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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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An. 1535. den 15. Heum. kam ein erschrokenlich Wetter über das
Zürichgeü. Und brann der Himmel grausam von Feuer/ daß
die Flammen auf die Erde fielen/ und verbrannten zu Bülach zwey Häuser/
zu Lottstetten zwey/ und zu Gräßlikon ein Hauß. Escher Chronic. MSC.
ad h. a.

An. 1552. den 13. Januar. entstuhnd ein solcher Sturmwind/ daß
er die Oberbrugken der Statt Zürich abgeworffen/ die Tächer entdekt/ vil
Bäum auß der Wurtzen gerissen. Stumpf. Chron. p. m. 497. b.

An. 1556. im Herbstmonat ist ein schrockenlich Ungewitter gewesen
um die Statt Lucern/ der Wind währete 4. Stund lang/ und warffe
Häuser und Mauren um. Darauf kam ein solches Donneren/ und Blitzen/
daß die Menschen meinten/ es müßte alles untergehn. Escher Chron. ad h. a.

An. 1560. den 20. Octobr. war ein solcher Windsturm/ der die Tä-
cher abdekte/ und bukte einen Zeiger an St. Peters Thurn. Bluntschl. Me-
morial. Tigur. p.
281.

An. 1561. war die Oberbrugt zu Zürich abermahl im October durch
einen starken Wind entdekt/ und geschahe anderer Schade mehr dardurch.
Stumpf. l. c. p. 498. Den 6. Heum. war ein starker Windsturm/ und
schädlicher Hagel under Zürich/ gegen Höngg/ und zum theil über die
Statt. Escher Chron. ad h. a.

An. 1567. den letsten Decemb. um Mittnacht kam ein schwer Wet-
ter über den Zürich-See mit Wetterleuchten/ Donneren/ und Regnen/
als were es mitten im Sommer. Stumpf. l. c.

An. 1568. den 29. Augstm. war ein erschrokenliches Wasser und
Wolkenbruch/ der sich außlährete unter dem Dorff Buchs/ und grossen
Schaden taht/ ins besonder zu Otelfingen/ allwo die Häuser im Wasser
gestanden/ etlichen auch die Offen zerstossen/ mit Steinen und Grund ver-
füllet/ vil Geschirr und Haußraht aufs Feld hinauß geführt worden/ die Leuh-
te sein in die oberen Gemächer/ und unter die Tächer geflohen. Einem/
mit nammen Hans Brunner/ sein 3. Kinder ertrunken/ das viert/ so ein Jahr
und 5. Wochen alt war/ hat das Wasser in einer Wiegen weggeführt/ und
auf einen grossen hauffen Holz getrieben/ da es errettet worden. Einem an-
deren Bauren hat das Wasser 9. Schwein ertrankt/ und sonst die Aecker/
Matten/ Gärten/ mit Steinen dermassen überführet/ daß sionicht wol mehr
zu säuberen waren. Als dises ungestüm Wasser für das Dorff hinaußkom-
men/ hat es sich angefangen theilen/ der einte Theil nahme auf Würenlos
zu seinen Lauff/ der ander auf das Dorff Wettingen/ da es vil Jucharten
Räben samt den Trauben auß dem Grund weggeflötzet hat. Von dannen

hat

An. 1535. den 15. Heum. kam ein erſchrokenlich Wetter uͤber das
Zürichgeü. Und brann der Himmel grauſam von Feuer/ daß
die Flammen auf die Erde fielen/ und verbrannten zu Bülach zwey Haͤuſer/
zu Lottſtetten zwey/ und zu Graͤßlikon ein Hauß. Eſcher Chronic. MSC.
ad h. a.

An. 1552. den 13. Januar. entſtuhnd ein ſolcher Sturmwind/ daß
er die Oberbrugken der Statt Zuͤrich abgeworffen/ die Taͤcher entdekt/ vil
Baͤum auß der Wurtzen geriſſen. Stumpf. Chron. p. m. 497. b.

An. 1556. im Herbſtmonat iſt ein ſchrockenlich Ungewitter geweſen
um die Statt Lucern/ der Wind waͤhrete 4. Stund lang/ und warffe
Haͤuſer und Mauren um. Darauf kam ein ſolches Donneren/ und Blitzen/
daß die Menſchen meinten/ es muͤßte alles untergehn. Eſcher Chron. ad h. a.

An. 1560. den 20. Octobr. war ein ſolcher Windſturm/ der die Taͤ-
cher abdekte/ und bukte einen Zeiger an St. Peters Thurn. Bluntſchl. Me-
morial. Tigur. p.
281.

An. 1561. war die Oberbrugt zu Zürich abermahl im October durch
einen ſtarken Wind entdekt/ und geſchahe anderer Schade mehr dardurch.
Stumpf. l. c. p. 498. Den 6. Heum. war ein ſtarker Windſturm/ und
ſchaͤdlicher Hagel under Zürich/ gegen Hoͤngg/ und zum theil uͤber die
Statt. Eſcher Chron. ad h. a.

An. 1567. den letſten Decemb. um Mittnacht kam ein ſchwer Wet-
ter uͤber den Zürich-See mit Wetterleuchten/ Donneren/ und Regnen/
als were es mitten im Sommer. Stumpf. l. c.

An. 1568. den 29. Augſtm. war ein erſchrokenliches Waſſer und
Wolkenbruch/ der ſich außlaͤhrete unter dem Dorff Buchs/ und groſſen
Schaden taht/ ins beſonder zu Otelfingen/ allwo die Haͤuſer im Waſſer
geſtanden/ etlichen auch die Offen zerſtoſſen/ mit Steinen und Grund ver-
füllet/ vil Geſchirꝛ und Haußraht aufs Feld hinauß gefuͤhrt worden/ die Leuh-
te ſein in die oberen Gemaͤcher/ und unter die Taͤcher geflohen. Einem/
mit nammen Hans Brunner/ ſein 3. Kinder ertrunken/ das viert/ ſo ein Jahr
und 5. Wochen alt war/ hat das Waſſer in einer Wiegen weggefuͤhrt/ und
auf einen groſſen hauffen Holz getrieben/ da es erꝛettet worden. Einem an-
deren Bauren hat das Waſſer 9. Schwein ertrankt/ und ſonſt die Aecker/
Matten/ Gaͤrten/ mit Steinen dermaſſen uͤberfuͤhret/ daß ſionicht wol mehr
zu ſaͤuberen waren. Als diſes ungeſtuͤm Waſſer fuͤr das Dorff hinaußkom-
men/ hat es ſich angefangen theilen/ der einte Theil nahme auf Würenlos
zu ſeinen Lauff/ der ander auf das Dorff Wettingen/ da es vil Jucharten
Raͤben ſamt den Trauben auß dem Grund weggefloͤtzet hat. Von dannen

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[135/0148] An. 1535. den 15. Heum. kam ein erſchrokenlich Wetter uͤber das Zürichgeü. Und brann der Himmel grauſam von Feuer/ daß die Flammen auf die Erde fielen/ und verbrannten zu Bülach zwey Haͤuſer/ zu Lottſtetten zwey/ und zu Graͤßlikon ein Hauß. Eſcher Chronic. MSC. ad h. a. An. 1552. den 13. Januar. entſtuhnd ein ſolcher Sturmwind/ daß er die Oberbrugken der Statt Zuͤrich abgeworffen/ die Taͤcher entdekt/ vil Baͤum auß der Wurtzen geriſſen. Stumpf. Chron. p. m. 497. b. An. 1556. im Herbſtmonat iſt ein ſchrockenlich Ungewitter geweſen um die Statt Lucern/ der Wind waͤhrete 4. Stund lang/ und warffe Haͤuſer und Mauren um. Darauf kam ein ſolches Donneren/ und Blitzen/ daß die Menſchen meinten/ es muͤßte alles untergehn. Eſcher Chron. ad h. a. An. 1560. den 20. Octobr. war ein ſolcher Windſturm/ der die Taͤ- cher abdekte/ und bukte einen Zeiger an St. Peters Thurn. Bluntſchl. Me- morial. Tigur. p. 281. An. 1561. war die Oberbrugt zu Zürich abermahl im October durch einen ſtarken Wind entdekt/ und geſchahe anderer Schade mehr dardurch. Stumpf. l. c. p. 498. Den 6. Heum. war ein ſtarker Windſturm/ und ſchaͤdlicher Hagel under Zürich/ gegen Hoͤngg/ und zum theil uͤber die Statt. Eſcher Chron. ad h. a. An. 1567. den letſten Decemb. um Mittnacht kam ein ſchwer Wet- ter uͤber den Zürich-See mit Wetterleuchten/ Donneren/ und Regnen/ als were es mitten im Sommer. Stumpf. l. c. An. 1568. den 29. Augſtm. war ein erſchrokenliches Waſſer und Wolkenbruch/ der ſich außlaͤhrete unter dem Dorff Buchs/ und groſſen Schaden taht/ ins beſonder zu Otelfingen/ allwo die Haͤuſer im Waſſer geſtanden/ etlichen auch die Offen zerſtoſſen/ mit Steinen und Grund ver- füllet/ vil Geſchirꝛ und Haußraht aufs Feld hinauß gefuͤhrt worden/ die Leuh- te ſein in die oberen Gemaͤcher/ und unter die Taͤcher geflohen. Einem/ mit nammen Hans Brunner/ ſein 3. Kinder ertrunken/ das viert/ ſo ein Jahr und 5. Wochen alt war/ hat das Waſſer in einer Wiegen weggefuͤhrt/ und auf einen groſſen hauffen Holz getrieben/ da es erꝛettet worden. Einem an- deren Bauren hat das Waſſer 9. Schwein ertrankt/ und ſonſt die Aecker/ Matten/ Gaͤrten/ mit Steinen dermaſſen uͤberfuͤhret/ daß ſionicht wol mehr zu ſaͤuberen waren. Als diſes ungeſtuͤm Waſſer fuͤr das Dorff hinaußkom- men/ hat es ſich angefangen theilen/ der einte Theil nahme auf Würenlos zu ſeinen Lauff/ der ander auf das Dorff Wettingen/ da es vil Jucharten Raͤben ſamt den Trauben auß dem Grund weggefloͤtzet hat. Von dannen hat

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/148>, abgerufen am 21.11.2024.