Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Instr. sing. II. Lit., Got. §. 259.Consonantische stämme haben die i-form (z. b. 3. kamene- Litauisch. Casussuffix ist mi. Consonantische haben die 8. sunu-mi; 9. aki-mi (akie ist ja-form); 10. vilku auß Gotisch hat disen casus nur in wenigen beispilen; als Das gotische hat disen casus nur in the (nach praepo- Instr. sing. II. Lit., Got. §. 259.Consonantische stämme haben die i-form (z. b. 3. kamene- Litauisch. Casussuffix ist mi. Consonantische haben die 8. sunu-mì; 9. aki-mì (akiè ist ja-form); 10. vilkù auß Gotisch hat disen casus nur in wenigen beispilen; als Das gotische hat disen casus nur in thê (nach praepo- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0198" n="472"/> <fw place="top" type="header">Instr. sing. II. Lit., Got.</fw><lb/> <note place="left">§. 259.</note> <p>Consonantische stämme haben die <hi rendition="#i">i</hi>-form (z. b. 3. <hi rendition="#i">kamene-<lb/> mĭ</hi> für *<hi rendition="#i">kamenĭ-mĭ);</hi> 8. <hi rendition="#i">syno-mĭ</hi> hat die ältere endung <hi rendition="#i">-ŭ-mĭ</hi><lb/> in <hi rendition="#i">-o-mi</hi> gewandelt, wie diß häufig in der späteren sprache statt<lb/> findet, und wie auch <hi rendition="#i">e</hi> für <hi rendition="#i">ĭ</hi> oft ein tritt; es ist also den <hi rendition="#i">a-</hi><lb/> stämmen völlig gleich geworden; 9. masc. <hi rendition="#i">pąte-mĭ</hi> für *<hi rendition="#i">pątĭ-mĭ,</hi><lb/> grundf. <hi rendition="#i">panti-bhi,</hi> wie <hi rendition="#i">syno-mĭ</hi> für das auch mögliche <hi rendition="#i">synŭ-mĭ,</hi><lb/> grundf. <hi rendition="#i">sunu-bhi;</hi> das femin. <hi rendition="#i">kostiją</hi> (vgl. 10. fem.) weist auf<lb/> ein älteres *<hi rendition="#i">kostijâmi</hi> hin, wie <hi rendition="#i">vezą</hi> auf <hi rendition="#i">vaghâmi</hi> (1. sg. praes.),<lb/> d. h. auf einen instrumental auf <hi rendition="#i">â,</hi> *<hi rendition="#i">kostij-â,</hi> dem dann noch<lb/> das andere instrumentalsuffix <hi rendition="#i">-bhi,</hi> slaw. <hi rendition="#i">-mi,</hi> an trat. 10. msc.<lb/><hi rendition="#i">vlŭkŭ-mĭ,</hi> gewönl. <hi rendition="#i">vluko-mĭ</hi> (vgl. 8); ntr. <hi rendition="#i">dělo-mĭ,</hi> fem. <hi rendition="#i">rąkoją,</hi><lb/> d. i. *<hi rendition="#i">ranka-j-â-mi,</hi> ein instr. auf <hi rendition="#i">â</hi> mittels <hi rendition="#i">j</hi> gebildet, wie im<lb/> altindischen, *<hi rendition="#i">ranka-j-â,</hi> und an disen ward später nochmals<lb/><hi rendition="#i">bhi, mi</hi> an gesezt als man die instrumentale function des <hi rendition="#i">â</hi><lb/> vergeßen hatte. 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Instr. sing. II. Lit., Got.
Consonantische stämme haben die i-form (z. b. 3. kamene-
mĭ für *kamenĭ-mĭ); 8. syno-mĭ hat die ältere endung -ŭ-mĭ
in -o-mi gewandelt, wie diß häufig in der späteren sprache statt
findet, und wie auch e für ĭ oft ein tritt; es ist also den a-
stämmen völlig gleich geworden; 9. masc. pąte-mĭ für *pątĭ-mĭ,
grundf. panti-bhi, wie syno-mĭ für das auch mögliche synŭ-mĭ,
grundf. sunu-bhi; das femin. kostiją (vgl. 10. fem.) weist auf
ein älteres *kostijâmi hin, wie vezą auf vaghâmi (1. sg. praes.),
d. h. auf einen instrumental auf â, *kostij-â, dem dann noch
das andere instrumentalsuffix -bhi, slaw. -mi, an trat. 10. msc.
vlŭkŭ-mĭ, gewönl. vluko-mĭ (vgl. 8); ntr. dělo-mĭ, fem. rąkoją,
d. i. *ranka-j-â-mi, ein instr. auf â mittels j gebildet, wie im
altindischen, *ranka-j-â, und an disen ward später nochmals
bhi, mi an gesezt als man die instrumentale function des â
vergeßen hatte. Vgl. 9 fem.
Litauisch. Casussuffix ist mi. Consonantische haben die
i-form (z. b. 3. akmeni-mì, 5. môteri-mì).
8. sunu-mì; 9. aki-mì (akiè ist ja-form); 10. vilkù auß
*vilků, älter *vilkam (§. 101, 4) und diß auß *vilka-mi (wie
z. b. veżù, älter *veżů, vgl. veżů́s vehor 1. sg. praes., auß
vaghâmi); fem. felt, es hat den instrum. auf â (s. d. vor. §.).
Gotisch hat disen casus nur in wenigen beispilen; als
regelmäßige bildung finden wir in aber noch im althoch-
deutschen, wo er bei mänlichen und neutralen a-stämmen,
wie im litauischen, auf u (später o) auß lautet; das u wird von
den deutschen grammatikern als û an gesezt, was für die äl-
tere sprachepoche unzweifelhaft richtig ist. Diß û, u ist auß
-am, -ami, oder vilmer warscheinlich mit denung des a auß
-âmi entstanden, z. b. wolfu, wortu, plintu u. s. f.; wolfu auß
*wolfam, *wolfâ-mi (wie 1. sg. praes. wigu, auß *wigam urspr.
vaghâ-mi); die feminina auf a bildeten den instrument. sing. I.
Das gotische hat disen casus nur in thê (nach praepo-
sitionen, als partikel vor dem comparativ) vom demonstr. pro-
nominalst. tha; hvê (z. b. du hvê quare) vom pronominalstamme
hva; svê (ut, sicut) vom pronominalstamme sva. Die althoch-
deutschen formen verbieten hier an den instrumentalis I auf â
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