viele andre, die bei genauer Untersuchung wohl nicht zweifelhaft scheinen dürften, doch aber nicht so unmittelbar einleuchtend sind als die eben an- geführten.
Die indischen Worte, welche sich im Persi- schen wiederfinden, sind dem eigenthümlichen Charakter dieser Sprache gemäß am stärksten ab- gekürzt, und nur selten ganz unverletzt erhalten wie rojo -- der Glanz, glänzend -- in [ - Zeichen fehlt]. Nicht nur fällt die Endung meistens weg und wird das zweisylbige Wort dadurch ein- sylbig wie apoh -- Wasser [ - Zeichen fehlt], ospoh -- das Roß [ - Zeichen fehlt], bhishmoh oder bhimoh -- Schrecken -- [ - Zeichen fehlt], shiroh -- das Haupt -- [ - Zeichen fehlt]; shakhoh -- ein Zweig -- [ - Zeichen fehlt], ka- moh -- Begierde -- [ - Zeichen fehlt]. Es gehen oft noch wesentlichere Bestandtheile verlohren wie [ - Zeichen fehlt] der Fuß -- von podo oder pado, [ - Zeichen fehlt] voll -- von purnon,[ - Zeichen fehlt] der Leib -- von tonuh oder tonuh,[ - Zeichen fehlt] zehn -- von doshoh, [ - Zeichen fehlt] schwarz -- von shyamoh. Aus dem dreisylbigen pavokoh, der Reiniger auch ein
viele andre, die bei genauer Unterſuchung wohl nicht zweifelhaft ſcheinen duͤrften, doch aber nicht ſo unmittelbar einleuchtend ſind als die eben an- gefuͤhrten.
Die indiſchen Worte, welche ſich im Perſi- ſchen wiederfinden, ſind dem eigenthuͤmlichen Charakter dieſer Sprache gemaͤß am ſtaͤrkſten ab- gekuͤrzt, und nur ſelten ganz unverletzt erhalten wie rōjo — der Glanz, glaͤnzend — in [ – Zeichen fehlt]. Nicht nur faͤllt die Endung meiſtens weg und wird das zweiſylbige Wort dadurch ein- ſylbig wie apoh — Waſſer [ – Zeichen fehlt], oſpoh — das Roß [ – Zeichen fehlt], bhiſhmoh oder bhimoh — Schrecken — [ – Zeichen fehlt], ſhiroh — das Haupt — [ – Zeichen fehlt]; ſhakhoh — ein Zweig — [ – Zeichen fehlt], ka- moh — Begierde — [ – Zeichen fehlt]. Es gehen oft noch weſentlichere Beſtandtheile verlohren wie [ – Zeichen fehlt] der Fuß — von podo oder pado, [ – Zeichen fehlt] voll — von purnon,[ – Zeichen fehlt] der Leib — von tonuh oder tonuh,[ – Zeichen fehlt] zehn — von doſhoh, [ – Zeichen fehlt] ſchwarz — von ſhyamoh. Aus dem dreiſylbigen pavokoh, der Reiniger auch ein
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viele andre, die bei genauer Unterſuchung wohl
nicht zweifelhaft ſcheinen duͤrften, doch aber nicht
ſo unmittelbar einleuchtend ſind als die eben an-
gefuͤhrten.
Die indiſchen Worte, welche ſich im Perſi-
ſchen wiederfinden, ſind dem eigenthuͤmlichen
Charakter dieſer Sprache gemaͤß am ſtaͤrkſten ab-
gekuͤrzt, und nur ſelten ganz unverletzt erhalten
wie rōjo — der Glanz, glaͤnzend — in
_ . Nicht nur faͤllt die Endung meiſtens
weg und wird das zweiſylbige Wort dadurch ein-
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oder tonuh, _ zehn — von doſhoh,
_ ſchwarz — von ſhyamoh. Aus dem
dreiſylbigen pavokoh, der Reiniger auch ein
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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/32>, abgerufen am 03.12.2024.
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