Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.diß p. 177. daß in disen steinernen Kochgeschirren die Speisen eher und Zum Beschluß melde noch kürzlich an die Ohrte/ wo dergleichen La- Guler in seiner Rhaetia p. 193. b. gedenket eines Fleckens/ Uscionum Heutigs tags grabt/ und rüstet man auch dergleichen Steine nicht Von dem starken Fönwind/ welcher zu außgang des Octobers/ und anfang des Novembris/ 1705. unsere Schweizerische Lande durchwehet/ und dem daher entstandenen schaden. Weilen unsere Helvetischen Lande den obersten Gipfel von Europa diß p. 177. daß in diſen ſteinernen Kochgeſchirꝛen die Speiſen eher und Zum Beſchluß melde noch kuͤrzlich an die Ohrte/ wo dergleichen La- Guler in ſeiner Rhætia p. 193. b. gedenket eines Fleckens/ Uſcionum Heutigs tags grabt/ und ruͤſtet man auch dergleichen Steine nicht Von dem ſtarken Foͤnwind/ welcher zu außgang des Octobers/ und anfang des Novembris/ 1705. unſere Schweizeriſche Lande durchwehet/ und dem daher entſtandenen ſchaden. Weilen unſere Helvetiſchen Lande den oberſten Gipfel von Europa <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0217" n="(180)[180]"/> diß <hi rendition="#aq">p. 177.</hi> daß in diſen ſteinernen Kochgeſchirꝛen die Speiſen eher und<lb/> beſſer ſieden/ als in anderen/ ſo von Meſſing/ Kupfer/ oder anderem Metall<lb/> gemachet ſeyn; daß auch die Speiſen in ihrem natuͤrlich guten Geſchmack<lb/> bleiben/ und keinen froͤmden an ſich nehmen. Diſe Geſchirꝛe brechen an-<lb/> derſt nicht/ als durch den fall/ und laſſen ſich/ wann ſolches geſchihet/ widerum<lb/> durch hefte zuſamen flicken.</p><lb/> <p>Zum Beſchluß melde noch kuͤrzlich an die Ohrte/ wo dergleichen <hi rendition="#aq">La-<lb/> vezzi</hi> außgegraben/ und zubereitet werden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Guler</hi> in ſeiner <hi rendition="#aq">Rhætia p. 193. b.</hi> gedenket eines Fleckens/ <hi rendition="#aq">Uſcionum</hi><lb/> genant/ neben Claͤven/ deſſen Einwohnere gar nahe alle mit Steinwerk ſich<lb/> nehren/ und <hi rendition="#aq">pag. 196</hi> des Steinbergwerks neben <hi rendition="#fr">Plurs:</hi> weiters <hi rendition="#aq">pag. 181.<lb/> b.</hi> eines anderen in dem <hi rendition="#fr">Malenkerthal</hi>/ welches ein theil iſt des Veltleins;<lb/> item <hi rendition="#aq">p. 188. b.</hi> eines anderen ob dem <hi rendition="#fr">Maſiner-Bad</hi>/ an dem Fuß des-<lb/><hi rendition="#fr">Goldbergs</hi>/ auch im Veltlein.</p><lb/> <p>Heutigs tags grabt/ und ruͤſtet man auch dergleichen Steine nicht<lb/> nur zu <hi rendition="#fr">Claͤven</hi>/ ſondern auch im <hi rendition="#fr">Verzaſcher-</hi>Thal der Herꝛſchaft <hi rendition="#fr">Lug-<lb/> garis</hi>/ welche unter der Bottmaͤſſigkeit der <hi rendition="#aq">XII.</hi> erſten Orten der Eidgnoß-<lb/> ſchaft ſtehet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von dem ſtarken Foͤnwind/ welcher zu außgang des Octobers/<lb/> und anfang des Novembris/ 1705. unſere Schweizeriſche Lande<lb/> durchwehet/ und dem daher entſtandenen ſchaden.