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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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europäischen Ankömmlinge, welche, wie es theils
aus chinesischen Urkunden historisch gewiß, theils
der Mexikaner glaubwürdigen Sage gemäß ist,
die beiden Reiche von Peru und Mexiko stifteten,
diese Thierarten nicht mitbrachten, oder die mit-
gebrachten nicht zu erhalten wußten, so konnte ja
dieß auch bei den ersten Einwanderern eben so der
Fall sein.

Ueberhaupt findet sich an den östlichsten Enden
Asiens schon manches mit Amerika übereinstim-
mende. Eben so kann auch der im innern Afrika
weiter verbreitete Gebrauch der Metalle und der
dienstbaren Thierarten noch nicht hinreichen, die
asiatische Abstammung der Negern zu beweisen,
wofern sich nicht noch andre Gründe finden, um
dieß wahrscheinlich zu machen, und was dieser
Meinung entgegensteht zu entkräften.

Die physische Verschiedenheit der Menschen-
stämme ist, wenigstens so weit sie bis jetzt entwik-
kelt worden, von nicht so großer historischer Wich-
tigkeit. Der merkwürdigste und größte Unterschied
ist wohl der, daß die Amerikaner weder im Süden
so negerartig werden, noch im Norden die Weiße
und übrigen Eigenschaften der Europäer und

europaͤiſchen Ankoͤmmlinge, welche, wie es theils
aus chineſiſchen Urkunden hiſtoriſch gewiß, theils
der Mexikaner glaubwuͤrdigen Sage gemaͤß iſt,
die beiden Reiche von Peru und Mexiko ſtifteten,
dieſe Thierarten nicht mitbrachten, oder die mit-
gebrachten nicht zu erhalten wußten, ſo konnte ja
dieß auch bei den erſten Einwanderern eben ſo der
Fall ſein.

Ueberhaupt findet ſich an den oͤſtlichſten Enden
Aſiens ſchon manches mit Amerika uͤbereinſtim-
mende. Eben ſo kann auch der im innern Afrika
weiter verbreitete Gebrauch der Metalle und der
dienſtbaren Thierarten noch nicht hinreichen, die
aſiatiſche Abſtammung der Negern zu beweiſen,
wofern ſich nicht noch andre Gruͤnde finden, um
dieß wahrſcheinlich zu machen, und was dieſer
Meinung entgegenſteht zu entkraͤften.

Die phyſiſche Verſchiedenheit der Menſchen-
ſtaͤmme iſt, wenigſtens ſo weit ſie bis jetzt entwik-
kelt worden, von nicht ſo großer hiſtoriſcher Wich-
tigkeit. Der merkwuͤrdigſte und groͤßte Unterſchied
iſt wohl der, daß die Amerikaner weder im Suͤden
ſo negerartig werden, noch im Norden die Weiße
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[168/0187] europaͤiſchen Ankoͤmmlinge, welche, wie es theils aus chineſiſchen Urkunden hiſtoriſch gewiß, theils der Mexikaner glaubwuͤrdigen Sage gemaͤß iſt, die beiden Reiche von Peru und Mexiko ſtifteten, dieſe Thierarten nicht mitbrachten, oder die mit- gebrachten nicht zu erhalten wußten, ſo konnte ja dieß auch bei den erſten Einwanderern eben ſo der Fall ſein. Ueberhaupt findet ſich an den oͤſtlichſten Enden Aſiens ſchon manches mit Amerika uͤbereinſtim- mende. Eben ſo kann auch der im innern Afrika weiter verbreitete Gebrauch der Metalle und der dienſtbaren Thierarten noch nicht hinreichen, die aſiatiſche Abſtammung der Negern zu beweiſen, wofern ſich nicht noch andre Gruͤnde finden, um dieß wahrſcheinlich zu machen, und was dieſer Meinung entgegenſteht zu entkraͤften. Die phyſiſche Verſchiedenheit der Menſchen- ſtaͤmme iſt, wenigſtens ſo weit ſie bis jetzt entwik- kelt worden, von nicht ſo großer hiſtoriſcher Wich- tigkeit. Der merkwuͤrdigſte und groͤßte Unterſchied iſt wohl der, daß die Amerikaner weder im Suͤden ſo negerartig werden, noch im Norden die Weiße und uͤbrigen Eigenſchaften der Europaͤer und

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/187>, abgerufen am 18.12.2024.