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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Wie viel Uebereinstimmung in solchen ein-
fachen Grundbestandtheilen der Sprache beweise,
ist jedem bekannt, der sich mit Forschungen der
Art beschäftigt hat. Um so mehr übergehen
wir Worte, wo die Uebereinstimmung nur die
Wurzel betrift, ohne weitere Merkwürdigkeit;
wie osthi -- Knochen, osteon; prothomo --
der erste, protos; etoron -- ein andres,
das andre, eteron; udokon -- Wasser, udor;
druh und drumoh -- der Baum, drus;
labho -- das Nehmen, Empfangen, lobhote --
er nimmt, verwandt mit labo, lambano;
piyote -- er trinkt, piei; sevyoti er verehrt
und er wird verehrt, sebein u. s. w. Masoh --
der Monath, meis; Chondro der Mond heißt
auch Chondromah, wo die letzte Sylbe
wohl die Wurzel ist, von der masoh und auch
das Persische [ - Zeichen fehlt] abzuleiten ist, wie auch das
Deutsche Mond, im Niederdeutschen Mahn.

Nur aus der römischen Sprache, in wel-
cher die Zahl der indischen Wurzeln vielleicht
mit am größten ist, führen wir einige Bei-
spiele der sonderbaren Gleichheit wegen an.
Vohoti -- vehit, vomoti -- vomit,

Wie viel Uebereinſtimmung in ſolchen ein-
fachen Grundbeſtandtheilen der Sprache beweiſe,
iſt jedem bekannt, der ſich mit Forſchungen der
Art beſchaͤftigt hat. Um ſo mehr uͤbergehen
wir Worte, wo die Uebereinſtimmung nur die
Wurzel betrift, ohne weitere Merkwuͤrdigkeit;
wie oſthi — Knochen, οςτεον; prothomo
der erſte, πρωτος; etoron — ein andres,
das andre, ἑτερον; udokon — Waſſer, ὑδωρ;
druh und drumoh — der Baum, δρυς;
labho — das Nehmen, Empfangen, lobhote
er nimmt, verwandt mit λαβω, λαμβανω;
piyote — er trinkt, πιει; ſevyoti er verehrt
und er wird verehrt, σεβειν u. ſ. w. Maſoh
der Monath, μεις; Chondro der Mond heißt
auch Chondromah, wo die letzte Sylbe
wohl die Wurzel iſt, von der maſoh und auch
das Perſiſche [ – Zeichen fehlt] abzuleiten iſt, wie auch das
Deutſche Mond, im Niederdeutſchen Mahn.

Nur aus der roͤmiſchen Sprache, in wel-
cher die Zahl der indiſchen Wurzeln vielleicht
mit am groͤßten iſt, fuͤhren wir einige Bei-
ſpiele der ſonderbaren Gleichheit wegen an.
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[11/0030] Wie viel Uebereinſtimmung in ſolchen ein- fachen Grundbeſtandtheilen der Sprache beweiſe, iſt jedem bekannt, der ſich mit Forſchungen der Art beſchaͤftigt hat. Um ſo mehr uͤbergehen wir Worte, wo die Uebereinſtimmung nur die Wurzel betrift, ohne weitere Merkwuͤrdigkeit; wie oſthi — Knochen, οςτεον; prothomo — der erſte, πρωτος; etoron — ein andres, das andre, ἑτερον; udokon — Waſſer, ὑδωρ; druh und drumoh — der Baum, δρυς; labho — das Nehmen, Empfangen, lobhote — er nimmt, verwandt mit λαβω, λαμβανω; piyote — er trinkt, πιει; ſevyoti er verehrt und er wird verehrt, σεβειν u. ſ. w. Maſoh — der Monath, μεις; Chondro der Mond heißt auch Chondromah, wo die letzte Sylbe wohl die Wurzel iſt, von der maſoh und auch das Perſiſche _ abzuleiten iſt, wie auch das Deutſche Mond, im Niederdeutſchen Mahn. Nur aus der roͤmiſchen Sprache, in wel- cher die Zahl der indiſchen Wurzeln vielleicht mit am groͤßten iſt, fuͤhren wir einige Bei- ſpiele der ſonderbaren Gleichheit wegen an. Vohoti — vehit, vomoti — vomit,

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/30>, abgerufen am 21.11.2024.