Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597.geschickt gewesen / daß sich jederman vber seinem verstand hat verwundert. Er ist ein solcher Musicus gewest / daß einer wol sagen möchte / Ipsum non factum, sed natum esse Musicum, da er beydes im singen vnd Instrumenten excellens. Nicht baldt solte ein Musicalisch Instrument zu finden sein / das er nicht gewust künstlich vnd vernünfftig zu gebrauchen. Zu dem figural hatte er eine solche lust / daß er nicht allein auff hohen Festen / sondern auch auff andern Sontagen sich selbst offtmals zum Chor verfügte / vnd halff also öffentlich den Gesang mit kunstreichen Instrumenten verwalten vnnd verrichten / zu förderst damit den lieben Gott zu loben / vnd den figural Gesang damit zu zieren. Sonsten war auch er seiner Faust ein Held / mit reiten / ringen / springen / fechten / vnd was dergleichen mehr Adeliche vbunge sein / darinnen er nicht bald seines gleichen gefunden: vnd halte gewißlich dafür / daß in Kriegssachen kein befehl / den er nicht hette mit ehren bedienen können Darbeneben aber war er demütig / der sich seiner herrlichen gaben nichts vberhebete / vnd keinen Menschen verachtet / sie waren jhme alle gleich gut / wer jhn ansprach / dem begegnete er mit bescheidener vernünfftiger Antwort / Vnd war sonderlich gantz mild vnd freygebig gegen den armen / zu allen zeiten. Darauß abzunemen / daß in diesem jungen Edelman ein recht Heroicum ingenium vnd ein recht Adelich Hertz vnnd Gemüt gewesen / das allein nach ehr vnd tugend gestrebet. geschickt gewesen / daß sich jederman vber seinem verstand hat verwundert. Er ist ein solcher Musicus gewest / daß einer wol sagẽ möchte / Ipsum non factum, sed natum esse Musicum, da er beydes im singen vnd Instrumenten excellens. Nicht baldt solte ein Musicalisch Instrument zu finden sein / das er nicht gewust künstlich vnd vernünfftig zu gebrauchen. Zu dem figural hatte er eine solche lust / daß er nicht allein auff hohen Festen / sondern auch auff andern Sontagen sich selbst offtmals zum Chor verfügte / vnd halff also öffentlich den Gesang mit kunstreichen Instrumenten verwalten vnnd verrichten / zu förderst damit den lieben Gott zu loben / vnd den figural Gesang damit zu zieren. Sonsten war auch er seiner Faust ein Held / mit reiten / ringen / springen / fechten / vnd was dergleichen mehr Adeliche vbunge sein / darinnen er nicht bald seines gleichen gefunden: vnd halte gewißlich dafür / daß in Kriegssachen kein befehl / den er nicht hette mit ehren bedienen können Darbeneben aber war er demütig / der sich seiner herrlichen gaben nichts vberhebete / vnd keinen Menschen verachtet / sie waren jhme alle gleich gut / wer jhn ansprach / dem begegnete er mit bescheidener vernünfftiger Antwort / Vnd war sonderlich gantz mild vnd freygebig gegen den armen / zu allen zeiten. Darauß abzunemen / daß in diesem jungen Edelman ein recht Heroicum ingenium vnd ein recht Adelich Hertz vnnd Gemüt gewesen / das allein nach ehr vnd tugend gestrebet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0054"/> geschickt gewesen / daß sich jederman vber seinem verstand hat verwundert. Er ist ein solcher Musicus gewest / daß einer wol sagẽ möchte / Ipsum non factum, sed natum esse Musicum, da er beydes im singen vnd Instrumenten excellens. Nicht baldt solte ein Musicalisch Instrument zu finden sein / das er nicht gewust künstlich vnd vernünfftig zu gebrauchen. Zu dem figural hatte er eine solche lust / daß er nicht allein auff hohen Festen / sondern auch auff andern Sontagen sich selbst offtmals zum Chor verfügte / vnd halff also öffentlich den Gesang mit kunstreichen Instrumenten verwalten vnnd verrichten / zu förderst damit den lieben Gott zu loben / vnd den figural Gesang damit zu zieren. Sonsten war auch er seiner Faust ein Held / mit reiten / ringen / springen / fechten / vnd was dergleichen mehr Adeliche vbunge sein / darinnen er nicht bald seines gleichen gefunden: vnd halte gewißlich dafür / daß in Kriegssachen kein befehl / den er nicht hette mit ehren bedienen können Darbeneben aber war er demütig / der sich seiner herrlichen gaben nichts vberhebete / vnd keinen Menschen verachtet / sie waren jhme alle gleich gut / wer jhn ansprach / dem begegnete er mit bescheidener vernünfftiger Antwort / Vnd war sonderlich gantz mild vnd freygebig gegen den armen / zu allen zeiten. Darauß abzunemen / daß in diesem jungen Edelman ein recht Heroicum ingenium vnd ein recht Adelich Hertz vnnd Gemüt gewesen / das allein nach ehr vnd tugend gestrebet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0054]
geschickt gewesen / daß sich jederman vber seinem verstand hat verwundert. Er ist ein solcher Musicus gewest / daß einer wol sagẽ möchte / Ipsum non factum, sed natum esse Musicum, da er beydes im singen vnd Instrumenten excellens. Nicht baldt solte ein Musicalisch Instrument zu finden sein / das er nicht gewust künstlich vnd vernünfftig zu gebrauchen. Zu dem figural hatte er eine solche lust / daß er nicht allein auff hohen Festen / sondern auch auff andern Sontagen sich selbst offtmals zum Chor verfügte / vnd halff also öffentlich den Gesang mit kunstreichen Instrumenten verwalten vnnd verrichten / zu förderst damit den lieben Gott zu loben / vnd den figural Gesang damit zu zieren. Sonsten war auch er seiner Faust ein Held / mit reiten / ringen / springen / fechten / vnd was dergleichen mehr Adeliche vbunge sein / darinnen er nicht bald seines gleichen gefunden: vnd halte gewißlich dafür / daß in Kriegssachen kein befehl / den er nicht hette mit ehren bedienen können Darbeneben aber war er demütig / der sich seiner herrlichen gaben nichts vberhebete / vnd keinen Menschen verachtet / sie waren jhme alle gleich gut / wer jhn ansprach / dem begegnete er mit bescheidener vernünfftiger Antwort / Vnd war sonderlich gantz mild vnd freygebig gegen den armen / zu allen zeiten. Darauß abzunemen / daß in diesem jungen Edelman ein recht Heroicum ingenium vnd ein recht Adelich Hertz vnnd Gemüt gewesen / das allein nach ehr vnd tugend gestrebet.
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