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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Kosten, annoch vieles Geld von denselben, auch wohl durch allerhand angethane Peinigungen, erpresset haben. In den Jahren 1626, 27, 28, etc. haben die Kayserliche Kriegs-Völcker in der gantzen Herrschaft Wißbaden mehrmalen sehr übel gehauset, und, wenn ihnen nicht so gleich in allem, nach Verlangen, gewillfahret worden, die Thüren, Fenster und Oefen etc. in den Häusern eingeschlagen, und die Leute selber mit Einkerckern, Binden, Knebeln und Herumschleifen etc. grausam beängstiget. Absonderlich hat der Kayserliche Kriegs-Oberste zu Roß und Fuß Adam Wilhelm Schelhart von Donnfört, Freyherr von Götzenich, (einige U. lesen Görtzenich) mit seinen unterhabenden Soldaten damals in dieser Herrschaft, wie auch in der Herrschaft Idstein, gantz unerhört übel hausgehalten. Denn er hat nicht nur diese Herrschaften zu drey verschiedenen malen, als ein Feind, grausamlich überfallen, und die Einwohner derselben unmenschlich bedränget, sondern er hat auch insbesondere der Stadt Wißbaden gar heftig zugesetzet. Denn er hat dieselbe in dem Jahr 1627 bey nächtlicher Zeit mit seinen Soldaten unversehens überstiegen, die Häuser mit Gewalt erbrochen, die Einwohner beraubet, die anwesende frembde Bad-Gäste mit schweren Geld-Schatzungen beleget, das Rathhaus daselbst aufgeschlagen, Brief und Siegel zerstreuet und zerrissen, und als durch seine Wacht eine

Kosten, annoch vieles Geld von denselben, auch wohl durch allerhand angethane Peinigungen, erpresset haben. In den Jahren 1626, 27, 28, etc. haben die Kayserliche Kriegs-Völcker in der gantzen Herrschaft Wißbaden mehrmalen sehr übel gehauset, und, wenn ihnen nicht so gleich in allem, nach Verlangen, gewillfahret worden, die Thüren, Fenster und Oefen etc. in den Häusern eingeschlagen, und die Leute selber mit Einkerckern, Binden, Knebeln und Herumschleifen etc. grausam beängstiget. Absonderlich hat der Kayserliche Kriegs-Oberste zu Roß und Fuß Adam Wilhelm Schelhart von Donnfört, Freyherr von Götzenich, (einige U. lesen Görtzenich) mit seinen unterhabenden Soldaten damals in dieser Herrschaft, wie auch in der Herrschaft Idstein, gantz unerhört übel hausgehalten. Denn er hat nicht nur diese Herrschaften zu drey verschiedenen malen, als ein Feind, grausamlich überfallen, und die Einwohner derselben unmenschlich bedränget, sondern er hat auch insbesondere der Stadt Wißbaden gar heftig zugesetzet. Denn er hat dieselbe in dem Jahr 1627 bey nächtlicher Zeit mit seinen Soldaten unversehens überstiegen, die Häuser mit Gewalt erbrochen, die Einwohner beraubet, die anwesende frembde Bad-Gäste mit schweren Geld-Schatzungen beleget, das Rathhaus daselbst aufgeschlagen, Brief und Siegel zerstreuet und zerrissen, und als durch seine Wacht eine

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Kosten, annoch vieles Geld von denselben, auch wohl durch allerhand angethane Peinigungen, erpresset haben. In den Jahren 1626, 27, 28, etc. haben die Kayserliche Kriegs-Völcker in der gantzen Herrschaft Wißbaden mehrmalen sehr übel gehauset, und, wenn ihnen nicht so gleich in allem, nach Verlangen, gewillfahret worden, die Thüren, Fenster und Oefen etc. in den Häusern eingeschlagen, und die Leute selber mit Einkerckern, Binden, Knebeln und Herumschleifen etc. grausam beängstiget. Absonderlich hat der Kayserliche Kriegs-Oberste zu Roß und Fuß Adam Wilhelm Schelhart von Donnfört, Freyherr von Götzenich, (einige U. lesen Görtzenich) mit seinen unterhabenden Soldaten damals in dieser Herrschaft, wie auch in der Herrschaft Idstein, gantz unerhört übel hausgehalten. Denn er hat nicht nur diese Herrschaften zu drey verschiedenen malen, als ein Feind, grausamlich überfallen, und die Einwohner derselben unmenschlich bedränget, sondern er hat auch insbesondere der Stadt Wißbaden gar heftig zugesetzet. Denn er hat dieselbe in dem Jahr 1627 bey nächtlicher Zeit mit seinen Soldaten unversehens überstiegen, die Häuser mit Gewalt erbrochen, die Einwohner beraubet, die anwesende frembde Bad-Gäste mit schweren Geld-Schatzungen beleget, das Rathhaus daselbst aufgeschlagen, Brief und Siegel zerstreuet und zerrissen, und als durch seine Wacht eine
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[280/0316] Kosten, annoch vieles Geld von denselben, auch wohl durch allerhand angethane Peinigungen, erpresset haben. In den Jahren 1626, 27, 28, etc. haben die Kayserliche Kriegs-Völcker in der gantzen Herrschaft Wißbaden mehrmalen sehr übel gehauset, und, wenn ihnen nicht so gleich in allem, nach Verlangen, gewillfahret worden, die Thüren, Fenster und Oefen etc. in den Häusern eingeschlagen, und die Leute selber mit Einkerckern, Binden, Knebeln und Herumschleifen etc. grausam beängstiget. Absonderlich hat der Kayserliche Kriegs-Oberste zu Roß und Fuß Adam Wilhelm Schelhart von Donnfört, Freyherr von Götzenich, (einige U. lesen Görtzenich) mit seinen unterhabenden Soldaten damals in dieser Herrschaft, wie auch in der Herrschaft Idstein, gantz unerhört übel hausgehalten. Denn er hat nicht nur diese Herrschaften zu drey verschiedenen malen, als ein Feind, grausamlich überfallen, und die Einwohner derselben unmenschlich bedränget, sondern er hat auch insbesondere der Stadt Wißbaden gar heftig zugesetzet. Denn er hat dieselbe in dem Jahr 1627 bey nächtlicher Zeit mit seinen Soldaten unversehens überstiegen, die Häuser mit Gewalt erbrochen, die Einwohner beraubet, die anwesende frembde Bad-Gäste mit schweren Geld-Schatzungen beleget, das Rathhaus daselbst aufgeschlagen, Brief und Siegel zerstreuet und zerrissen, und als durch seine Wacht eine

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/316>, abgerufen am 24.11.2024.