</hi> </head><lb/> <p>Weilen unſere Helvetiſchen Lande den oberſten Gipfel von Europa<lb/> außmachen/ iſt kein wunder/ daß alle Winde auf uns ſtaͤrker zublaſen/ als<lb/> auf andere nidrigere Orte/ ja/ wie oben bereits gezeiget worden/ uns auß<lb/> unſerem Vatterland wurden vertreiben/ wann nicht dem Grundguͤtigen<lb/> Gott gefallen hette durch den unterſcheid der Thaͤleren/ und Bergen/ uns<lb/> und unſere Guͤter/ gleich als hinter groſſen Vormauren zubewahren. Auf<lb/> denen Bergen iſt es gar niemalen ſtill/ ein jeder Wind/ der auf einer ebene<lb/> kaum geſpuͤret wird/ blaſet dort ſehr ſtark; und gemeinlich kalt/ auſſert wañ<lb/> der Mittagwinde wehet. Auch ſelbs in den Thaͤleren werden die winde<lb/> gleichſam gefangen/ uͤben deßwegen ihre kraͤfte mit groͤſſerem gewalt auß.<lb/> Wie zum theil vorhabende Hiſtori außweiſet/ zu deren foͤlligem verſtand<lb/> noͤthig ſeyn wird in naͤchſt folgenden Blaͤtteren die Beſchaffenheit des gegen-<lb/> wertigen Jahrgangs von dem Auguſto her in betrachtung zuzeuhen.</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [(180)[180]/0217]
diß p. 177. daß in diſen ſteinernen Kochgeſchirꝛen die Speiſen eher und
beſſer ſieden/ als in anderen/ ſo von Meſſing/ Kupfer/ oder anderem Metall
gemachet ſeyn; daß auch die Speiſen in ihrem natuͤrlich guten Geſchmack
bleiben/ und keinen froͤmden an ſich nehmen. Diſe Geſchirꝛe brechen an-
derſt nicht/ als durch den fall/ und laſſen ſich/ wann ſolches geſchihet/ widerum
durch hefte zuſamen flicken.
Zum Beſchluß melde noch kuͤrzlich an die Ohrte/ wo dergleichen La-
vezzi außgegraben/ und zubereitet werden.
Guler in ſeiner Rhætia p. 193. b. gedenket eines Fleckens/ Uſcionum
genant/ neben Claͤven/ deſſen Einwohnere gar nahe alle mit Steinwerk ſich
nehren/ und pag. 196 des Steinbergwerks neben Plurs: weiters pag. 181.
b. eines anderen in dem Malenkerthal/ welches ein theil iſt des Veltleins;
item p. 188. b. eines anderen ob dem Maſiner-Bad/ an dem Fuß des-
Goldbergs/ auch im Veltlein.
Heutigs tags grabt/ und ruͤſtet man auch dergleichen Steine nicht
nur zu Claͤven/ ſondern auch im Verzaſcher-Thal der Herꝛſchaft Lug-
garis/ welche unter der Bottmaͤſſigkeit der XII. erſten Orten der Eidgnoß-
ſchaft ſtehet.
Von dem ſtarken Foͤnwind/ welcher zu außgang des Octobers/
und anfang des Novembris/ 1705. unſere Schweizeriſche Lande
durchwehet/ und dem daher entſtandenen ſchaden.
Weilen unſere Helvetiſchen Lande den oberſten Gipfel von Europa
außmachen/ iſt kein wunder/ daß alle Winde auf uns ſtaͤrker zublaſen/ als
auf andere nidrigere Orte/ ja/ wie oben bereits gezeiget worden/ uns auß
unſerem Vatterland wurden vertreiben/ wann nicht dem Grundguͤtigen
Gott gefallen hette durch den unterſcheid der Thaͤleren/ und Bergen/ uns
und unſere Guͤter/ gleich als hinter groſſen Vormauren zubewahren. Auf
denen Bergen iſt es gar niemalen ſtill/ ein jeder Wind/ der auf einer ebene
kaum geſpuͤret wird/ blaſet dort ſehr ſtark; und gemeinlich kalt/ auſſert wañ
der Mittagwinde wehet. Auch ſelbs in den Thaͤleren werden die winde
gleichſam gefangen/ uͤben deßwegen ihre kraͤfte mit groͤſſerem gewalt auß.
Wie zum theil vorhabende Hiſtori außweiſet/ zu deren foͤlligem verſtand
noͤthig ſeyn wird in naͤchſt folgenden Blaͤtteren die Beſchaffenheit des gegen-
wertigen Jahrgangs von dem Auguſto her in betrachtung zuzeuhen.
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