Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.zog. Alle seine Kräfte und Neigun- Da er auch in diesem Geräusch zog. Alle ſeine Kräfte und Neigun- Da er auch in dieſem Geräuſch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0141" n="136"/> zog. Alle ſeine Kräfte und Neigun-<lb/> gen wurden rege durch die neuen<lb/> Gegenſtände; ohne Zweck und Maaß<lb/> in ſeinem Innern, nahm er Theil<lb/> an allem Äußern, was nur irgend<lb/> merkwürdig war, und ließ ſich<lb/> überall ein.</p><lb/> <p>Da er auch in dieſem Geräuſch<lb/> bald Leerheit und Überdruß empfand,<lb/> ſo kehrte er oft zurück zu ſeinen<lb/> einſamen Träumen und wiederholte<lb/> das alte Gewebe ſeiner unbefriedig-<lb/> ten Wünſche. Eine Thräne entfiel<lb/> ihm über ſich ſelbſt, da er einſt im<lb/> Spiegel ſah, wie trübe und ſtechend<lb/> das Feuer der unterdrückten Liebe<lb/> aus ſeinem dunkeln Auge brannte<lb/> und wie ſich unter der wilden ſchwar-<lb/> zen Locke leiſe Furchen in die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0141]
zog. Alle ſeine Kräfte und Neigun-
gen wurden rege durch die neuen
Gegenſtände; ohne Zweck und Maaß
in ſeinem Innern, nahm er Theil
an allem Äußern, was nur irgend
merkwürdig war, und ließ ſich
überall ein.
Da er auch in dieſem Geräuſch
bald Leerheit und Überdruß empfand,
ſo kehrte er oft zurück zu ſeinen
einſamen Träumen und wiederholte
das alte Gewebe ſeiner unbefriedig-
ten Wünſche. Eine Thräne entfiel
ihm über ſich ſelbſt, da er einſt im
Spiegel ſah, wie trübe und ſtechend
das Feuer der unterdrückten Liebe
aus ſeinem dunkeln Auge brannte
und wie ſich unter der wilden ſchwar-
zen Locke leiſe Furchen in die
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