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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. drittes


I.
Er liebet.
MEin liebster Freund ist wund/
mit mir hats nun Gefahr/
Weil meine Marnia so plötzlich sich
erwecket/
und üm mein Hertz herüm jhr Bildnüß aufgestecket.
Mein liebster Freund ist wund/ ich brenne gantz und
gar.
Wo bistu Freyheit nun/ die mein so zartes Haar
Mit jhres Goldes Glantz hat allezeit verdecket?
Wo bistu Phöbus hin? Wer hat dich so erschrecket?
Bleib hier/ verlaß mich nicht/ bleib hier mit deiner
Schaar.
Apollo/ ja du bleibst auf meinen Helicon.
So kom und setze dich zu Venus kleinen Sohn/
und meiner Marnjen/ die meine Feder reitzen.
Auf! Schönste von der Welt/ dir geb ich eintzig
mich/
Apollo bleibt mir hold/ mein Verß steigt über sich.
Nun mag ich Eulen nicht/ ich kan mit Falcken beitzen.
II.
Auß den Anacreon.
GOld ist zuwider mir. Groß Reichthum mag ich
nicht.

Ein
D. S. drittes


I.
Er liebet.
MEin liebſter Freund iſt wund/
mit mir hats nun Gefahr/
Weil meine Marnia ſo ploͤtzlich ſich
erwecket/
und uͤm mein Hertz heruͤm jhr Bildnuͤß aufgeſtecket.
Mein liebſter Freund iſt wund/ ich brenne gantz und
gar.
Wo biſtu Freyheit nun/ die mein ſo zartes Haar
Mit jhres Goldes Glantz hat allezeit verdecket?
Wo biſtu Phoͤbus hin? Wer hat dich ſo erſchrecket?
Bleib hier/ verlaß mich nicht/ bleib hier mit deiner
Schaar.
Apollo/ ja du bleibſt auf meinen Helicon.
So kom und ſetze dich zu Venus kleinen Sohn/
und meiner Marnjen/ die meine Feder reitzen.
Auf! Schoͤnſte von der Welt/ dir geb ich eintzig
mich/
Apollo bleibt mir hold/ mein Verß ſteigt uͤber ſich.
Nun mag ich Eulen nicht/ ich kan mit Falckẽ beitzen.
II.
Auß den Anacreon.
GOld iſt zuwider mir. Groß Reichthum mag ich
nicht.

Ein
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[134/0162] D. S. drittes I. Er liebet. MEin liebſter Freund iſt wund/ mit mir hats nun Gefahr/ Weil meine Marnia ſo ploͤtzlich ſich erwecket/ und uͤm mein Hertz heruͤm jhr Bildnuͤß aufgeſtecket. Mein liebſter Freund iſt wund/ ich brenne gantz und gar. Wo biſtu Freyheit nun/ die mein ſo zartes Haar Mit jhres Goldes Glantz hat allezeit verdecket? Wo biſtu Phoͤbus hin? Wer hat dich ſo erſchrecket? Bleib hier/ verlaß mich nicht/ bleib hier mit deiner Schaar. Apollo/ ja du bleibſt auf meinen Helicon. So kom und ſetze dich zu Venus kleinen Sohn/ und meiner Marnjen/ die meine Feder reitzen. Auf! Schoͤnſte von der Welt/ dir geb ich eintzig mich/ Apollo bleibt mir hold/ mein Verß ſteigt uͤber ſich. Nun mag ich Eulen nicht/ ich kan mit Falckẽ beitzen. II. Auß den Anacreon. GOld iſt zuwider mir. Groß Reichthum mag ich nicht. Ein

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/162>, abgerufen am 21.11.2024.