Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.dabey waren aber seine Wahrneh- dabey waren aber ſeine Wahrneh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0060" n="55"/> dabey waren aber ſeine Wahrneh-<lb/> mungen innig und leiſe wie die des<lb/> Gehörs, und ſo unmittelbar wie die<lb/> des Gefühls. Ich erkannte bald die<lb/> Scene der äußern Welt wieder, aber<lb/> reiner und verklärt, oben den blauen<lb/> Mantel des Himmels, unten den<lb/> grünen Teppich der reichen Erde,<lb/> die bald von fröhlichen Geſtalten<lb/> wimmelte. Denn was ich nur im<lb/> Innerſten wünſchte, lebte und drängte<lb/> ſich gleich hier, ehe ich ſelbſt den<lb/> Wunſch noch deutlich gedacht hatte.<lb/> Und ſo ſah ich denn bald bekannte<lb/> und unbekannte liebe Geſtalten in<lb/> wunderlichen Masken, wie ein großes<lb/> Carneval der Luſt und Liebe. Innre<lb/> Saturnalien, an ſeltſamer Mannich-<lb/> faltigkeit und Zügelloſigkeit der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0060]
dabey waren aber ſeine Wahrneh-
mungen innig und leiſe wie die des
Gehörs, und ſo unmittelbar wie die
des Gefühls. Ich erkannte bald die
Scene der äußern Welt wieder, aber
reiner und verklärt, oben den blauen
Mantel des Himmels, unten den
grünen Teppich der reichen Erde,
die bald von fröhlichen Geſtalten
wimmelte. Denn was ich nur im
Innerſten wünſchte, lebte und drängte
ſich gleich hier, ehe ich ſelbſt den
Wunſch noch deutlich gedacht hatte.
Und ſo ſah ich denn bald bekannte
und unbekannte liebe Geſtalten in
wunderlichen Masken, wie ein großes
Carneval der Luſt und Liebe. Innre
Saturnalien, an ſeltſamer Mannich-
faltigkeit und Zügelloſigkeit der
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