Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.in schöner Anarchie umherstreute. Wenn du es mit der Wahrschein- in ſchöner Anarchie umherſtreute. Wenn du es mit der Wahrſchein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0044" n="39"/> in ſchöner Anarchie umherſtreute.<lb/> Und ſollte dir ja dieſer kleine Roman<lb/> meines Lebens zu wild ſcheinen: ſo<lb/> denke dir, daß er ein Kind ſey und<lb/> ertrage ſeinen unſchuldigen Muth-<lb/> willen mit mütterlicher Langmuth<lb/> und laß dich von ihm liebkoſen.</p><lb/> <p>Wenn du es mit der Wahrſchein-<lb/> lichkeit und durchgängigen Bedeut-<lb/> ſamkeit einer Allegorie nicht ſogar<lb/> ſtrenge nehmen und dabey ſo viel<lb/> Ungeſchicklichkeit im Erzählen erwar-<lb/> ten wollteſt, als man von den Be-<lb/> kenntniſſen eines Ungeſchickten fodern<lb/> muß, wenn das Coſtum nicht ver-<lb/> letzt werden ſoll: ſo möchte ich dir<lb/> hier einen der letzten meiner wa-<lb/> chenden Träume erzählen, da er<lb/> ein ähnliches Reſultat giebt wie die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0044]
in ſchöner Anarchie umherſtreute.
Und ſollte dir ja dieſer kleine Roman
meines Lebens zu wild ſcheinen: ſo
denke dir, daß er ein Kind ſey und
ertrage ſeinen unſchuldigen Muth-
willen mit mütterlicher Langmuth
und laß dich von ihm liebkoſen.
Wenn du es mit der Wahrſchein-
lichkeit und durchgängigen Bedeut-
ſamkeit einer Allegorie nicht ſogar
ſtrenge nehmen und dabey ſo viel
Ungeſchicklichkeit im Erzählen erwar-
ten wollteſt, als man von den Be-
kenntniſſen eines Ungeſchickten fodern
muß, wenn das Coſtum nicht ver-
letzt werden ſoll: ſo möchte ich dir
hier einen der letzten meiner wa-
chenden Träume erzählen, da er
ein ähnliches Reſultat giebt wie die
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