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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Bhogovan.

(Aus dem Sankhyoyogo, dem zweiten Odhyayo.)

Woher hat mitten im Kampfe diese Weichheit er-
griffen dich,
Die nicht rühmlich, nicht göttlich ist, Orjun!
die Schande nur bewirkt.
Nicht der Schwäche ergieb du dich, Fürst! nicht
also geziemt es dir.
Kleingeherzte Unthätigkeit lass', erhebe dich, Herr-
licher!

Orjun.

O wie soll Bhishmo'n im Kampf ich und
Dhrono'n, Modhu's Sieger 4) Du,
In der Schlacht mit dem Pfeil treffen, die vor
allen ich ehren muß?
Almosen wärs besser zu essen mir wohl als diese ehr-
würdigen Lehrer morden.
Denn die, meine Lehrer, ermordend ja hier, mit Blut
befleckt müßt' ich mein Gut geniessen.
Nicht wissen wir welches uns besser sein mag, ob jene
wir oder sie uns besiegen,
Die selber wir mordend nicht leben möchten, die stehen
kampflustig im Angesicht uns.
4) Modhn's Sieger, Beinahme des Krishno.

Bhogovan.

(Aus dem Sankhyoyogo, dem zweiten Odhyayo.)

Woher hat mitten im Kampfe dieſe Weichheit er-
griffen dich,
Die nicht rühmlich, nicht göttlich iſt, Orjun!
die Schande nur bewirkt.
Nicht der Schwäche ergieb du dich, Fürſt! nicht
alſo geziemt es dir.
Kleingeherzte Unthätigkeit laſſ’, erhebe dich, Herr-
licher!

Orjun.

O wie ſoll Bhiſhmo’n im Kampf ich und
Dhrono’n, Modhu’s Sieger 4) Du,
In der Schlacht mit dem Pfeil treffen, die vor
allen ich ehren muß?
Almoſen wärs beſſer zu eſſen mir wohl als dieſe ehr-
würdigen Lehrer morden.
Denn die, meine Lehrer, ermordend ja hier, mit Blut
befleckt müßt’ ich mein Gut genieſſen.
Nicht wiſſen wir welches uns beſſer ſein mag, ob jene
wir oder ſie uns beſiegen,
Die ſelber wir mordend nicht leben möchten, die ſtehen
kampfluſtig im Angeſicht uns.
4) Modhn’s Sieger, Beinahme des Kriſhno.
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[290/0309] Bhogovan. (Aus dem Sankhyoyogo, dem zweiten Odhyayo.) Woher hat mitten im Kampfe dieſe Weichheit er- griffen dich, Die nicht rühmlich, nicht göttlich iſt, Orjun! die Schande nur bewirkt. Nicht der Schwäche ergieb du dich, Fürſt! nicht alſo geziemt es dir. Kleingeherzte Unthätigkeit laſſ’, erhebe dich, Herr- licher! Orjun. O wie ſoll Bhiſhmo’n im Kampf ich und Dhrono’n, Modhu’s Sieger 4) Du, In der Schlacht mit dem Pfeil treffen, die vor allen ich ehren muß? Almoſen wärs beſſer zu eſſen mir wohl als dieſe ehr- würdigen Lehrer morden. Denn die, meine Lehrer, ermordend ja hier, mit Blut befleckt müßt’ ich mein Gut genieſſen. Nicht wiſſen wir welches uns beſſer ſein mag, ob jene wir oder ſie uns beſiegen, Die ſelber wir mordend nicht leben möchten, die ſtehen kampfluſtig im Angeſicht uns. 4) Modhn’s Sieger, Beinahme des Kriſhno.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/309>, abgerufen am 24.11.2024.