Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Bhrigu spricht. Nach des Tags und der Nacht 12) Ende besinnt wieder sich vom Schlaf, So besonnen erschafft er drauf den Geist, der ist und nicht ist auch. 13) Der Geist dann bildet die Schöpfung, wirksam jetzt durch des Schaffens Trieb; Aus dem zeugt sich dann Himmels Luft, die als Quell wird des Schalls erkannt. Aus der Luft 14) nun Gestaltswandlung wird, der rein alle Düfte trägt, Dann erzeugt, mächtgen Windes Hauch, der Quell aller Berührung ist. 15) Aus des Windes Gestaltswandlung, geht hervor so die Nacht zerstreut Strahlend im Glanze die Lichtkraft, so der Quell der Gestalten heißt. 12) Es ist von großen Weltzeiten die Rede. 13) Siehe die Anmerk. 3. 14) Akashon. Einige Europäer übersetzen dieses fünfte Ele- ment der Indier wohl durch Raum. Da ihm aber hier (wie im Bhogovotgita dem Khon) die sinnliche Qualität des Schalls zugeeigner wird, so ist es, wie Jones über- setzt, subtil aether. 15) Vayu, oder Windeskraft, der fühlbare Theil der Luft,
dem die sinnliche Qualität des Gefühls zugeeignet wird. Bhrigu ſpricht. Nach des Tags und der Nacht 12) Ende beſinnt wieder ſich vom Schlaf, So beſonnen erſchafft er drauf den Geiſt, der iſt und nicht iſt auch. 13) Der Geiſt dann bildet die Schöpfung, wirkſam jetzt durch des Schaffens Trieb; Aus dem zeugt ſich dann Himmels Luft, die als Quell wird des Schalls erkannt. Aus der Luft 14) nun Geſtaltswandlung wird, der rein alle Düfte trägt, Dann erzeugt, mächtgen Windes Hauch, der Quell aller Berührung iſt. 15) Aus des Windes Geſtaltswandlung, geht hervor ſo die Nacht zerſtreut Strahlend im Glanze die Lichtkraft, ſo der Quell der Geſtalten heißt. 12) Es iſt von großen Weltzeiten die Rede. 13) Siehe die Anmerk. 3. 14) Akaſhon. Einige Europäer überſetzen dieſes fünfte Ele- ment der Indier wohl durch Raum. Da ihm aber hier (wie im Bhogovotgita dem Khon) die ſinnliche Qualität des Schalls zugeeigner wird, ſo iſt es, wie Jones über- ſetzt, subtil aether. 15) Vayu, oder Windeskraft, der fühlbare Theil der Luft,
dem die ſinnliche Qualität des Gefühls zugeeignet wird. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0301" n="282"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Bhrigu</hi> ſpricht.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Nach des Tags und der Nacht <note place="foot" n="12)">Es iſt von großen Weltzeiten die Rede.</note> Ende beſinnt wieder</l><lb/> <l>ſich vom Schlaf,</l><lb/> <l>So beſonnen erſchafft er drauf den <hi rendition="#g">Geiſt</hi>, der iſt und</l><lb/> <l>nicht iſt auch. <note place="foot" n="13)">Siehe die Anmerk. 3.</note></l><lb/> <l>Der <hi rendition="#g">Geiſt</hi> dann bildet die Schöpfung, wirkſam jetzt</l><lb/> <l>durch des Schaffens Trieb;</l><lb/> <l>Aus dem zeugt ſich dann Himmels <hi rendition="#g">Luft</hi>, die als Quell</l><lb/> <l>wird des Schalls erkannt.</l><lb/> <l>Aus der <hi rendition="#g">Luft</hi> <note place="foot" n="14)"><hi rendition="#g">Akaſhon</hi>. Einige Europäer überſetzen dieſes fünfte Ele-<lb/> ment der Indier wohl durch <hi rendition="#g">Raum</hi>. Da ihm aber hier<lb/> (wie im Bhogovotgita dem <hi rendition="#g">Khon</hi>) die ſinnliche Qualität<lb/> des Schalls zugeeigner wird, ſo iſt es, wie Jones über-<lb/> ſetzt, <hi rendition="#aq">subtil aether.</hi></note> nun Geſtaltswandlung wird, der</l><lb/> <l>rein alle Düfte trägt,</l><lb/> <l>Dann erzeugt, mächtgen <hi rendition="#g">Windes</hi> Hauch, der Quell</l><lb/> <l>aller Berührung iſt. <note place="foot" n="15)"><hi rendition="#g">Vayu</hi>, oder Windeskraft, der fühlbare Theil der Luft,<lb/> dem die ſinnliche Qualität des Gefühls zugeeignet wird.</note></l><lb/> <l>Aus des <hi rendition="#g">Windes</hi> Geſtaltswandlung, geht hervor ſo</l><lb/> <l>die Nacht zerſtreut</l><lb/> <l>Strahlend im Glanze die <hi rendition="#g">Lichtkraft</hi>, ſo der Quell der</l><lb/> <l>Geſtalten heißt.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [282/0301]
Bhrigu ſpricht.
Nach des Tags und der Nacht 12) Ende beſinnt wieder
ſich vom Schlaf,
So beſonnen erſchafft er drauf den Geiſt, der iſt und
nicht iſt auch. 13)
Der Geiſt dann bildet die Schöpfung, wirkſam jetzt
durch des Schaffens Trieb;
Aus dem zeugt ſich dann Himmels Luft, die als Quell
wird des Schalls erkannt.
Aus der Luft 14) nun Geſtaltswandlung wird, der
rein alle Düfte trägt,
Dann erzeugt, mächtgen Windes Hauch, der Quell
aller Berührung iſt. 15)
Aus des Windes Geſtaltswandlung, geht hervor ſo
die Nacht zerſtreut
Strahlend im Glanze die Lichtkraft, ſo der Quell der
Geſtalten heißt.
12) Es iſt von großen Weltzeiten die Rede.
13) Siehe die Anmerk. 3.
14) Akaſhon. Einige Europäer überſetzen dieſes fünfte Ele-
ment der Indier wohl durch Raum. Da ihm aber hier
(wie im Bhogovotgita dem Khon) die ſinnliche Qualität
des Schalls zugeeigner wird, ſo iſt es, wie Jones über-
ſetzt, subtil aether.
15) Vayu, oder Windeskraft, der fühlbare Theil der Luft,
dem die ſinnliche Qualität des Gefühls zugeeignet wird.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |