ist, lässt keinen Zweifel, dass das Feld, jedenfalls jener Theil desselben, wo die viereckige Senkung ist, von türkischen Marmorsuchern durchgraben ist.
Kaum war diese meine dritte Plateforme wagrecht in den Berg vorgerückt, so fand ich einen 2 Meter langen, 86 Centimeter hohen und auf einer Seite 55, auf der anderen 36 Centimeter dicken Triglyphenblock von parischem Marmor, der in der Mitte eine 88 Centimeter lange, 86Centimeter hohe Sculptur in Hautrelief hat, welche den Phoebus Apollo darstellt, der in langem, mit einem Gürtel versehenem Frauengewande auf vier unsterbliche, das Weltall durcheilende Rennpferde gelehnt ist. Von einem Wagen sieht man nichts. Ueber dem herrlichen, wallenden, ungetrennten, aber nicht langen Haupthaar des Gottes sieht man den Rand von ungefähr zwei Drittel der Sonnenscheibe mit zehn Strahlen von 6 Centimeter und zehn von 9 Centimeter Länge. Das Gesicht des Gottes ist sehr ausdrucksvoll und die Falten seines langen Ge- wandes sind so ausgezeichnet gearbeitet, dass sie leb- haft an die Meisterwerke im Tempel der Nike apteros in der Akropolis von Athen erinnern. Was aber besonders meine Bewunderung erregt, sind die vier Hengste, die wild vor sich hinblickend mit unendlicher Kraft das Weltall durchschnauben und deren Anatomie so genau beobachtet ist, dass ich aufrichtig bekenne, noch nie ein solches Meisterwerk gesehen zu haben. Rechts und links davon sind dorische Triglyphen; ein drittes Triglyph ist auf der linken, 55 Centimeter dicken Seite des Marmor- blocks dargestellt, während die rechte, 36 Centimeter dicke Seite unbearbeitet ist. Oben und unten im Block sind mit Blei befestigte Eisen, und in Betracht des
triglyphenblock mit apollorelief.
ist, lässt keinen Zweifel, dass das Feld, jedenfalls jener Theil desselben, wo die viereckige Senkung ist, von türkischen Marmorsuchern durchgraben ist.
Kaum war diese meine dritte Plateforme wagrecht in den Berg vorgerückt, so fand ich einen 2 Meter langen, 86 Centimeter hohen und auf einer Seite 55, auf der anderen 36 Centimeter dicken Triglyphenblock von parischem Marmor, der in der Mitte eine 88 Centimeter lange, 86Centimeter hohe Sculptur in Hautrelief hat, welche den Phoebus Apollo darstellt, der in langem, mit einem Gürtel versehenem Frauengewande auf vier unsterbliche, das Weltall durcheilende Rennpferde gelehnt ist. Von einem Wagen sieht man nichts. Ueber dem herrlichen, wallenden, ungetrennten, aber nicht langen Haupthaar des Gottes sieht man den Rand von ungefähr zwei Drittel der Sonnenscheibe mit zehn Strahlen von 6 Centimeter und zehn von 9 Centimeter Länge. Das Gesicht des Gottes ist sehr ausdrucksvoll und die Falten seines langen Ge- wandes sind so ausgezeichnet gearbeitet, dass sie leb- haft an die Meisterwerke im Tempel der Νίκη ἄπτερος in der Akropolis von Athen erinnern. Was aber besonders meine Bewunderung erregt, sind die vier Hengste, die wild vor sich hinblickend mit unendlicher Kraft das Weltall durchschnauben und deren Anatomie so genau beobachtet ist, dass ich aufrichtig bekenne, noch nie ein solches Meisterwerk gesehen zu haben. Rechts und links davon sind dorische Triglyphen; ein drittes Triglyph ist auf der linken, 55 Centimeter dicken Seite des Marmor- blocks dargestellt, während die rechte, 36 Centimeter dicke Seite unbearbeitet ist. Oben und unten im Block sind mit Blei befestigte Eisen, und in Betracht des
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triglyphenblock mit apollorelief.
ist, lässt keinen Zweifel, dass das Feld, jedenfalls jener
Theil desselben, wo die viereckige Senkung ist, von
türkischen Marmorsuchern durchgraben ist.
Kaum war diese meine dritte Plateforme wagrecht
in den Berg vorgerückt, so fand ich einen 2 Meter
langen, 86 Centimeter hohen und auf einer Seite 55, auf
der anderen 36 Centimeter dicken Triglyphenblock von
parischem Marmor, der in der Mitte eine 88 Centimeter
lange, 86Centimeter hohe Sculptur in Hautrelief hat, welche
den Phoebus Apollo darstellt, der in langem, mit einem
Gürtel versehenem Frauengewande auf vier unsterbliche,
das Weltall durcheilende Rennpferde gelehnt ist. Von
einem Wagen sieht man nichts. Ueber dem herrlichen,
wallenden, ungetrennten, aber nicht langen Haupthaar des
Gottes sieht man den Rand von ungefähr zwei Drittel der
Sonnenscheibe mit zehn Strahlen von 6 Centimeter und
zehn von 9 Centimeter Länge. Das Gesicht des Gottes
ist sehr ausdrucksvoll und die Falten seines langen Ge-
wandes sind so ausgezeichnet gearbeitet, dass sie leb-
haft an die Meisterwerke im Tempel der Νίκη ἄπτερος
in der Akropolis von Athen erinnern. Was aber besonders
meine Bewunderung erregt, sind die vier Hengste, die
wild vor sich hinblickend mit unendlicher Kraft das
Weltall durchschnauben und deren Anatomie so genau
beobachtet ist, dass ich aufrichtig bekenne, noch nie ein
solches Meisterwerk gesehen zu haben. Rechts und links
davon sind dorische Triglyphen; ein drittes Triglyph ist
auf der linken, 55 Centimeter dicken Seite des Marmor-
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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/166>, abgerufen am 21.11.2024.
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