Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Verbalst. mit verdopp. d. wz. u. suff. -sa, -s. Nominalst. als verbalst. §. 210.Altindisch (genaueres über die bildung des desiderativ- Altbaktrisch. Formen wie mi-marek-s a-nuha, 2. sg. im- Nominalstämme, unverändert als verbalstämme gebraucht, finden sich hier und da in den sprachen. Dise bil- Sorgfältig von diser art von stämmen zu scheiden sind die- Verbalst. mit verdopp. d. wz. u. suff. -sa, -s. Nominalst. als verbalst. §. 210.Altindisch (genaueres über die bildung des desiderativ- Altbaktrisch. Formen wie mi-marek-ś a-ṅuha, 2. sg. im- Nominalstämme, unverändert als verbalstämme gebraucht, finden sich hier und da in den sprachen. Dise bil- Sorgfältig von diser art von stämmen zu scheiden sind die- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0032" n="306"/> <fw place="top" type="header">Verbalst. mit verdopp. d. wz. u. suff. <hi rendition="#i">-sa</hi>, <hi rendition="#i">-s</hi>. Nominalst. als verbalst.</fw><lb/> <note place="left">§. 210.</note> <p><hi rendition="#g">Altindisch</hi> (genaueres über die bildung des desiderativ-<lb/> stammes s. in d. altind. specialgramm.). Vor dem <hi rendition="#i">s</hi> des suffixes<lb/> tritt nach den meisten wurzelaußlauten der hilfsvocal <hi rendition="#i">i</hi> ein (§.<lb/> 15, e). Die reduplication ist nur in den fällen einfachster wur-<lb/> zelgestaltung volständig erhalten, z. b. <hi rendition="#i">ár-ir-i-ś a-ti,</hi> 3. sg. praes.<lb/> (ire cupit), von wurzel <hi rendition="#i">ar</hi> (ire; 3. sg. praes. <hi rendition="#i">r-nố-ti)</hi>, vgl. <hi rendition="#i">ἀρ-<lb/> αρ-ίσϰω</hi>, welches wenigstens die selbe wurzel redupliciert zeigt;<lb/> außerdem bleibt, wie gewönlich, nur der wurzelanlautende con-<lb/> sonant, oder dessen lautgesezlicher vertreter (s. u. bei der bildung<lb/> des perfects) mit dem wurzelvocale, der, wenn er <hi rendition="#i">a</hi> ist, zu <hi rendition="#i">i</hi> ge-<lb/> schwächt wird, z. b. <hi rendition="#i">ǵí-ǵñâ-sa-ti</hi> (scire cupit), fut. <hi rendition="#i">ǵi-ǵñâ-s-i-śjá-ti</hi>,<lb/> aor. comp. <hi rendition="#i">á-ǵi-gñâ-s-i-śat</hi> u. s. f. zu wurz. <hi rendition="#i">ǵña</hi> auß <hi rendition="#i">gan</hi> (scire)<lb/> um gestelt; <hi rendition="#i">jú-jut-sa-ti</hi> (pugnare cupit) von wurz. <hi rendition="#i">judh</hi> (pug-<lb/> nare); <hi rendition="#i">ví-vik-śa-ti</hi> (intrare cupit), wurz. <hi rendition="#i">viç</hi> (auß <hi rendition="#i">vik</hi>, intrare);<lb/><hi rendition="#i">ḱí-ḱ sip-sa-ti</hi> (jacere cupit), wurz. <hi rendition="#i">kśip</hi> (jacere, projicere) u. a.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbaktrisch</hi>. Formen wie <hi rendition="#i">mi-marek-ś a-ṅuha</hi>, 2. sg. im-<lb/> perat. med., <hi rendition="#i">mi-marek-śâ-itê</hi>, 3. sg. conj. med. von wurz. <hi rendition="#i">mereç</hi><lb/> (necare, interficere), weiterbildung von <hi rendition="#i">mere</hi>, d. i. <hi rendition="#i">mar</hi> (mori),<lb/> grundf. also <hi rendition="#i">mar-k; ǵi-ǵi-sa-ṅuha</hi> 2. sg. imper. med., <hi rendition="#i">ǵi-ǵi-sâ-iti</hi><lb/> 3. sg. conj. act. (unsicherer bedeutung), wol von wurz. <hi rendition="#i">ǵi</hi> =<lb/><hi rendition="#i">zi,</hi> urspr. <hi rendition="#i">gi</hi> (vivere), lifern den beweis dafür, daß im altbak-<lb/> trischen die bildung diser verbalstämme der des altindischen<lb/> volkommen entsprach.</p> <note place="left">§. 211.