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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.

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Was wir aber hier zunächst unter Jronie der Jronie verstanden wissen wollen, das entsteht auf mehr als einem Wege. Wenn man ohne Jronie von der Jronie redet, wie es so eben der Fall war; wenn man mit Jronie von einer Jronie redet, ohne zu merken, daß man sich zu eben der Zeit in einer andren viel auffallenderen Jronie befindet; wenn man nicht wieder aus der Jronie herauskommen kann, wie es in diesem Versuch über die Unverständlichkeit zu seyn scheint; wenn die Jronie Manier wird, und so den Dichter gleichsam wieder ironirt; wenn man Jronie zu einem überflüßigen Taschenbuche versprochen hat, ohne seinen Vorrath vorher zu überschlagen und nun wider Willen Jronie machen muß, wie ein Schauspielkünstler der Leibschmerzen hat; wenn die Jronie wild wird, und sich gar nicht mehr regieren läßt.

Welche Götter werden uns von allen diesen Jronien erretten können? das einzige wäre, wenn sich eine Jronie fände, welche die Eigenschaft hätte, alle jene großen und kleinen Jronien zu verschlucken und zu verschlingen, daß nichts mehr davon zu sehen wäre, und ich muß gestehen daß ich eben dazu in der meinigen eine merkliche Disposition fühle. Aber auch das würde nur auf kurze Zeit helfen können. Jch fürchte, wenn ich anders, was das Schicksal in Winken zu sagen scheint, richtig verstehe, es würde bald eine neue Generation von kleinen Jronien entstehn: denn wahrlich die Gestirne deuten auf fantastisch. Und gesetzt es blieb auch während eines langen Zeitraums alles ruhig, so wäre doch nicht zu trauen.

Was wir aber hier zunaͤchst unter Jronie der Jronie verstanden wissen wollen, das entsteht auf mehr als einem Wege. Wenn man ohne Jronie von der Jronie redet, wie es so eben der Fall war; wenn man mit Jronie von einer Jronie redet, ohne zu merken, daß man sich zu eben der Zeit in einer andren viel auffallenderen Jronie befindet; wenn man nicht wieder aus der Jronie herauskommen kann, wie es in diesem Versuch uͤber die Unverstaͤndlichkeit zu seyn scheint; wenn die Jronie Manier wird, und so den Dichter gleichsam wieder ironirt; wenn man Jronie zu einem uͤberfluͤßigen Taschenbuche versprochen hat, ohne seinen Vorrath vorher zu uͤberschlagen und nun wider Willen Jronie machen muß, wie ein Schauspielkuͤnstler der Leibschmerzen hat; wenn die Jronie wild wird, und sich gar nicht mehr regieren laͤßt.

Welche Goͤtter werden uns von allen diesen Jronien erretten koͤnnen? das einzige waͤre, wenn sich eine Jronie faͤnde, welche die Eigenschaft haͤtte, alle jene großen und kleinen Jronien zu verschlucken und zu verschlingen, daß nichts mehr davon zu sehen waͤre, und ich muß gestehen daß ich eben dazu in der meinigen eine merkliche Disposition fuͤhle. Aber auch das wuͤrde nur auf kurze Zeit helfen koͤnnen. Jch fuͤrchte, wenn ich anders, was das Schicksal in Winken zu sagen scheint, richtig verstehe, es wuͤrde bald eine neue Generation von kleinen Jronien entstehn: denn wahrlich die Gestirne deuten auf fantastisch. Und gesetzt es blieb auch waͤhrend eines langen Zeitraums alles ruhig, so waͤre doch nicht zu trauen.

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[349/0361] Was wir aber hier zunaͤchst unter Jronie der Jronie verstanden wissen wollen, das entsteht auf mehr als einem Wege. Wenn man ohne Jronie von der Jronie redet, wie es so eben der Fall war; wenn man mit Jronie von einer Jronie redet, ohne zu merken, daß man sich zu eben der Zeit in einer andren viel auffallenderen Jronie befindet; wenn man nicht wieder aus der Jronie herauskommen kann, wie es in diesem Versuch uͤber die Unverstaͤndlichkeit zu seyn scheint; wenn die Jronie Manier wird, und so den Dichter gleichsam wieder ironirt; wenn man Jronie zu einem uͤberfluͤßigen Taschenbuche versprochen hat, ohne seinen Vorrath vorher zu uͤberschlagen und nun wider Willen Jronie machen muß, wie ein Schauspielkuͤnstler der Leibschmerzen hat; wenn die Jronie wild wird, und sich gar nicht mehr regieren laͤßt. Welche Goͤtter werden uns von allen diesen Jronien erretten koͤnnen? das einzige waͤre, wenn sich eine Jronie faͤnde, welche die Eigenschaft haͤtte, alle jene großen und kleinen Jronien zu verschlucken und zu verschlingen, daß nichts mehr davon zu sehen waͤre, und ich muß gestehen daß ich eben dazu in der meinigen eine merkliche Disposition fuͤhle. Aber auch das wuͤrde nur auf kurze Zeit helfen koͤnnen. Jch fuͤrchte, wenn ich anders, was das Schicksal in Winken zu sagen scheint, richtig verstehe, es wuͤrde bald eine neue Generation von kleinen Jronien entstehn: denn wahrlich die Gestirne deuten auf fantastisch. Und gesetzt es blieb auch waͤhrend eines langen Zeitraums alles ruhig, so waͤre doch nicht zu trauen.

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/361>, abgerufen am 21.11.2024.