Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.irgend einem eben umlaufenden System, was Welche große Stelle Philosophie in der in- irgend einem eben umlaufenden Syſtem, was Welche große Stelle Philoſophie in der in- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0229" n="210"/> irgend einem eben umlaufenden Syſtem, was<lb/> denen neu ſcheint welche die alten nicht kennen,<lb/> alles conſtruiren zu koͤnnen; vor allem eine ver-<lb/> traute Bekanntſchaft mit dem Geiſt jener großen<lb/> alten Syſteme, die auch auf das aͤuſſere Schickſal<lb/> der Menſchheit einen ſo maͤchtigen Einfluß gehabt<lb/> haben. Dieſen Geiſt aber wird freilich niemand<lb/> begreifen, dem nicht die Bedeutung ſpekulativer<lb/> Gedanken durch eignes Forſchen klar geworden iſt.</p><lb/> <p>Welche große Stelle Philoſophie in der in-<lb/> diſchen Litteratur einnehme, wird deutlich erhel-<lb/> len, wenn man ſich der Ueberſicht des Ganzen<lb/> nach den vier wichtigſten Epochen aus dem zwei-<lb/> ten Buche erinnern will. In der erſten Epoche<lb/> der Veda’s und alles aͤlteſten, was ſich zunaͤchſt<lb/> an dieſe anſchließt, ſo wie in der dritten Epoche<lb/> der Puranas und des Vyaſo iſt Philoſophie mit<lb/> allem unzertrennlich verflochten und kein Ver-<lb/> ſtaͤndniß ohne ſie zu hoffen. In der mittlern<lb/> zwiſchen jenen beiden, in der zweiten Epoche<lb/> mag Philoſophie und Poeſie etwas mehr geſon-<lb/> dert erſcheinen, aber wohl ſchwerlich ſo ſehr als<lb/> ſie es bei den Griechen und uͤberhaupt den Eu-<lb/> ropaͤern faſt immer waren; und ſelbſt die vierte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [210/0229]
irgend einem eben umlaufenden Syſtem, was
denen neu ſcheint welche die alten nicht kennen,
alles conſtruiren zu koͤnnen; vor allem eine ver-
traute Bekanntſchaft mit dem Geiſt jener großen
alten Syſteme, die auch auf das aͤuſſere Schickſal
der Menſchheit einen ſo maͤchtigen Einfluß gehabt
haben. Dieſen Geiſt aber wird freilich niemand
begreifen, dem nicht die Bedeutung ſpekulativer
Gedanken durch eignes Forſchen klar geworden iſt.
Welche große Stelle Philoſophie in der in-
diſchen Litteratur einnehme, wird deutlich erhel-
len, wenn man ſich der Ueberſicht des Ganzen
nach den vier wichtigſten Epochen aus dem zwei-
ten Buche erinnern will. In der erſten Epoche
der Veda’s und alles aͤlteſten, was ſich zunaͤchſt
an dieſe anſchließt, ſo wie in der dritten Epoche
der Puranas und des Vyaſo iſt Philoſophie mit
allem unzertrennlich verflochten und kein Ver-
ſtaͤndniß ohne ſie zu hoffen. In der mittlern
zwiſchen jenen beiden, in der zweiten Epoche
mag Philoſophie und Poeſie etwas mehr geſon-
dert erſcheinen, aber wohl ſchwerlich ſo ſehr als
ſie es bei den Griechen und uͤberhaupt den Eu-
ropaͤern faſt immer waren; und ſelbſt die vierte
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