Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798.Wer der Unsterblichen einen, wofern der Gott es nicht selber 100. Wählet, erblickt, dem kommt theuer das Schauen zu stehn. Herrliches Weib, was geschah, nicht wiederruflicher Art ists, Weil es also mit ihm lenkte der Mören Gespinnst, Damals, als du ihn eben gebahrst: du aber empfange, O Eueride! nunmehr jenes beschiedene Loos. 105. Ach wie viel wohl böte dereinst Brandopfer Kadmeis, Und Aristaeos wie viel, flehend, den einzigen Sohn, Blühend in zarter Jugend, Aktaeon blind nur zu sehen! Und Mitjäger ja wird dieser der mächtigen seyn, Artemis; aber es rettet noch Jagd, noch auf den Gebirgen 110. Oft gemeinsam geübt, Zielen des Bogens ihn dann Wann er, obschon unwillig, der Göttin liebliches Bad sieht, Sondern ihn werden selbst, ihren Gebieter zuvor, Eigene Hund' aufzehren; die Mutter wird die Gebeine Sammeln des Sohns, umher streichend im Wald' überall. Wer der Unsterblichen einen, wofern der Gott es nicht selber 100. Waͤhlet, erblickt, dem kommt theuer das Schauen zu stehn. Herrliches Weib, was geschah, nicht wiederruflicher Art ists, Weil es also mit ihm lenkte der Moͤren Gespinnst, Damals, als du ihn eben gebahrst: du aber empfange, O Eueride! nunmehr jenes beschiedene Loos. 105. Ach wie viel wohl boͤte dereinst Brandopfer Kadmeis, Und Aristaeos wie viel, flehend, den einzigen Sohn, Bluͤhend in zarter Jugend, Aktaeon blind nur zu sehen! Und Mitjaͤger ja wird dieser der maͤchtigen seyn, Artemis; aber es rettet noch Jagd, noch auf den Gebirgen 110. Oft gemeinsam geuͤbt, Zielen des Bogens ihn dann Wann er, obschon unwillig, der Goͤttin liebliches Bad sieht, Sondern ihn werden selbst, ihren Gebieter zuvor, Eigene Hund' aufzehren; die Mutter wird die Gebeine Sammeln des Sohns, umher streichend im Wald' uͤberall. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0148" n="137"/> <l>Wer der Unsterblichen einen, wofern der Gott es nicht selber<lb/></l><lb/> <l>100. Waͤhlet, erblickt, dem kommt theuer das Schauen zu stehn.<lb/></l><lb/> <l>Herrliches Weib, was geschah, nicht wiederruflicher Art ists,<lb/></l><lb/> <l>Weil es also mit ihm lenkte der Moͤren Gespinnst,<lb/></l><lb/> <l>Damals, als du ihn eben gebahrst: du aber empfange,<lb/></l><lb/> <l>O Eueride! nunmehr jenes beschiedene Loos.<lb/></l><lb/> <l>105. Ach wie viel wohl boͤte dereinst Brandopfer Kadmeis,<lb/></l><lb/> <l>Und Aristaeos wie viel, flehend, den einzigen Sohn,<lb/></l><lb/> <l>Bluͤhend in zarter Jugend, Aktaeon blind nur zu sehen!<lb/></l><lb/> <l>Und Mitjaͤger ja wird dieser der maͤchtigen seyn,<lb/></l><lb/> <l>Artemis; aber es rettet noch Jagd, noch auf den Gebirgen<lb/></l><lb/> <l>110. Oft gemeinsam geuͤbt, Zielen des Bogens ihn dann<lb/></l><lb/> <l>Wann er, obschon unwillig, der Goͤttin liebliches Bad sieht,<lb/></l><lb/> <l>Sondern ihn werden selbst, ihren Gebieter zuvor,<lb/></l><lb/> <l>Eigene Hund' aufzehren; die Mutter wird die Gebeine<lb/></l><lb/> <l>Sammeln des Sohns, umher streichend im Wald' uͤberall.<lb/></l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0148]
Wer der Unsterblichen einen, wofern der Gott es nicht selber
100. Waͤhlet, erblickt, dem kommt theuer das Schauen zu stehn.
Herrliches Weib, was geschah, nicht wiederruflicher Art ists,
Weil es also mit ihm lenkte der Moͤren Gespinnst,
Damals, als du ihn eben gebahrst: du aber empfange,
O Eueride! nunmehr jenes beschiedene Loos.
105. Ach wie viel wohl boͤte dereinst Brandopfer Kadmeis,
Und Aristaeos wie viel, flehend, den einzigen Sohn,
Bluͤhend in zarter Jugend, Aktaeon blind nur zu sehen!
Und Mitjaͤger ja wird dieser der maͤchtigen seyn,
Artemis; aber es rettet noch Jagd, noch auf den Gebirgen
110. Oft gemeinsam geuͤbt, Zielen des Bogens ihn dann
Wann er, obschon unwillig, der Goͤttin liebliches Bad sieht,
Sondern ihn werden selbst, ihren Gebieter zuvor,
Eigene Hund' aufzehren; die Mutter wird die Gebeine
Sammeln des Sohns, umher streichend im Wald' uͤberall.
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