Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.diser Meinung besteiffen auch verschiedene anmerkungen/ welche hier beyzu- Die jenigen gebildeten Steine/ so noch zu beschreiben übrig sind/ kom- Fig. 74. Jst ein aschgrauer/ doppelschalichter/ bauchichter/ und gestreim- Fig. 75. Ein steinerne Gin Muschel/ Chama fossilis. Jst aber nicht Schale
diſer Meinung beſteiffen auch verſchiedene anmerkungen/ welche hier beyzu- Die jenigen gebildeten Steine/ ſo noch zu beſchreiben uͤbrig ſind/ kom- Fig. 74. Jſt ein aſchgrauer/ doppelſchalichter/ bauchichter/ und geſtreim- Fig. 75. Ein ſteinerne Gin Muſchel/ Chama foſſilis. Jſt aber nicht Schale
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diſer Meinung beſteiffen auch verſchiedene anmerkungen/ welche hier beyzu-
bringen unnoͤhtig erachte/ under anderm auch das/ was vor einem Jahr durch
huͤlff der vergroͤſſerungs Glaͤſeren gewahret hat der ſcharfſichtige Hr. Anto-
nius Leeuvvenhœk, und in einem an S. Exe. Hrn. Petrum Valkenier,
geweſnen Extraord. Abgeſandten von den Hochm. Herꝛen Staaden an
Lobl. Eidgnoſchaft/ unterm 11. Febr. 1704. abgelaſſenen Schreiben außge-
fuͤhrt. Wie nam̃lich die kleinſten theil der Cryſtallen gleiche ſechs egkichte ge-
ſtalt haben mit denen groſſen/ gleich wir diß mit bloſſen Augen warnemmen
koͤnnen an vorhabendem rautenfoͤrmigen Fraueneis. Jch wil aber diſere/
wie alle andere meine Gedanken/ gar gern unterwerfen dem Vernunft urtheil
der Gelehrten.
Die jenigen gebildeten Steine/ ſo noch zu beſchreiben uͤbrig ſind/ kom-
men auß der Grafſchaft Neufchatel, oder Neuenburg/ welche ſo reich iſt an
uͤberbleibſelen des Suͤndfluſſes/ das ihro hierinn vor allen anderen Theilen
des Schweizerlands der Vorzug gebuͤret. Da finden ſich allerhand Arten
Muſchelſteine/ Conchitæ, Scherhoͤrner/ Cornua Ammonis, Cochlitæ,
Schneckenſteine/ Echinitæ, Seeapfel-Steine/ welche anderſtwo außfuͤhrlie
cher ſollen beſchriben/ und vor augen gemachet werden.
Fig. 74. Jſt ein aſchgrauer/ doppelſchalichter/ bauchichter/ und geſtreim-
ter Muſchelſtein/ zeucht ſich einerſeits lehr lang hinauß/ anderſeits aber iſt er
kurz. Conchites ab uno Cardinis latere breviſſimus, ab altero lon-
giſſimè excurrens, ſtriatus. Jſt zimlich bruͤchig/ danahen man diſen Stein
gar ſelten ganz findet. Unter denen Meermuſchelen mag ihme ſich gleichen
die ſo genante wahre Muſchel/ Concha vera Plinij bey Aldrovand. Teſtac.
L. III. c. 47. Welche abgemahlet ſtehet in Jonſtono de Exanguib. aquatic.
Tab. XIII. oder der Balanus Bonanni Recreat. Ment, n. 25. p. 101.
Fig. 75. Ein ſteinerne Gin Muſchel/ Chama foſſilis. Jſt aber nicht
Chamites Luidij, n. 768. Dann diſer Seribent unter dem Nahmen Cha-
mæ, Gin Muſchel verſtehet alle und jede Muſchelen/ deren Schalen duͤnn/
ſubtil/ und glatt ſind/ da eigentlich nach Aldrovandi und Bonanni vor-
ſchrift Chamæ zuneñen ſind diejenigen Muſchelen/ deren Rande wegen un-
gleicher geſtalt nicht wol zuſamen ſchlieſſen/ oder/ wie wir ſagen/ von einan-
der ginnen. Und iſt unſere ſteinerne Gin Muſchel eben die/ welche Bonan-
nus beſchreibet und vormahlet/ pag. 105. n. 56. Ja es ſind diſe unſere Neu-
burger Muſchelen ſo follkommen/ daß ſie nicht nur ins gemein den Meer-
Gin Muſchlen ſich gleichen/ ſondern auch ins beſonder in ihrer inwendigen
Hoͤle zeigen die Merkmal der Maͤußlein/ durch welche das Thiere ſich an die
Schale
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