Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Möchte das indische Studium nur einige Moͤchte das indiſche Studium nur einige <TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0013" n="X"/> <p>Moͤchte das indiſche Studium nur einige<lb/> ſolche Anbauer und Beguͤnſtiger finden, wie de-<lb/> ren Italien und Deutſchland im funfzehnten<lb/> und ſechszehnten Jahrhundert fuͤr das griechiſche<lb/> Studium ſo manche ſich ploͤtzlich erheben und in<lb/> kurzer Zeit ſo Großes leiſten ſah; indem durch<lb/> die wiedererweckte Kenntniß des Alterthums<lb/> ſchnell die Geſtalt aller Wiſſenſchaften, ja man<lb/> kann wohl ſagen der Welt, veraͤndert und ver-<lb/> juͤngt ward. Nicht weniger groß und allgemein,<lb/> wir wagen es zu behaupten, wuͤrde auch jetzt<lb/> die Wirkung des indiſchen Studiums ſein, wenn<lb/> es mit eben der Kraft ergriffen, und in den<lb/> Kreis der europaͤiſchen Kenntniſſe eingefuͤhrt<lb/> wuͤrde. Und warum ſollte es nicht? Auch jene<lb/> fuͤr die Wiſſenſchaften ſo ruhmvollen Zeiten der<lb/> Medicaͤer waren unruhig, kriegeriſch und grade<lb/> fuͤr Italien zum Theil zerruͤttend; dennoch ge-<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [X/0013]
Moͤchte das indiſche Studium nur einige
ſolche Anbauer und Beguͤnſtiger finden, wie de-
ren Italien und Deutſchland im funfzehnten
und ſechszehnten Jahrhundert fuͤr das griechiſche
Studium ſo manche ſich ploͤtzlich erheben und in
kurzer Zeit ſo Großes leiſten ſah; indem durch
die wiedererweckte Kenntniß des Alterthums
ſchnell die Geſtalt aller Wiſſenſchaften, ja man
kann wohl ſagen der Welt, veraͤndert und ver-
juͤngt ward. Nicht weniger groß und allgemein,
wir wagen es zu behaupten, wuͤrde auch jetzt
die Wirkung des indiſchen Studiums ſein, wenn
es mit eben der Kraft ergriffen, und in den
Kreis der europaͤiſchen Kenntniſſe eingefuͤhrt
wuͤrde. Und warum ſollte es nicht? Auch jene
fuͤr die Wiſſenſchaften ſo ruhmvollen Zeiten der
Medicaͤer waren unruhig, kriegeriſch und grade
fuͤr Italien zum Theil zerruͤttend; dennoch ge-
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