Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Nominat. plur. Altir., Altbulg. (Ikuvinu), Iovinur, totcor (tutici), screihtor (scripti). Femin.§. 247.osk. u. altumbr. -as, neuu. -ar, z. b. osk. pas, scrifias (quae, scriptae); au. urtas (ortae), nu. motar (multae, poenae). Wärend dise sprachen also der alten bildungsweise treu Altir. Die endung ist weg gefallen; 1. rig; 3. menmin, Altbulgarisch. Auch hier muß nach den lautgesetzen 3. kamene(s); 5. nach 9, materi; 7. nach 9, svekruvi; 8. Nominat. plur. Altir., Altbulg. (Ikuvinu), Iovinur, totcor (tutici), screihtor (scripti). Femin.§. 247.osk. u. altumbr. -âs, neuu. -ar, z. b. osk. pas, scrifias (quae, scriptae); au. urtas (ortae), nu. motar (multae, poenae). Wärend dise sprachen also der alten bildungsweise treu Altir. Die endung ist weg gefallen; 1. ríg; 3. menmin, Altbulgarisch. Auch hier muß nach den lautgesetzen 3. kamene(s); 5. nach 9, materi; 7. nach 9, svekrŭvi; 8. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0159" n="433"/><fw place="top" type="header">Nominat. plur. Altir., Altbulg.</fw><lb/> (<hi rendition="#g">Ikuvinu</hi>), <hi rendition="#i">Iovinur, totcor</hi> (tutici), <hi rendition="#i">screihtor</hi> (scripti). Femin.<note place="right">§. 247.</note><lb/> osk. u. altumbr. <hi rendition="#i">-âs,</hi> neuu. <hi rendition="#i">-ar,</hi> z. b. osk. <hi rendition="#i">pas, scrifias</hi> (quae,<lb/> scriptae); au. <hi rendition="#g">urtas</hi> (ortae), nu. <hi rendition="#i">motar</hi> (multae, poenae).</p><lb/> <p>Wärend dise sprachen also der alten bildungsweise treu<lb/> bliben, schlug das latein in übereinstimmung mit dem griechi-<lb/> schen einen andern weg ein und nam die pronominalen formen<lb/> auch fürs nomen an.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altir</hi>. Die endung ist weg gefallen; 1. <hi rendition="#i">ríg;</hi> 3. <hi rendition="#i">menmin,<lb/> dítin, talmain;</hi> 4. <hi rendition="#i">carait;</hi> 5. <hi rendition="#i">athir</hi>. 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Nominat. plur. Altir., Altbulg.
(Ikuvinu), Iovinur, totcor (tutici), screihtor (scripti). Femin.
osk. u. altumbr. -âs, neuu. -ar, z. b. osk. pas, scrifias (quae,
scriptae); au. urtas (ortae), nu. motar (multae, poenae).
§. 247.
Wärend dise sprachen also der alten bildungsweise treu
bliben, schlug das latein in übereinstimmung mit dem griechi-
schen einen andern weg ein und nam die pronominalen formen
auch fürs nomen an.
Altir. Die endung ist weg gefallen; 1. ríg; 3. menmin,
dítin, talmain; 4. carait; 5. athir. Dise formen weisen sämtlich
darauf hin, daß i in der lezten silbe war; warscheinlich folg-
ten, wie im lateinischen, die consonantischen der analogie der
i-stämme, z. b. 3. talmain auß *talmani und diß aus *talmanîs,
4. carait = *carati, d. i. *carantîs (vgl. homineis, ferenteis u.
s. f.). 8. betha, d. i. *bithâ wol auß *bithava-s mit regelrech-
tem außfall des v (§. 170, 3); 9. fáithi, dúli, dúil wol auß
fáthî-s, dúlî-s = latein. avîs, aveis und eben so zu erklären;
10. masc. fir, baill, d. i. *viri, *balli, also volkommen so, wie
im lateinischen; fem. ranna = *rannâs; ja-stämme msc. céli,
femin. caili, wo i rest von -jâ-s zu sein scheint.
Altbulgarisch. Auch hier muß nach den lautgesetzen
das auß lautende s stäts hinweg fallen. Die weibl. a-stämme
nemen die accusativform auch in den nominativ herüber. Durch
die u-stämme entstund eine erweiterung auch der a-stämme
durch -v, die im nom. plur. wie auch in anderen casus bei bei-
den stammarten, den u- und a-stämmen, vor komt, wärend um
gekert die ursprünglichen u-stämme auch die form der a-stämme
an nemen. Von den consonantischen stämmen sind nur reste
gebliben; sie sind meist vocalisch geworden.
3. kamene(s); 5. nach 9, materi; 7. nach 9, svekrŭvi; 8.
synov-e, grundf. sunav-as, aber auch syni nach 10; 9. kosti,
d. i. *kostî(s), masc. pątije, d. i. *pątij-as. Dise endung geht
auf urspr. cons. stämme über, z. b. učitelije, učitelje, grundf.
d. endung -tarij-as, -tarj-as für -tar-as, pekąšte, d. i. *pekątj-as
für pakant-as. 10. vlŭci für *vlŭki (§. 182, A, 3, b) grundf.
varkai (§. 88, 8), vgl. griech. ἵπποι, latein. equî, lit. vilkaí
und eben so zu erklären; auch vlŭkov-e nach der analogie von
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