Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798.Zeus Athenaeen, zu erben vom Vater jegliches Vorrecht. Keine Mutter, wißt, brachte die Göttin ans Licht, Sondern die Scheitel des Zeus. Zeus Scheitel winket Betrug nie; Unvollendet auch nicht blieb, was die Tochter gewinkt. 135. Augenscheinlich nun naht Athenaea sich; aber die Göttin, Jhr Jungfrauen, empfangt, denen die Sorge gebührt, Mit lobredendem Munde, mit Jubelgeschrey und Gebeten. Heil dir, Göttin! beschirm' Argos Jnachische Stadt. Heil dir, wann du sie treibest hinaus, und wieder herbey lenkst 140. Deine Ross', und verleih Segen des Danaos Land. Wenn schon die Richtung des Ganzen an bestimmte Personen, das Gegenwärtige, Lokale, die plötzlichen Sprünge des hervortretenden Dichters diesen elegischen Hymnus, der von allen epischen des Kalimachos von Grund aus und unendlich verschieden ist, der lyrischen Gattung, auch nach allgemeineren, noch nicht durch die Strenge der scheidenden Kunst bestimmten Begriffen von derselben, aneignet: so könnte Zeus Athenaeen, zu erben vom Vater jegliches Vorrecht. Keine Mutter, wißt, brachte die Goͤttin ans Licht, Sondern die Scheitel des Zeus. Zeus Scheitel winket Betrug nie; Unvollendet auch nicht blieb, was die Tochter gewinkt. 135. Augenscheinlich nun naht Athenaea sich; aber die Goͤttin, Jhr Jungfrauen, empfangt, denen die Sorge gebuͤhrt, Mit lobredendem Munde, mit Jubelgeschrey und Gebeten. Heil dir, Goͤttin! beschirm' Argos Jnachische Stadt. Heil dir, wann du sie treibest hinaus, und wieder herbey lenkst 140. Deine Ross', und verleih Segen des Danaos Land. Wenn schon die Richtung des Ganzen an bestimmte Personen, das Gegenwaͤrtige, Lokale, die ploͤtzlichen Spruͤnge des hervortretenden Dichters diesen elegischen Hymnus, der von allen epischen des Kalimachos von Grund aus und unendlich verschieden ist, der lyrischen Gattung, auch nach allgemeineren, noch nicht durch die Strenge der scheidenden Kunst bestimmten Begriffen von derselben, aneignet: so koͤnnte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0150" n="139"/> <l>Zeus Athenaeen, zu erben vom Vater jegliches Vorrecht.<lb/></l><lb/> <l>Keine Mutter, wißt, brachte die Goͤttin ans Licht,<lb/></l><lb/> <l>Sondern die Scheitel des Zeus. Zeus Scheitel winket Betrug nie;<lb/></l><lb/> <l>Unvollendet auch nicht blieb, was die Tochter gewinkt.<lb/></l><lb/> <l>135. Augenscheinlich nun naht Athenaea sich; aber die Goͤttin,<lb/></l><lb/> <l>Jhr Jungfrauen, empfangt, denen die Sorge gebuͤhrt,<lb/></l><lb/> <l>Mit lobredendem Munde, mit Jubelgeschrey und Gebeten.<lb/></l><lb/> <l>Heil dir, Goͤttin! beschirm' Argos Jnachische Stadt.<lb/></l><lb/> <l>Heil dir, wann du sie treibest hinaus, und wieder herbey lenkst<lb/></l><lb/> <l>140. Deine Ross', und verleih Segen des Danaos Land.</l> </lg><lb/> <p>Wenn schon die Richtung des Ganzen an bestimmte Personen, das Gegenwaͤrtige, Lokale, die ploͤtzlichen Spruͤnge des hervortretenden Dichters diesen elegischen Hymnus, der von allen epischen des Kalimachos von Grund aus und unendlich verschieden ist, der lyrischen Gattung, auch nach allgemeineren, noch nicht durch die Strenge der scheidenden Kunst bestimmten Begriffen von derselben, aneignet: so koͤnnte<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0150]
Zeus Athenaeen, zu erben vom Vater jegliches Vorrecht.
Keine Mutter, wißt, brachte die Goͤttin ans Licht,
Sondern die Scheitel des Zeus. Zeus Scheitel winket Betrug nie;
Unvollendet auch nicht blieb, was die Tochter gewinkt.
135. Augenscheinlich nun naht Athenaea sich; aber die Goͤttin,
Jhr Jungfrauen, empfangt, denen die Sorge gebuͤhrt,
Mit lobredendem Munde, mit Jubelgeschrey und Gebeten.
Heil dir, Goͤttin! beschirm' Argos Jnachische Stadt.
Heil dir, wann du sie treibest hinaus, und wieder herbey lenkst
140. Deine Ross', und verleih Segen des Danaos Land.
Wenn schon die Richtung des Ganzen an bestimmte Personen, das Gegenwaͤrtige, Lokale, die ploͤtzlichen Spruͤnge des hervortretenden Dichters diesen elegischen Hymnus, der von allen epischen des Kalimachos von Grund aus und unendlich verschieden ist, der lyrischen Gattung, auch nach allgemeineren, noch nicht durch die Strenge der scheidenden Kunst bestimmten Begriffen von derselben, aneignet: so koͤnnte
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