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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.

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30.
Denn Gottes Wille wars, daß er nicht ehe,
Als Jrlands König, käm' an jenen Strand,
Auf daß mit größrer Leichtigkeit geschähe,
Was euch in wenig Blättern wird bekannt.
Da sie sich sahen in der Jnsel Nähe,
Sprach Roland zum Piloten: Halt hier Stand,
Gieb mir das Boot! Jch will zum Felsen eben
Ohn' anderes Geleit mich hinbegeben.
31.
Und lege mir das stärkste Tau hinein
Den größten Anker, so im Schiff vorhanden.
Du sollst schon sehn, wozu es gut wird seyn,
Wenn ich das Ungeheu'r im Kampf bestanden.
Man warf die Schlupp' ins Meer mit ihm allein,
Und dem Geräth, das sie am besten fanden.
Die Waffen alle, bis auf seinen Degen,
Ließ er zurück; und so der Klipp' entgegen.
32.
Er zieht die Ruder an und kehrt den Rücken
Der Seite zu, wo er zu landen strebt.
So pflegt der Krebs ans Ufer anzurücken
Wenn er sich aus der salzen Tiefe hebt.
Es war die Stunde, wo vor Phöbus Blicken
Aurora schön in goldnen Haaren schwebt,
Der halb sich zeigend schon, und halb verstecket
Die Eifersucht des alten Titon wecket.
30.
Denn Gottes Wille wars, daß er nicht ehe,
Als Jrlands Koͤnig, kaͤm' an jenen Strand,
Auf daß mit groͤßrer Leichtigkeit geschaͤhe,
Was euch in wenig Blaͤttern wird bekannt.
Da sie sich sahen in der Jnsel Naͤhe,
Sprach Roland zum Piloten: Halt hier Stand,
Gieb mir das Boot! Jch will zum Felsen eben
Ohn' anderes Geleit mich hinbegeben.
31.
Und lege mir das staͤrkste Tau hinein
Den groͤßten Anker, so im Schiff vorhanden.
Du sollst schon sehn, wozu es gut wird seyn,
Wenn ich das Ungeheu'r im Kampf bestanden.
Man warf die Schlupp' ins Meer mit ihm allein,
Und dem Geraͤth, das sie am besten fanden.
Die Waffen alle, bis auf seinen Degen,
Ließ er zuruͤck; und so der Klipp' entgegen.
32.
Er zieht die Ruder an und kehrt den Ruͤcken
Der Seite zu, wo er zu landen strebt.
So pflegt der Krebs ans Ufer anzuruͤcken
Wenn er sich aus der salzen Tiefe hebt.
Es war die Stunde, wo vor Phoͤbus Blicken
Aurora schoͤn in goldnen Haaren schwebt,
Der halb sich zeigend schon, und halb verstecket
Die Eifersucht des alten Titon wecket.
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[259/0269] 30. Denn Gottes Wille wars, daß er nicht ehe, Als Jrlands Koͤnig, kaͤm' an jenen Strand, Auf daß mit groͤßrer Leichtigkeit geschaͤhe, Was euch in wenig Blaͤttern wird bekannt. Da sie sich sahen in der Jnsel Naͤhe, Sprach Roland zum Piloten: Halt hier Stand, Gieb mir das Boot! Jch will zum Felsen eben Ohn' anderes Geleit mich hinbegeben. 31. Und lege mir das staͤrkste Tau hinein Den groͤßten Anker, so im Schiff vorhanden. Du sollst schon sehn, wozu es gut wird seyn, Wenn ich das Ungeheu'r im Kampf bestanden. Man warf die Schlupp' ins Meer mit ihm allein, Und dem Geraͤth, das sie am besten fanden. Die Waffen alle, bis auf seinen Degen, Ließ er zuruͤck; und so der Klipp' entgegen. 32. Er zieht die Ruder an und kehrt den Ruͤcken Der Seite zu, wo er zu landen strebt. So pflegt der Krebs ans Ufer anzuruͤcken Wenn er sich aus der salzen Tiefe hebt. Es war die Stunde, wo vor Phoͤbus Blicken Aurora schoͤn in goldnen Haaren schwebt, Der halb sich zeigend schon, und halb verstecket Die Eifersucht des alten Titon wecket.

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/269>, abgerufen am 22.11.2024.