Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.zückend hättest du aussehen können, Nichts
zückend hätteſt du ausſehen können, Nichts
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0101" n="96"/> zückend hätteſt du ausſehen können,<lb/> liebes Kind! mit deinen heiligen<lb/> dunkeln Augen, mit deinen langen<lb/> ſchwarzen Haaren im glänzenden<lb/> Wiederſchein der Abendſonne, wenn<lb/> du nicht da geſeſſen hätteſt, als<lb/> ſäßeſt du zu Gericht. Bey Gott! du<lb/> haſt mich ſo angeblickt, daß ich or-<lb/> dentlich zurückfuhr. Ich hätte bald<lb/> das wichtigſte vergeſſen, und bin<lb/> ganz in Confuſion gerathen. Aber<lb/> warum ſprichſt du denn gar nicht?<lb/> Bin ich dir zuwider? — Nun das<lb/> iſt komiſch! du närriſcher Julius!<lb/> wen läßt du zum Reden kommen?<lb/> deine Zärtlichkeit fließt heute ja wie<lb/> ein Platzregen. — Wie dein Geſpräch<lb/> in der Nacht. — O das Halstuch<lb/> laſſen Sie nur, mein Herr. — Laſſen?<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nichts</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0101]
zückend hätteſt du ausſehen können,
liebes Kind! mit deinen heiligen
dunkeln Augen, mit deinen langen
ſchwarzen Haaren im glänzenden
Wiederſchein der Abendſonne, wenn
du nicht da geſeſſen hätteſt, als
ſäßeſt du zu Gericht. Bey Gott! du
haſt mich ſo angeblickt, daß ich or-
dentlich zurückfuhr. Ich hätte bald
das wichtigſte vergeſſen, und bin
ganz in Confuſion gerathen. Aber
warum ſprichſt du denn gar nicht?
Bin ich dir zuwider? — Nun das
iſt komiſch! du närriſcher Julius!
wen läßt du zum Reden kommen?
deine Zärtlichkeit fließt heute ja wie
ein Platzregen. — Wie dein Geſpräch
in der Nacht. — O das Halstuch
laſſen Sie nur, mein Herr. — Laſſen?
Nichts
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