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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Subtil ist es erbauet/
Weil man durch fliessen schauet
Des rothen Weines blincken/
Wenn er in vollen sincken
Sich nach dem Grunde neiget/
Wie sonst ein Glaß es zeiget.

Die Brüste seyn wie Ballen/
Von Liebes-Schnee gefallen/
Damit Cupido spielet/
und nach den Augen zielet/
Nur den damit zu treffen/
Den er vermeynt zu äffen.
Jch wil sie Milch vergleichen/
Durch welche sich hinschleichen
Die blauen Türckiß-Ströme/
Der Wollust Lust-Gesäme.
Jch gleiche sie den Wiesen/
Da stets die Lüste bliesen/
Da Lilgen und Narcissen
Sich mit dem Klee beküssen/
Der seinen Schmuck erst heget/
und rothe Häupter träget.
Sie sind der Venus Spiegel/
Sie sind die weissen Hügel/
Auf denen sich die Sinnen/
Wie hoch sie steigen können/
Erschwingen nach den Sternen/
üm daß sie stehn von fernen.
Das Hertze muß erwarmen
Jn den verliebten Armen/
Dar

Roſen-Gepuͤſche.
Subtil iſt es erbauet/
Weil man durch flieſſen ſchauet
Des rothen Weines blincken/
Wenn er in vollen ſincken
Sich nach dem Grunde neiget/
Wie ſonſt ein Glaß es zeiget.

Die Bruͤſte ſeyn wie Ballen/
Von Liebes-Schnee gefallen/
Damit Cupido ſpielet/
und nach den Augen zielet/
Nur den damit zu treffen/
Den er vermeynt zu aͤffen.
Jch wil ſie Milch vergleichen/
Durch welche ſich hinſchleichen
Die blauen Tuͤrckiß-Stroͤme/
Der Wolluſt Luſt-Geſaͤme.
Jch gleiche ſie den Wieſen/
Da ſtets die Luͤſte blieſen/
Da Lilgen und Narciſſen
Sich mit dem Klee bekuͤſſen/
Der ſeinen Schmuck erſt heget/
und rothe Haͤupter traͤget.
Sie ſind der Venus Spiegel/
Sie ſind die weiſſen Huͤgel/
Auf denen ſich die Sinnen/
Wie hoch ſie ſteigen koͤnnen/
Erſchwingen nach den Sternen/
uͤm daß ſie ſtehn von fernen.
Das Hertze muß erwarmen
Jn den verliebten Armen/
Dar
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[125/0153] Roſen-Gepuͤſche. Subtil iſt es erbauet/ Weil man durch flieſſen ſchauet Des rothen Weines blincken/ Wenn er in vollen ſincken Sich nach dem Grunde neiget/ Wie ſonſt ein Glaß es zeiget. Die Bruͤſte ſeyn wie Ballen/ Von Liebes-Schnee gefallen/ Damit Cupido ſpielet/ und nach den Augen zielet/ Nur den damit zu treffen/ Den er vermeynt zu aͤffen. Jch wil ſie Milch vergleichen/ Durch welche ſich hinſchleichen Die blauen Tuͤrckiß-Stroͤme/ Der Wolluſt Luſt-Geſaͤme. Jch gleiche ſie den Wieſen/ Da ſtets die Luͤſte blieſen/ Da Lilgen und Narciſſen Sich mit dem Klee bekuͤſſen/ Der ſeinen Schmuck erſt heget/ und rothe Haͤupter traͤget. Sie ſind der Venus Spiegel/ Sie ſind die weiſſen Huͤgel/ Auf denen ſich die Sinnen/ Wie hoch ſie ſteigen koͤnnen/ Erſchwingen nach den Sternen/ uͤm daß ſie ſtehn von fernen. Das Hertze muß erwarmen Jn den verliebten Armen/ Dar

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/153>, abgerufen am 18.12.2024.