Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.dem Jahr 1584 (laut Gerichtsb.) vor das Hospital erkaufet, und zu demselben geschlagen worden ist. Man hat solches insgemein (L. St. f. 38) das Bad der guten Lüten oder Leuten genennet. Wie denn bekannt ist, daß man dergleichen sieche oder aussätzigen Leute in den vorigen Zeiten mit dem Nahmen der guten, das ist bejammerns-würdigen Leuten zu belegen, gewohnt gewesen ist. Und sind denselben zu gut hier und da bey manchen grossen Städten öffentliche Siechen- und Krancken-Häuser, welche den Nahmen der Häuser und Höfe zu den guten Leuten haben, und zum Theil, an verschiedenen Orten, noch jetzo vorhanden sind, errichtet worden. Daß übrigens das gemeldte Hospital in Wißbaden auch vormals seine eigene Haus-Capelle gehabt habe, wie auch, daß der ordentliche Begräbnüß-Ort vor die Armen vormals vor dem Heidnischen Thor vorhanden gewesen, dermalen aber bey dem Hospital selbst befindlich sey, das ist bereits kurtz vorher, in Beschreibung der Wißbadischen Capellen und des Kirchhofes, berichtet worden. 6. Das Waysen-Haus. Dieses stehet in der so genannten Stadt unseres Wißbads, dichte an der daselbstigen Stadt-Mauer und dem so genannten Maintzer-Thor. Es ist dasselbe dem Jahr 1713 aus lauter freywilligen milden Gaben der damaligen hohen dem Jahr 1584 (laut Gerichtsb.) vor das Hospital erkaufet, und zu demselben geschlagen worden ist. Man hat solches insgemein (L. St. f. 38) das Bad der guten Lüten oder Leuten genennet. Wie denn bekannt ist, daß man dergleichen sieche oder aussätzigen Leute in den vorigen Zeiten mit dem Nahmen der guten, das ist bejammerns-würdigen Leuten zu belegen, gewohnt gewesen ist. Und sind denselben zu gut hier und da bey manchen grossen Städten öffentliche Siechen- und Krancken-Häuser, welche den Nahmen der Häuser und Höfe zu den guten Leuten haben, und zum Theil, an verschiedenen Orten, noch jetzo vorhanden sind, errichtet worden. Daß übrigens das gemeldte Hospital in Wißbaden auch vormals seine eigene Haus-Capelle gehabt habe, wie auch, daß der ordentliche Begräbnüß-Ort vor die Armen vormals vor dem Heidnischen Thor vorhanden gewesen, dermalen aber bey dem Hospital selbst befindlich sey, das ist bereits kurtz vorher, in Beschreibung der Wißbadischen Capellen und des Kirchhofes, berichtet worden. 6. Das Waysen-Haus. Dieses stehet in der so genannten Stadt unseres Wißbads, dichte an der daselbstigen Stadt-Mauer und dem so genannten Maintzer-Thor. Es ist dasselbe dem Jahr 1713 aus lauter freywilligen milden Gaben der damaligen hohen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0398" n="362"/> dem Jahr 1584 (laut Gerichtsb.) vor das Hospital erkaufet, und zu demselben geschlagen worden ist. Man hat solches insgemein (L. St. <hi rendition="#aq">f. 38</hi>) das Bad der guten Lüten oder Leuten genennet. Wie denn bekannt ist, daß man dergleichen sieche oder aussätzigen Leute in den vorigen Zeiten mit dem Nahmen der guten, das ist bejammerns-würdigen Leuten zu belegen, gewohnt gewesen ist. Und sind denselben zu gut hier und da bey manchen grossen Städten öffentliche Siechen- und Krancken-Häuser, welche den Nahmen der Häuser und Höfe zu den guten Leuten haben, und zum Theil, an verschiedenen Orten, noch jetzo vorhanden sind, errichtet worden. Daß übrigens das gemeldte Hospital in Wißbaden auch vormals seine eigene Haus-Capelle gehabt habe, wie auch, daß der ordentliche Begräbnüß-Ort vor die Armen vormals vor dem Heidnischen Thor vorhanden gewesen, dermalen aber bey dem Hospital selbst befindlich sey, das ist bereits kurtz vorher, in Beschreibung der Wißbadischen Capellen und des Kirchhofes, berichtet worden.</p> <p>6. Das Waysen-Haus. Dieses stehet in der so genannten Stadt unseres Wißbads, dichte an der daselbstigen Stadt-Mauer und dem so genannten Maintzer-Thor. Es ist dasselbe dem Jahr 1713 aus lauter freywilligen milden Gaben der damaligen hohen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [362/0398]
dem Jahr 1584 (laut Gerichtsb.) vor das Hospital erkaufet, und zu demselben geschlagen worden ist. Man hat solches insgemein (L. St. f. 38) das Bad der guten Lüten oder Leuten genennet. Wie denn bekannt ist, daß man dergleichen sieche oder aussätzigen Leute in den vorigen Zeiten mit dem Nahmen der guten, das ist bejammerns-würdigen Leuten zu belegen, gewohnt gewesen ist. Und sind denselben zu gut hier und da bey manchen grossen Städten öffentliche Siechen- und Krancken-Häuser, welche den Nahmen der Häuser und Höfe zu den guten Leuten haben, und zum Theil, an verschiedenen Orten, noch jetzo vorhanden sind, errichtet worden. Daß übrigens das gemeldte Hospital in Wißbaden auch vormals seine eigene Haus-Capelle gehabt habe, wie auch, daß der ordentliche Begräbnüß-Ort vor die Armen vormals vor dem Heidnischen Thor vorhanden gewesen, dermalen aber bey dem Hospital selbst befindlich sey, das ist bereits kurtz vorher, in Beschreibung der Wißbadischen Capellen und des Kirchhofes, berichtet worden.
6. Das Waysen-Haus. Dieses stehet in der so genannten Stadt unseres Wißbads, dichte an der daselbstigen Stadt-Mauer und dem so genannten Maintzer-Thor. Es ist dasselbe dem Jahr 1713 aus lauter freywilligen milden Gaben der damaligen hohen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |