Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Viel Jahre wird sein Königreich Ramo ferner verwalten noch, 208. Die vier Stände der Erdwelt hier nach Recht fest gründen jeglichen. Wenn nach zehntausend Jahren einst, dazu zehn- hundert Jahre noch Ramo sein Reich verlassen hat, wird er aufgehn zu Vishnu's Welt. Der ist der tugendvollkommne, Gesetzgeber, be- glückt im Sieg, 212. Nach dem Du fragtest, Valmiki! Ramo ist der vollkommne Mann. Als Narodo'n gehört hatte Valmiki, also sprach er da: Die Tugend Heilger! machst du klar, die der Sterbliche schwer ergreift. Der mit der Tugend all begabt, Ramo zu dem hinschreit' ich gleich. 35) 35) In der ersten Hälfte des Verses 215. ist mir die Lesart
dunkel. Der Sinn und Zusammenhang des Ganzen ist jedoch klar. Der 216te Vers gehört unstreitig noch zu dem, was Valmiki sagt. Der fernere Schluß ist wieder ein Spruch zum Lobe des Gedichtes selbst. Viel Jahre wird ſein Königreich Ramo ferner verwalten noch, 208. Die vier Stände der Erdwelt hier nach Recht feſt gründen jeglichen. Wenn nach zehntauſend Jahren einſt, dazu zehn- hundert Jahre noch Ramo ſein Reich verlaſſen hat, wird er aufgehn zu Viſhnu’s Welt. Der iſt der tugendvollkommne, Geſetzgeber, be- glückt im Sieg, 212. Nach dem Du fragteſt, Valmīki! Ramo iſt der vollkommne Mann. Als Narodo’n gehört hatte Valmīki, alſo ſprach er da: Die Tugend Heilger! machſt du klar, die der Sterbliche ſchwer ergreift. Der mit der Tugend all begabt, Ramo zu dem hinſchreit’ ich gleich. 35) 35) In der erſten Hälfte des Verſes 215. iſt mir die Lesart
dunkel. Der Sinn und Zuſammenhang des Ganzen iſt jedoch klar. Der 216te Vers gehört unſtreitig noch zu dem, was Valmiki ſagt. Der fernere Schluß iſt wieder ein Spruch zum Lobe des Gedichtes ſelbſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0279" n="260"/> <lg type="poem"> <l>Viel Jahre wird ſein Königreich <hi rendition="#g">Ramo</hi> ferner</l><lb/> <l>verwalten noch,</l><lb/> <l>208. Die vier Stände der Erdwelt hier nach Recht</l><lb/> <l>feſt gründen jeglichen.</l><lb/> <l>Wenn nach zehntauſend Jahren einſt, dazu zehn-</l><lb/> <l>hundert Jahre noch</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Ramo</hi> ſein Reich verlaſſen hat, wird er aufgehn</l><lb/> <l>zu <hi rendition="#g">Viſhnu’s</hi> Welt.</l><lb/> <l>Der iſt der tugendvollkommne, Geſetzgeber, be-</l><lb/> <l>glückt im Sieg,</l><lb/> <l>212. Nach dem Du fragteſt, <hi rendition="#g">Valmīki! Ramo</hi> iſt</l><lb/> <l>der vollkommne Mann.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Als <hi rendition="#g">Narodo’n</hi> gehört hatte <hi rendition="#g">Valmīki</hi>, alſo</l><lb/> <l>ſprach er da:</l><lb/> <l>Die Tugend Heilger! machſt du klar, die der</l><lb/> <l>Sterbliche ſchwer ergreift.</l><lb/> <l>Der mit der Tugend all begabt, <hi rendition="#g">Ramo</hi> zu dem</l><lb/> <l>hinſchreit’ ich gleich. <note place="foot" n="35)">In der erſten Hälfte des Verſes 215. iſt mir die Lesart<lb/> dunkel. Der Sinn und Zuſammenhang des Ganzen iſt<lb/> jedoch klar. Der 216te Vers gehört unſtreitig noch zu dem,<lb/> was Valmiki ſagt. Der fernere Schluß iſt wieder ein<lb/> Spruch zum Lobe des Gedichtes ſelbſt.</note></l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0279]
Viel Jahre wird ſein Königreich Ramo ferner
verwalten noch,
208. Die vier Stände der Erdwelt hier nach Recht
feſt gründen jeglichen.
Wenn nach zehntauſend Jahren einſt, dazu zehn-
hundert Jahre noch
Ramo ſein Reich verlaſſen hat, wird er aufgehn
zu Viſhnu’s Welt.
Der iſt der tugendvollkommne, Geſetzgeber, be-
glückt im Sieg,
212. Nach dem Du fragteſt, Valmīki! Ramo iſt
der vollkommne Mann.
Als Narodo’n gehört hatte Valmīki, alſo
ſprach er da:
Die Tugend Heilger! machſt du klar, die der
Sterbliche ſchwer ergreift.
Der mit der Tugend all begabt, Ramo zu dem
hinſchreit’ ich gleich. 35)
35) In der erſten Hälfte des Verſes 215. iſt mir die Lesart
dunkel. Der Sinn und Zuſammenhang des Ganzen iſt
jedoch klar. Der 216te Vers gehört unſtreitig noch zu dem,
was Valmiki ſagt. Der fernere Schluß iſt wieder ein
Spruch zum Lobe des Gedichtes ſelbſt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |