Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Marquis. Noch immer nicht so viel, als ich von Dir schon habe -- -- -- Dort also das übrige, und jetzt leb wohl -- -- -- leb wohl. Er will gehen. Karlos kämpft zweifelhaft mit sich selbst -- endlich ruft er ihn zurück. Gib mir die Briefe doch noch einmal. Einer von ihr ist auch darunter, den sie damals als ich so tödtlich krank gelegen, nach Alkala mir geschrieben. Stets hab' ich auf meinem Herzen ihn getragen. Mich von diesem Brief zu trennen fällt mir schwer. Laß mir den Brief -- -- nur den -- -- das übrige nimm alles. Er nimmt ihn heraus und gibt ihm die Brieftasche zurück. Marquis. Karl, ich thu' es ungern. Just um diesen Brief war mir's zu thun. Dom Karlos. Marquis. Noch immer nicht ſo viel, als ich von Dir ſchon habe — — — Dort alſo das übrige, und jetzt leb wohl — — — leb wohl. Er will gehen. Karlos kämpft zweifelhaft mit ſich ſelbſt — endlich ruft er ihn zurück. Gib mir die Briefe doch noch einmal. Einer von ihr iſt auch darunter, den ſie damals als ich ſo tödtlich krank gelegen, nach Alkala mir geſchrieben. Stets hab’ ich auf meinem Herzen ihn getragen. Mich von dieſem Brief zu trennen fällt mir ſchwer. Laß mir den Brief — — nur den — — das übrige nimm alles. Er nimmt ihn heraus und gibt ihm die Brieftaſche zurück. Marquis. Karl, ich thu’ es ungern. Juſt um dieſen Brief war mir’s zu thun. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0334" n="322"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Dom Karlos.</hi> </fw><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Marquis.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Noch immer nicht ſo viel,</hi><lb/> als ich von Dir ſchon habe — — — Dort<lb/> alſo<lb/> das übrige, und jetzt leb wohl — — — leb<lb/> wohl.</p><lb/> <stage>Er will gehen.</stage> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/> <stage>kämpft zweifelhaft mit ſich ſelbſt — endlich ruft er ihn<lb/> zurück.</stage><lb/> <p>Gib mir die Briefe doch noch einmal. Einer<lb/> von ihr iſt auch darunter, den ſie damals<lb/> als ich ſo tödtlich krank gelegen, nach<lb/> Alkala mir geſchrieben. Stets hab’ ich<lb/> auf meinem Herzen ihn getragen. Mich<lb/> von dieſem Brief zu trennen fällt mir ſchwer.<lb/> Laß mir den Brief — — nur den — —<lb/> das übrige<lb/> nimm alles.</p><lb/> <stage>Er nimmt ihn heraus und gibt ihm die Brieftaſche<lb/> zurück.</stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Marquis.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Karl, ich thu’ es ungern. Juſt</hi><lb/> um dieſen Brief war mir’s zu thun.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0334]
Dom Karlos.
Marquis.
Noch immer nicht ſo viel,
als ich von Dir ſchon habe — — — Dort
alſo
das übrige, und jetzt leb wohl — — — leb
wohl.
Er will gehen.
Karlos
kämpft zweifelhaft mit ſich ſelbſt — endlich ruft er ihn
zurück.
Gib mir die Briefe doch noch einmal. Einer
von ihr iſt auch darunter, den ſie damals
als ich ſo tödtlich krank gelegen, nach
Alkala mir geſchrieben. Stets hab’ ich
auf meinem Herzen ihn getragen. Mich
von dieſem Brief zu trennen fällt mir ſchwer.
Laß mir den Brief — — nur den — —
das übrige
nimm alles.
Er nimmt ihn heraus und gibt ihm die Brieftaſche
zurück.
Marquis.
Karl, ich thu’ es ungern. Juſt
um dieſen Brief war mir’s zu thun.
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