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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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zu erwähnen, in seinem eigenen Namen von den Ueberwundenen fodert. Durch die bisherigen glänzenden Erfolge berauscht und zu den stolzesten Hoffnungen hingerissen, glaubt er von jetzt an sich selbst genug zu seyn, und die gemachten Eroberungen, selbst gegen Frankreichs Willen, behaupten zu können. Zu einer Zeit, wo alles um Tapferkeit feil war, wo persönliche Kraft noch etwas galt, und Heere und Heerführer höher als Länder geachtet wurden, war es einem Helden wie Bernhard erlaubt, sich selbst etwas zuzutrauen, und an der Spitze einer trefflichen Armee, die sich unter seiner Anführung unüberwindlich fühlte, an keiner Unternehmung zu verzagen. Um sich unter der Menge von Feinden, denen er jetzt entgegen ging, an einen Freund anzuschließen, warf er seine Augen auf die Landgräfin Amalia von Hessen, die Witwe des kürzlich verstorbenen Landgrafen Wilhelms, eine Dame von eben so viel Geist als Entschlossenheit, die eine streitbare Armee, schöne Eroberungen und ein beträchtliches Fürstenthum mit ihrer Hand zu verschenken hatte. Die Eroberungen der Hessen mit seinen eignen am Rhein in einen einzigen Staat, und ihre beyderseitigen Armeen in Eine militärische Macht verbunden, konnten eine bedeutende Macht und vielleicht gar eine dritte Partey in Deutschland bilden, die den Ausschlag des Krieges in ihren Händen hielt. Aber diesem vielversprechenden Entwurf machte der Tod ein frühzeitiges Ende.

"Herz gefaßt, Pater Joseph, Breysach ist unser," schrie Richelieu dem Kapuziner in die Ohren, der sich schon zur Reise in jene Welt anschickte; so sehr hatte ihn diese Freudenpost berauscht. Schon verschlang er in Gedanken das Elsaß, das Breisgau und alle Oesterreichische Vorlande, ohne sich der Zusage zu erinnern, die er dem Herzog Bernhard gethan hatte. Der ernstliche Entschluß des letztern, Breysach für sich zu behalten, den er

zu erwähnen, in seinem eigenen Namen von den Ueberwundenen fodert. Durch die bisherigen glänzenden Erfolge berauscht und zu den stolzesten Hoffnungen hingerissen, glaubt er von jetzt an sich selbst genug zu seyn, und die gemachten Eroberungen, selbst gegen Frankreichs Willen, behaupten zu können. Zu einer Zeit, wo alles um Tapferkeit feil war, wo persönliche Kraft noch etwas galt, und Heere und Heerführer höher als Länder geachtet wurden, war es einem Helden wie Bernhard erlaubt, sich selbst etwas zuzutrauen, und an der Spitze einer trefflichen Armee, die sich unter seiner Anführung unüberwindlich fühlte, an keiner Unternehmung zu verzagen. Um sich unter der Menge von Feinden, denen er jetzt entgegen ging, an einen Freund anzuschließen, warf er seine Augen auf die Landgräfin Amalia von Hessen, die Witwe des kürzlich verstorbenen Landgrafen Wilhelms, eine Dame von eben so viel Geist als Entschlossenheit, die eine streitbare Armee, schöne Eroberungen und ein beträchtliches Fürstenthum mit ihrer Hand zu verschenken hatte. Die Eroberungen der Hessen mit seinen eignen am Rhein in einen einzigen Staat, und ihre beyderseitigen Armeen in Eine militärische Macht verbunden, konnten eine bedeutende Macht und vielleicht gar eine dritte Partey in Deutschland bilden, die den Ausschlag des Krieges in ihren Händen hielt. Aber diesem vielversprechenden Entwurf machte der Tod ein frühzeitiges Ende.

„Herz gefaßt, Pater Joseph, Breysach ist unser,“ schrie Richelieu dem Kapuziner in die Ohren, der sich schon zur Reise in jene Welt anschickte; so sehr hatte ihn diese Freudenpost berauscht. Schon verschlang er in Gedanken das Elsaß, das Breisgau und alle Oesterreichische Vorlande, ohne sich der Zusage zu erinnern, die er dem Herzog Bernhard gethan hatte. Der ernstliche Entschluß des letztern, Breysach für sich zu behalten, den er

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/451>, abgerufen am 22.11.2024.