Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Verba. III. pers. plur. im singular; an, n ist die ebenfals demonstrative pronominal-§. 276.wurzel an, von welcher der pronominalstamm ana gebildet ist (im slaw., lit. in allen casus gebräuchlich, z. b. slaw. onu, grund- form ana-s, femin. ona, grundf. ana; lit. ans für *ana-s, fem. ana; altind. instrum. fem. ana-ja, der comparativ zu ana wird von der wurzelform an gebildet, lautet also an-tara-s; vilfach komt dises element in der stambildung zur anwendung, s. o. §. 230, pg. 378 flg.), so daß 'sie' also auß gedrükt ist durch 'er und er' (natürlich one genusbestimmung). Grundform des imperativs ist villeicht -ntat, fals überhaupt diser modus in der ursprache bereits in diser person vorhanden war. Altind. primär -anti, -nti, z. b. s-anti, bhara-nti, apnuv- Altbaktr. Wie im altindischen, nur komt die wandlung Verba. III. pers. plur. im singular; an, n ist die ebenfals demonstrative pronominal-§. 276.wurzel an, von welcher der pronominalstamm ana gebildet ist (im slaw., lit. in allen casus gebräuchlich, z. b. slaw. onŭ, grund- form ana-s, femin. ona, grundf. anâ; lit. àns für *ana-s, fem. anà; altind. instrum. fem. aná-jâ, der comparativ zu ana wird von der wurzelform an gebildet, lautet also an-tara-s; vilfach komt dises element in der stambildung zur anwendung, s. o. §. 230, pg. 378 flg.), so daß ‘sie’ also auß gedrükt ist durch ‘er und er’ (natürlich one genusbestimmung). Grundform des imperativs ist villeicht -ntât, fals überhaupt diser modus in der ursprache bereits in diser person vorhanden war. Altind. primär -anti, -nti, z. b. s-ánti, bhára-nti, âpnuv- Altbaktr. Wie im altindischen, nur komt die wandlung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0249" n="523"/><fw place="top" type="header">Verba. III. pers. plur.</fw><lb/> im singular; <hi rendition="#i">an, n</hi> ist die ebenfals demonstrative pronominal-<note place="right">§. 276.</note><lb/> wurzel <hi rendition="#i">an,</hi> von welcher der pronominalstamm <hi rendition="#i">ana</hi> gebildet ist<lb/> (im slaw., lit. in allen casus gebräuchlich, z. b. slaw. <hi rendition="#i">onŭ,</hi> grund-<lb/> form <hi rendition="#i">ana-s,</hi> femin. <hi rendition="#i">ona,</hi> grundf. <hi rendition="#i">anâ;</hi> lit. <hi rendition="#i">àns</hi> für *<hi rendition="#i">ana-s,</hi> fem.<lb/><hi rendition="#i">anà;</hi> altind. instrum. fem. <hi rendition="#i">aná-jâ,</hi> der comparativ zu <hi rendition="#i">ana</hi> wird<lb/> von der wurzelform <hi rendition="#i">an</hi> gebildet, lautet also <hi rendition="#i">an-tara-s;</hi> vilfach<lb/> komt dises element in der stambildung zur anwendung, s. o.<lb/> §. 230, pg. 378 flg.), so daß ‘sie’ also auß gedrükt ist durch<lb/> ‘er und er’ (natürlich one genusbestimmung). 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Verba. III. pers. plur.
im singular; an, n ist die ebenfals demonstrative pronominal-
wurzel an, von welcher der pronominalstamm ana gebildet ist
(im slaw., lit. in allen casus gebräuchlich, z. b. slaw. onŭ, grund-
form ana-s, femin. ona, grundf. anâ; lit. àns für *ana-s, fem.
anà; altind. instrum. fem. aná-jâ, der comparativ zu ana wird
von der wurzelform an gebildet, lautet also an-tara-s; vilfach
komt dises element in der stambildung zur anwendung, s. o.
§. 230, pg. 378 flg.), so daß ‘sie’ also auß gedrükt ist durch
‘er und er’ (natürlich one genusbestimmung). Grundform des
imperativs ist villeicht -ntât, fals überhaupt diser modus in der
ursprache bereits in diser person vorhanden war.
§. 276.
Altind. primär -anti, -nti, z. b. s-ánti, bhára-nti, âpnuv-
ánti vom praesensstamme âpnu, wurz. âp (adipisci); redupli-
cierte verbalstämme stoßen das n auß, z. b. bíbhr-ati für *bibhar-
anti, wurz. bhar. Secundäre endung ist -ant, -nt, für welche
jedoch nach den lautgesetzen (§. 131, 1) -an, -n ein treten
muß, z. b. ấpnuv-an, ấs-an, lezteres auß *a-as-ant, ábhara-n,
imperf.; á-lipa-n einfacher aorist, wurzel lip (ungere). Nicht
selten tritt jedoch mit wandlung von an zu u (§. 7, 1) u. t zu
s us für ant ein, z. b. ápipar-us imperfect., praesensstamm
pipar, wurz. par (implere); ánâiśus aorist. compos. für *anâis-
ant wurz. nî (ducere); bhárêj-us optativ für *bharaij-ant; dises
-us ist ins perfectum ein gedrungen, z. b. ḱakr-ús auß *ḱakar-
ant für kakar-ant, wurz. kar (facere). Der imperativ hat auch
hier -antu, -ntu, z. b. s-ántu (wurz. as), bhára-ntu; bei redupli-
cierenden one nasal, z. b. bíbhr-atu. Eine emphatische form
auf -ntât, vgl. den singul. -tât, wird als vêdisch an gefürt von
Benfey, kurze sanskritgramm. §. 158, pg. 91.
Altbaktr. Wie im altindischen, nur komt die wandlung
von -ant in -us nicht vor, da sie jung und speciell indisch ist;
auch hat das perfectum noch seine ursprüngliche volle endung.
Primär -enti, -nti, z. b. praesens h-enti, grundform as-anti;
bare-nti, grundform bhara-nti; bavai-nti, grundform bhava-nti,
praesensstamm bhava, wurzel bhu (fieri, esse); perfectum
âoṅh-enti, d. i. âs-anti, wurzel as (esse) u. s. f. Secundäre
endung ist -en, -n, z. b. optativ praesentis baraj-en; indica-
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