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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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Spanier eingebüßt, und der Erfolg entsprach den prahlerischen Anstalten nicht, womit man den Krieg gegen diese Krone eröffnet hatte. Verloren war alles, was die Schweden im innern Deutschland besaßen, und nur die Hauptplätze in Pommern behaupteten sich noch. Ein einziger Feldzug reißt sie aus dieser tiefen Erniedrigung, und durch die mächtige Diversion, welche der siegende Bernhard den kaiserlichen Waffen an den Ufern des Rheins macht, wird der ganzen Lage des Kriegs ein schneller Umschwung gegeben.

Die Irrungen zwischen Frankreich und Schweden waren endlich beygelegt, und der alte Traktat zwischen beyden Kronen zu Hamburg mit neuen Vortheilen für die Schweden bestätigt worden. In Hessen übernahm die staatskluge Landgräfin Amalia mit Bewilligung der Stände, nach dem Absterben Wilhelms, ihres Gemahls, die Regierung, und behauptete mit vieler Entschlossenheit gegen den Widerspruch des Kaisers und der Darmstädtischen Linie ihre Rechte. Der Schwedischprotestantischen Partey schon allein aus Religionsgrundsätzen eifrig ergeben, erwartete sie bloß die Gunst der Gelegenheit, um sich laut und thätig dafür zu erklären. Unterdessen gelang es ihr durch eine kluge Zurückhaltung und listig angesponnene Traktaten den Kaiser in Unthätigkeit zu erhalten, bis ihr geheimes Bündniß mit Frankreich geschlossen war, und Bernhards Siege den Angelegenheiten der Protestanten eine günstige Wendung gaben. Da warf sie auf einmal die Maske ab, und erneuerte die alte Freundschaft mit der Schwedischen Krone. Auch den Churprinzen von der Pfalz ermunterten Herzog Bernhards Triumphe, sein Glück gegen den gemeinschaftlichen Feind zu versuchen. Mit Englischem Gelde warb er Völker in Holland, errichtete zu Meppen ein Magazin, und vereinigte sich in Westphalen mit Schwedischen Truppen. Sein Magazin ging zwar verloren, seine

Spanier eingebüßt, und der Erfolg entsprach den prahlerischen Anstalten nicht, womit man den Krieg gegen diese Krone eröffnet hatte. Verloren war alles, was die Schweden im innern Deutschland besaßen, und nur die Hauptplätze in Pommern behaupteten sich noch. Ein einziger Feldzug reißt sie aus dieser tiefen Erniedrigung, und durch die mächtige Diversion, welche der siegende Bernhard den kaiserlichen Waffen an den Ufern des Rheins macht, wird der ganzen Lage des Kriegs ein schneller Umschwung gegeben.

Die Irrungen zwischen Frankreich und Schweden waren endlich beygelegt, und der alte Traktat zwischen beyden Kronen zu Hamburg mit neuen Vortheilen für die Schweden bestätigt worden. In Hessen übernahm die staatskluge Landgräfin Amalia mit Bewilligung der Stände, nach dem Absterben Wilhelms, ihres Gemahls, die Regierung, und behauptete mit vieler Entschlossenheit gegen den Widerspruch des Kaisers und der Darmstädtischen Linie ihre Rechte. Der Schwedischprotestantischen Partey schon allein aus Religionsgrundsätzen eifrig ergeben, erwartete sie bloß die Gunst der Gelegenheit, um sich laut und thätig dafür zu erklären. Unterdessen gelang es ihr durch eine kluge Zurückhaltung und listig angesponnene Traktaten den Kaiser in Unthätigkeit zu erhalten, bis ihr geheimes Bündniß mit Frankreich geschlossen war, und Bernhards Siege den Angelegenheiten der Protestanten eine günstige Wendung gaben. Da warf sie auf einmal die Maske ab, und erneuerte die alte Freundschaft mit der Schwedischen Krone. Auch den Churprinzen von der Pfalz ermunterten Herzog Bernhards Triumphe, sein Glück gegen den gemeinschaftlichen Feind zu versuchen. Mit Englischem Gelde warb er Völker in Holland, errichtete zu Meppen ein Magazin, und vereinigte sich in Westphalen mit Schwedischen Truppen. Sein Magazin ging zwar verloren, seine

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[451/0459] Spanier eingebüßt, und der Erfolg entsprach den prahlerischen Anstalten nicht, womit man den Krieg gegen diese Krone eröffnet hatte. Verloren war alles, was die Schweden im innern Deutschland besaßen, und nur die Hauptplätze in Pommern behaupteten sich noch. Ein einziger Feldzug reißt sie aus dieser tiefen Erniedrigung, und durch die mächtige Diversion, welche der siegende Bernhard den kaiserlichen Waffen an den Ufern des Rheins macht, wird der ganzen Lage des Kriegs ein schneller Umschwung gegeben. Die Irrungen zwischen Frankreich und Schweden waren endlich beygelegt, und der alte Traktat zwischen beyden Kronen zu Hamburg mit neuen Vortheilen für die Schweden bestätigt worden. In Hessen übernahm die staatskluge Landgräfin Amalia mit Bewilligung der Stände, nach dem Absterben Wilhelms, ihres Gemahls, die Regierung, und behauptete mit vieler Entschlossenheit gegen den Widerspruch des Kaisers und der Darmstädtischen Linie ihre Rechte. Der Schwedischprotestantischen Partey schon allein aus Religionsgrundsätzen eifrig ergeben, erwartete sie bloß die Gunst der Gelegenheit, um sich laut und thätig dafür zu erklären. Unterdessen gelang es ihr durch eine kluge Zurückhaltung und listig angesponnene Traktaten den Kaiser in Unthätigkeit zu erhalten, bis ihr geheimes Bündniß mit Frankreich geschlossen war, und Bernhards Siege den Angelegenheiten der Protestanten eine günstige Wendung gaben. Da warf sie auf einmal die Maske ab, und erneuerte die alte Freundschaft mit der Schwedischen Krone. Auch den Churprinzen von der Pfalz ermunterten Herzog Bernhards Triumphe, sein Glück gegen den gemeinschaftlichen Feind zu versuchen. Mit Englischem Gelde warb er Völker in Holland, errichtete zu Meppen ein Magazin, und vereinigte sich in Westphalen mit Schwedischen Truppen. Sein Magazin ging zwar verloren, seine

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/459>, abgerufen am 23.11.2024.