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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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etwas andres hinzugenommen werden, was diese
Verschiedenheit völlig erklärt; etwas, das sich
theils grammatisch genau nachweisen läßt, theils
aber durch historische Begebenheiten erklärt und
wahrscheinlich gemacht wird.

Es haben alle diese abgeleiteten Sprachen,
so wie die Völker selbst, eine mannichfache und
zwar zum Theil ganz verschiedne Einmischung
des Fremdartigen erfahren. Dieß hat sie noth-
wendig unter sich noch mehr entfremden müssen.
Ich rede nicht bloß von solchen Einmischungen,
wie die des Arabischen in der persischen, des
Französischen in der englischen Sprache, wo die
eingedrungnen Worte, weil sie nicht ganz in die
grammatische Form der andern Sprache ver-
schmelzen, sondern zum Theil ihre eigne behal-
ten, sich dadurch gleich als Fremdlinge verra-
then; Beispiele übrigens, welche einen sprechen-
den Beweis liefern, welche hartnäckige Bestand-
heit jede ursprünglich edle, d. h. organisch ent-
standne und gebildete, Sprache hat, und wie
schwer sie selbst durch die gewaltsamste Einmi-
schung unterdrückt werden kann. Wie so ganz
deutsch ist noch der Grundcharakter des Englischen,

etwas andres hinzugenommen werden, was dieſe
Verſchiedenheit voͤllig erklaͤrt; etwas, das ſich
theils grammatiſch genau nachweiſen laͤßt, theils
aber durch hiſtoriſche Begebenheiten erklaͤrt und
wahrſcheinlich gemacht wird.

Es haben alle dieſe abgeleiteten Sprachen,
ſo wie die Voͤlker ſelbſt, eine mannichfache und
zwar zum Theil ganz verſchiedne Einmiſchung
des Fremdartigen erfahren. Dieß hat ſie noth-
wendig unter ſich noch mehr entfremden muͤſſen.
Ich rede nicht bloß von ſolchen Einmiſchungen,
wie die des Arabiſchen in der perſiſchen, des
Franzoͤſiſchen in der engliſchen Sprache, wo die
eingedrungnen Worte, weil ſie nicht ganz in die
grammatiſche Form der andern Sprache ver-
ſchmelzen, ſondern zum Theil ihre eigne behal-
ten, ſich dadurch gleich als Fremdlinge verra-
then; Beiſpiele uͤbrigens, welche einen ſprechen-
den Beweis liefern, welche hartnaͤckige Beſtand-
heit jede urſpruͤnglich edle, d. h. organiſch ent-
ſtandne und gebildete, Sprache hat, und wie
ſchwer ſie ſelbſt durch die gewaltſamſte Einmi-
ſchung unterdruͤckt werden kann. Wie ſo ganz
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[73/0092] etwas andres hinzugenommen werden, was dieſe Verſchiedenheit voͤllig erklaͤrt; etwas, das ſich theils grammatiſch genau nachweiſen laͤßt, theils aber durch hiſtoriſche Begebenheiten erklaͤrt und wahrſcheinlich gemacht wird. Es haben alle dieſe abgeleiteten Sprachen, ſo wie die Voͤlker ſelbſt, eine mannichfache und zwar zum Theil ganz verſchiedne Einmiſchung des Fremdartigen erfahren. Dieß hat ſie noth- wendig unter ſich noch mehr entfremden muͤſſen. Ich rede nicht bloß von ſolchen Einmiſchungen, wie die des Arabiſchen in der perſiſchen, des Franzoͤſiſchen in der engliſchen Sprache, wo die eingedrungnen Worte, weil ſie nicht ganz in die grammatiſche Form der andern Sprache ver- ſchmelzen, ſondern zum Theil ihre eigne behal- ten, ſich dadurch gleich als Fremdlinge verra- then; Beiſpiele uͤbrigens, welche einen ſprechen- den Beweis liefern, welche hartnaͤckige Beſtand- heit jede urſpruͤnglich edle, d. h. organiſch ent- ſtandne und gebildete, Sprache hat, und wie ſchwer ſie ſelbſt durch die gewaltſamſte Einmi- ſchung unterdruͤckt werden kann. Wie ſo ganz deutſch iſt noch der Grundcharakter des Engliſchen,

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/92>, abgerufen am 23.11.2024.