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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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art für Beweise der Gleichheit nehmen, ist wohl
kaum nöthig, weiter zu erwähnen.

Selbst in solchen Sprachen, die am weite-
sten von der Familie der indischen, griechischen
und germanischen entfernt liegen, findet man
leicht noch irgend eine geringe Uebereinstimmung,
wie die Endung der Adjective im Baskischen auf
ezco, die im Spanischen nur selten vorkömmt,
der deutschen auf isch, der griechischen in ikos
gleicht. Die alten Völker sind durch Wande-
rung, Kolonien, Krieg und Handel zu sehr durch
einander geworfen, als daß sich nicht solche ganz
einzelne Spuren fast überall finden sollten.

Ich würde überhaupt den Leser zu ermüden
und zu verwirren fürchten, wenn ich alles, was
gesammelt und vorgearbeitet war, mittheilen woll-
te. Genug, wenn hier nur in das Ganze Ord-
nung gebracht und befriedigend angezeigt ist,
nach welchen Grundsätzen etwa eine vergleichende
Grammatik und ein durchaus historischer Stamm-
baum, eine wahre Entstehungsgeschichte der Spra-
che, statt der ehemaligen erdichteten Theorieen
vom Ursprunge derselben, zu entwerfen wäre.

art fuͤr Beweiſe der Gleichheit nehmen, iſt wohl
kaum noͤthig, weiter zu erwaͤhnen.

Selbſt in ſolchen Sprachen, die am weite-
ſten von der Familie der indiſchen, griechiſchen
und germaniſchen entfernt liegen, findet man
leicht noch irgend eine geringe Uebereinſtimmung,
wie die Endung der Adjective im Baſkiſchen auf
ezco, die im Spaniſchen nur ſelten vorkoͤmmt,
der deutſchen auf iſch, der griechiſchen in ικος
gleicht. Die alten Voͤlker ſind durch Wande-
rung, Kolonien, Krieg und Handel zu ſehr durch
einander geworfen, als daß ſich nicht ſolche ganz
einzelne Spuren faſt uͤberall finden ſollten.

Ich wuͤrde uͤberhaupt den Leſer zu ermuͤden
und zu verwirren fuͤrchten, wenn ich alles, was
geſammelt und vorgearbeitet war, mittheilen woll-
te. Genug, wenn hier nur in das Ganze Ord-
nung gebracht und befriedigend angezeigt iſt,
nach welchen Grundſaͤtzen etwa eine vergleichende
Grammatik und ein durchaus hiſtoriſcher Stamm-
baum, eine wahre Entſtehungsgeſchichte der Spra-
che, ſtatt der ehemaligen erdichteten Theorieen
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[84/0103] art fuͤr Beweiſe der Gleichheit nehmen, iſt wohl kaum noͤthig, weiter zu erwaͤhnen. Selbſt in ſolchen Sprachen, die am weite- ſten von der Familie der indiſchen, griechiſchen und germaniſchen entfernt liegen, findet man leicht noch irgend eine geringe Uebereinſtimmung, wie die Endung der Adjective im Baſkiſchen auf ezco, die im Spaniſchen nur ſelten vorkoͤmmt, der deutſchen auf iſch, der griechiſchen in ικος gleicht. Die alten Voͤlker ſind durch Wande- rung, Kolonien, Krieg und Handel zu ſehr durch einander geworfen, als daß ſich nicht ſolche ganz einzelne Spuren faſt uͤberall finden ſollten. Ich wuͤrde uͤberhaupt den Leſer zu ermuͤden und zu verwirren fuͤrchten, wenn ich alles, was geſammelt und vorgearbeitet war, mittheilen woll- te. Genug, wenn hier nur in das Ganze Ord- nung gebracht und befriedigend angezeigt iſt, nach welchen Grundſaͤtzen etwa eine vergleichende Grammatik und ein durchaus hiſtoriſcher Stamm- baum, eine wahre Entſtehungsgeſchichte der Spra- che, ſtatt der ehemaligen erdichteten Theorieen vom Urſprunge derſelben, zu entwerfen waͤre.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/103>, abgerufen am 23.11.2024.