</note> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#g">Nominalstämme, unverändert als verbalstämme</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">gebraucht</hi>, finden sich hier und da in den sprachen. Dise bil-<lb/> dung ergibt sich als jung.</p><lb/> <p>Sorgfältig von diser art von stämmen zu scheiden sind die-<lb/> jenigen verbalstämme (praesensstämme), welche in irer form<lb/> mit nominalstämmen zusammen fallen, one dise zu irer vor-<lb/> außsetzung zu haben, wie z. b. <hi rendition="#i">tanu</hi> zu wurz. <hi rendition="#i">tan</hi> (extendere),<lb/> urspr. <hi rendition="#i">ta; bhara,</hi> wurz. <hi rendition="#i">bhar</hi> (ferre); ein urspr. <hi rendition="#i">tanu-tai</hi> 3. sg.<lb/> praes. med., <hi rendition="#i">bhara-ti</hi> 3. sg. praes. act., ist nicht von einem<lb/> nomen <hi rendition="#i">tanu-s</hi> (tenuis), <hi rendition="#i">bhara-s</hi> (ferens) gebildet, sondern beides,<lb/> nomen und verbum, von einer gemeinsamen grundlage, von der<lb/> wurzel. Wären dise stämme von nominibus ab geleitet, so<lb/> blibe das characteristische suffix der selben in allen formen,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [306/0032]
Verbalst. mit verdopp. d. wz. u. suff. -sa, -s. Nominalst. als verbalst.
Altindisch (genaueres über die bildung des desiderativ-
stammes s. in d. altind. specialgramm.). Vor dem s des suffixes
tritt nach den meisten wurzelaußlauten der hilfsvocal i ein (§.
15, e). Die reduplication ist nur in den fällen einfachster wur-
zelgestaltung volständig erhalten, z. b. ár-ir-i-ś a-ti, 3. sg. praes.
(ire cupit), von wurzel ar (ire; 3. sg. praes. r-nố-ti), vgl. ἀρ-
αρ-ίσϰω, welches wenigstens die selbe wurzel redupliciert zeigt;
außerdem bleibt, wie gewönlich, nur der wurzelanlautende con-
sonant, oder dessen lautgesezlicher vertreter (s. u. bei der bildung
des perfects) mit dem wurzelvocale, der, wenn er a ist, zu i ge-
schwächt wird, z. b. ǵí-ǵñâ-sa-ti (scire cupit), fut. ǵi-ǵñâ-s-i-śjá-ti,
aor. comp. á-ǵi-gñâ-s-i-śat u. s. f. zu wurz. ǵña auß gan (scire)
um gestelt; jú-jut-sa-ti (pugnare cupit) von wurz. judh (pug-
nare); ví-vik-śa-ti (intrare cupit), wurz. viç (auß vik, intrare);
ḱí-ḱ sip-sa-ti (jacere cupit), wurz. kśip (jacere, projicere) u. a.
Altbaktrisch. Formen wie mi-marek-ś a-ṅuha, 2. sg. im-
perat. med., mi-marek-śâ-itê, 3. sg. conj. med. von wurz. mereç
(necare, interficere), weiterbildung von mere, d. i. mar (mori),
grundf. also mar-k; ǵi-ǵi-sa-ṅuha 2. sg. imper. med., ǵi-ǵi-sâ-iti
3. sg. conj. act. (unsicherer bedeutung), wol von wurz. ǵi =
zi, urspr. gi (vivere), lifern den beweis dafür, daß im altbak-
trischen die bildung diser verbalstämme der des altindischen
volkommen entsprach.
Nominalstämme, unverändert als verbalstämme
gebraucht, finden sich hier und da in den sprachen. Dise bil-
dung ergibt sich als jung.
Sorgfältig von diser art von stämmen zu scheiden sind die-
jenigen verbalstämme (praesensstämme), welche in irer form
mit nominalstämmen zusammen fallen, one dise zu irer vor-
außsetzung zu haben, wie z. b. tanu zu wurz. tan (extendere),
urspr. ta; bhara, wurz. bhar (ferre); ein urspr. tanu-tai 3. sg.
praes. med., bhara-ti 3. sg. praes. act., ist nicht von einem
nomen tanu-s (tenuis), bhara-s (ferens) gebildet, sondern beides,
nomen und verbum, von einer gemeinsamen grundlage, von der
wurzel. Wären dise stämme von nominibus ab geleitet, so
blibe das characteristische suffix der selben in allen formen,
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