Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.Denn den eignen Beruf übt' es, wohin es nur kam. Wo der versengte Räuber sein Zelt in ein wechselndes Sandmeer Pflanzt, wo jetzt das Kameel schmachtet nach ärmlichem Trunk, Sprudelte Phöbos Quell, da schattete süß Aphroditens Garten-Kyrene, dein Haupt, fruchtbar und Wagen, berühmt. Zeus Wettkämpfe, sie riefen herbey wie entlegene Länder! Rosse Sikulischer Au'n stampften Olympia's Bahn; Und Alpheos, in Liebe zur Nymph' Arethusa sich tauchend, Trug den heiligen Staub nach Syrakusa zurück. Nicht die jubelnde Menge nur zeugt dem Ruhm der Athleten: Seht, es bevölkern den Hain Schaaren der Sieger aus Erz! Wer mit den Rädern das Ziel umdonnerte, wer in dem Faustkampf, Mit Wurfscheiben gesiegt, ringend, im Sprung', und im Lauf, Eile zu opfern, wo Dorisch Gesäul ein würdiges Dach trägt, Dessen Giebel des Siegs Botin sich golden entschwingt. Drinnen thront er; ihn selbst, der Menschen Vater und Götter, Schmücket des Oelbaums Blatt, wie es den Kämpfer belohnt. Denn den eignen Beruf uͤbt' es, wohin es nur kam. Wo der versengte Raͤuber sein Zelt in ein wechselndes Sandmeer Pflanzt, wo jetzt das Kameel schmachtet nach aͤrmlichem Trunk, Sprudelte Phoͤbos Quell, da schattete suͤß Aphroditens Garten-Kyrene, dein Haupt, fruchtbar und Wagen, beruͤhmt. Zeus Wettkaͤmpfe, sie riefen herbey wie entlegene Laͤnder! Rosse Sikulischer Au'n stampften Olympia's Bahn; Und Alpheos, in Liebe zur Nymph' Arethusa sich tauchend, Trug den heiligen Staub nach Syrakusa zuruͤck. Nicht die jubelnde Menge nur zeugt dem Ruhm der Athleten: Seht, es bevoͤlkern den Hain Schaaren der Sieger aus Erz! Wer mit den Raͤdern das Ziel umdonnerte, wer in dem Faustkampf, Mit Wurfscheiben gesiegt, ringend, im Sprung', und im Lauf, Eile zu opfern, wo Dorisch Gesaͤul ein wuͤrdiges Dach traͤgt, Dessen Giebel des Siegs Botin sich golden entschwingt. Drinnen thront er; ihn selbst, der Menschen Vater und Goͤtter, Schmuͤcket des Oelbaums Blatt, wie es den Kaͤmpfer belohnt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0194" n="184"/> <l>Denn den eignen Beruf uͤbt' es, wohin es nur kam.</l><lb/> <l>Wo der versengte Raͤuber sein Zelt in ein wechselndes Sandmeer</l><lb/> <l>Pflanzt, wo jetzt das Kameel schmachtet nach aͤrmlichem Trunk,</l><lb/> <l>Sprudelte Phoͤbos Quell, da schattete suͤß Aphroditens</l><lb/> <l>Garten-Kyrene, dein Haupt, fruchtbar und Wagen, beruͤhmt.</l><lb/> <l>Zeus Wettkaͤmpfe, sie riefen herbey wie entlegene Laͤnder!</l><lb/> <l>Rosse Sikulischer Au'n stampften Olympia's Bahn;</l><lb/> <l>Und Alpheos, in Liebe zur Nymph' Arethusa sich tauchend,</l><lb/> <l>Trug den heiligen Staub nach Syrakusa zuruͤck.</l><lb/> <l>Nicht die jubelnde Menge nur zeugt dem Ruhm der Athleten:</l><lb/> <l>Seht, es bevoͤlkern den Hain Schaaren der Sieger aus Erz!</l><lb/> <l>Wer mit den Raͤdern das Ziel umdonnerte, wer in dem Faustkampf,</l><lb/> <l>Mit Wurfscheiben gesiegt, ringend, im Sprung', und im Lauf,</l><lb/> <l>Eile zu opfern, wo Dorisch Gesaͤul ein wuͤrdiges Dach traͤgt,</l><lb/> <l>Dessen Giebel des Siegs Botin sich golden entschwingt.</l><lb/> <l>Drinnen thront er; ihn selbst, der Menschen Vater und Goͤtter,</l><lb/> <l>Schmuͤcket des Oelbaums Blatt, wie es den Kaͤmpfer belohnt.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0194]
Denn den eignen Beruf uͤbt' es, wohin es nur kam.
Wo der versengte Raͤuber sein Zelt in ein wechselndes Sandmeer
Pflanzt, wo jetzt das Kameel schmachtet nach aͤrmlichem Trunk,
Sprudelte Phoͤbos Quell, da schattete suͤß Aphroditens
Garten-Kyrene, dein Haupt, fruchtbar und Wagen, beruͤhmt.
Zeus Wettkaͤmpfe, sie riefen herbey wie entlegene Laͤnder!
Rosse Sikulischer Au'n stampften Olympia's Bahn;
Und Alpheos, in Liebe zur Nymph' Arethusa sich tauchend,
Trug den heiligen Staub nach Syrakusa zuruͤck.
Nicht die jubelnde Menge nur zeugt dem Ruhm der Athleten:
Seht, es bevoͤlkern den Hain Schaaren der Sieger aus Erz!
Wer mit den Raͤdern das Ziel umdonnerte, wer in dem Faustkampf,
Mit Wurfscheiben gesiegt, ringend, im Sprung', und im Lauf,
Eile zu opfern, wo Dorisch Gesaͤul ein wuͤrdiges Dach traͤgt,
Dessen Giebel des Siegs Botin sich golden entschwingt.
Drinnen thront er; ihn selbst, der Menschen Vater und Goͤtter,
Schmuͤcket des Oelbaums Blatt, wie es den Kaͤmpfer belohnt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |