Gründe und Veranlassungen, daß es wenigstens hier überflüssig sein dürfte, sie weiter auseinan- der zu setzen. Genug, wir finden auch im alten Asien nicht blos Spuren, sondern Beweise einer ganz eigentlich materialistischen Denkart; mag man diesen Materialismus auch zum Unterschie- de von dem, was in Europa so genannt wird, den orientalischen nennen, da er, so weit wir ihn bis jetzt kennen, gewiß ein sehr eigenthüm- liches Gepräge an sich trägt. Wir zeigen ihm in der historischen Stufenfolge der verschiedenen orientalischen Denkarten diese Stelle an, unmit- telbar nach dem System der Emanation, der Rückkehr und Seelenwandrung; es würden sich ausser dem astrologischen Aberglauben vielleicht noch mehr Mittelglieder und Punkte des Ueber- gangs und der allmähligen Entartung von einer so durchaus religiösen zu einer ganz materiellen Ansicht aufzeigen lassen; aber es bedarf dessen nicht, denn schon in der ältesten bis jetzt bekann- ten Urkunde der indischen Lehre, in der Kosmo- gonie des Monu, ist vieles sehr materiell. Das Bild von dem Welt-Ei zwar, welches sich auch bei den Aegyptern findet, kann man für ein
Gruͤnde und Veranlaſſungen, daß es wenigſtens hier uͤberfluͤſſig ſein duͤrfte, ſie weiter auseinan- der zu ſetzen. Genug, wir finden auch im alten Aſien nicht blos Spuren, ſondern Beweiſe einer ganz eigentlich materialiſtiſchen Denkart; mag man dieſen Materialismus auch zum Unterſchie- de von dem, was in Europa ſo genannt wird, den orientaliſchen nennen, da er, ſo weit wir ihn bis jetzt kennen, gewiß ein ſehr eigenthuͤm- liches Gepraͤge an ſich traͤgt. Wir zeigen ihm in der hiſtoriſchen Stufenfolge der verſchiedenen orientaliſchen Denkarten dieſe Stelle an, unmit- telbar nach dem Syſtem der Emanation, der Ruͤckkehr und Seelenwandrung; es wuͤrden ſich auſſer dem aſtrologiſchen Aberglauben vielleicht noch mehr Mittelglieder und Punkte des Ueber- gangs und der allmaͤhligen Entartung von einer ſo durchaus religioͤſen zu einer ganz materiellen Anſicht aufzeigen laſſen; aber es bedarf deſſen nicht, denn ſchon in der aͤlteſten bis jetzt bekann- ten Urkunde der indiſchen Lehre, in der Kosmo- gonie des Monu, iſt vieles ſehr materiell. Das Bild von dem Welt-Ei zwar, welches ſich auch bei den Aegyptern findet, kann man fuͤr ein
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Gruͤnde und Veranlaſſungen, daß es wenigſtens
hier uͤberfluͤſſig ſein duͤrfte, ſie weiter auseinan-
der zu ſetzen. Genug, wir finden auch im alten
Aſien nicht blos Spuren, ſondern Beweiſe einer
ganz eigentlich materialiſtiſchen Denkart; mag
man dieſen Materialismus auch zum Unterſchie-
de von dem, was in Europa ſo genannt wird,
den orientaliſchen nennen, da er, ſo weit wir
ihn bis jetzt kennen, gewiß ein ſehr eigenthuͤm-
liches Gepraͤge an ſich traͤgt. Wir zeigen ihm
in der hiſtoriſchen Stufenfolge der verſchiedenen
orientaliſchen Denkarten dieſe Stelle an, unmit-
telbar nach dem Syſtem der Emanation, der
Ruͤckkehr und Seelenwandrung; es wuͤrden ſich
auſſer dem aſtrologiſchen Aberglauben vielleicht
noch mehr Mittelglieder und Punkte des Ueber-
gangs und der allmaͤhligen Entartung von einer
ſo durchaus religioͤſen zu einer ganz materiellen
Anſicht aufzeigen laſſen; aber es bedarf deſſen
nicht, denn ſchon in der aͤlteſten bis jetzt bekann-
ten Urkunde der indiſchen Lehre, in der Kosmo-
gonie des Monu, iſt vieles ſehr materiell. Das
Bild von dem Welt-Ei zwar, welches ſich auch
bei den Aegyptern findet, kann man fuͤr ein
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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/136>, abgerufen am 23.11.2024.
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