Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Verba. III. pers. sing. III. pers. plur. §. 275.Altirisch. Primär -d (-th), d. i. -ti, z. b. beri-d, 3. sg. Altbulg. Primäre endung ist -ti, z. b. veze-ti, grundform Anm. Bisweilen tritt die primäre endung für die secundäre ein und zwar meist mit -tu für -ti, eine nicht seltene verwechselung, z. b. bys-tu, aor. compos. von wurzel by. Das selbe findet in der 3. plur. statt, änliches auch in der 1. sg. und 2. sing. Litauisch. Die personalendung fält völlig ab, was bis- Gotisch. Prim. -th, d. i. -ti, z. b. vigi-th, grundf. vagha-ti, III. person pluralis. §. 276.Indog. urspr. Das primäre suffix ist nach vocalen -n-ti, Nach der analogie der übrigen personen des plurals haben Verba. III. pers. sing. III. pers. plur. §. 275.Altirisch. Primär -d (-th), d. i. -ti, z. b. beri-d, 3. sg. Altbulg. Primäre endung ist -tĭ, z. b. veze-tĭ, grundform Anm. Bisweilen tritt die primäre endung für die secundäre ein und zwar meist mit -tŭ für -tĭ, eine nicht seltene verwechselung, z. b. bys-tŭ, aor. compos. von wurzel by. Das selbe findet in der 3. plur. statt, änliches auch in der 1. sg. und 2. sing. Litauisch. Die personalendung fält völlig ab, was bis- Gotisch. Prim. -th, d. i. -ti, z. b. vigi-th, grundf. vagha-ti, III. person pluralis. §. 276.Indog. urspr. Das primäre suffix ist nach vocalen -n-ti, Nach der analogie der übrigen personen des plurals haben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0248" n="522"/> <fw place="top" type="header">Verba. III. pers. sing. III. pers. plur.</fw><lb/> <note place="left">§. 275.</note> <p><hi rendition="#g">Altirisch</hi>. 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Verba. III. pers. sing. III. pers. plur.
Altirisch. Primär -d (-th), d. i. -ti, z. b. beri-d, 3. sg.
praes., grundf. bhara-ti; fut. predchibi-d u. s. f. Eben so in
den temp. secund., z. b. no-chara-d. Im perfect., z. b. ro-char,
und im abhängigen satze, auch im conjunctiv, fält diß -d ab,
worin man eine spur der secundären form erkent, z. b. beir
(fert), d. i. *beri (§. 74, 1), con-ro-chra (amet).
Altbulg. Primäre endung ist -tĭ, z. b. veze-tĭ, grundform
vagha-ti; jes-tĭ, grundf. as-ti; ein einziges mal findet sich noch
-ti, nämlich in sę-ti (inquit). Secundäre endung ist -t, welches
(§. 183, 1) ab fallen muß, z. b. veze aoristus, grundf. a-vagha-t;
vezi imperativ d. i. optativ, grundf. vaghai-t.
Anm. Bisweilen tritt die primäre endung für die secundäre ein
und zwar meist mit -tŭ für -tĭ, eine nicht seltene verwechselung,
z. b. bys-tŭ, aor. compos. von wurzel by. Das selbe findet in
der 3. plur. statt, änliches auch in der 1. sg. und 2. sing.
Litauisch. Die personalendung fält völlig ab, was bis-
weilen auch im slawischen vor komt, also véża, grundf. vagha-ti;
optat. (te)-veżĕ́, grundf. vaghai-t.
Gotisch. Prim. -th, d. i. -ti, z. b. vigi-th, grundf. vagha-ti,
is-t (mit -t, nicht -th, wegen s §. 196, 2), grundf. as-ti. Das
urspr. -t der secundären form muß weg fallen, wie im griechi-
schen (§. 203, 3, a), z. b. vigai, grundform vaghai-t, optat.
praes.; vêgi, grundf. vavâghjâ-t, opt. perfecti. Das perfect muß
sein urspr. auß lautendes a verlieren, z. b. bar auß *bâra,
grundf. babhâr-(t)a.
III. person pluralis.
Indog. urspr. Das primäre suffix ist nach vocalen -n-ti,
nach consonanten -an-ti, das secund. also -nt, -ant; z. b. indic.
praes. as-anti, bhara-nti; optat. praes. asjâ-nt, bharai-nt; im-
perfectum a-bara-nt. Dem perfectum kam ursprünglich die pri-
märe endung zu, also z. b. babhar-anti.
Nach der analogie der übrigen personen des plurals haben
wir auch hier die verbindung zweier pronominalwurzeln zu er-
kennen, zumal sich eine andere erklärung des n nicht dar bie-
tet; -ti ist = -ta pron. demonstr. und ist die selbe endung wie
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