Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

einleitung.
sondern lediglich um mein freundliches Entgegenkommen
zu zeigen, habe ich dem Museum in Konstantinopel
sieben grosse, 11/2 bis 2 Meter hohe trojanische Vasen
und vier Säcke mit steinernen Werkzeugen geschickt,
und bin somit der einzige Wohlthäter geworden, den
dies Museum je gehabt hat; denn zwar werden sämmt-
liche "Fermane" mit der ausdrücklichen Bedingung er-
theilt, die Hälfte der zu findenden Alterthümer ans Mu-
seum zu geben, aber noch niemals hat letzteres von ir-
gendjemand irgendetwas davon erhalten; denn da es
nichts weniger als öffentlich ist und selbst gar oft dem
Director desselben von der Schildwache der Eintritt
verweigert wird, so weiss jeder, dass die dahin geschick-
ten Alterthümer auf ewig für die Wissenschaft verloren
gehen.

Ich mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass
infolge der Reduction der Pläne auf Tafel 213, 214, 215
und 216 durch Photographie der auf denselben verzeich-
nete Massstab bedeutend verringert wird, und dass der-
selbe jetzt für den Plan von Ilium, Tafel 213, auf
Millimeter per Meter; für den Plan meiner Ausgrabun-
gen Tafel 214 auf Millimeter per Meter; für den Plan
des alten Troja Tafel 215 auf Millimeter per Meter;
und für den Plan des Skaeischen Thors und des grossen
Thurms Tafel 216 auf 3 Millimeter per Meter zu be-
rechnen ist.

Der grosse Indologe Max Müller in Oxford schreibt
mir soeben hinsichtlich der eulenköpfigen trojanischen
Schutzgöttin: "Under all circumstances, the owl headed

einleitung.
sondern lediglich um mein freundliches Entgegenkommen
zu zeigen, habe ich dem Museum in Konstantinopel
sieben grosse, 1½ bis 2 Meter hohe trojanische Vasen
und vier Säcke mit steinernen Werkzeugen geschickt,
und bin somit der einzige Wohlthäter geworden, den
dies Museum je gehabt hat; denn zwar werden sämmt-
liche „Fermane“ mit der ausdrücklichen Bedingung er-
theilt, die Hälfte der zu findenden Alterthümer ans Mu-
seum zu geben, aber noch niemals hat letzteres von ir-
gendjemand irgendetwas davon erhalten; denn da es
nichts weniger als öffentlich ist und selbst gar oft dem
Director desselben von der Schildwache der Eintritt
verweigert wird, so weiss jeder, dass die dahin geschick-
ten Alterthümer auf ewig für die Wissenschaft verloren
gehen.

Ich mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass
infolge der Reduction der Pläne auf Tafel 213, 214, 215
und 216 durch Photographie der auf denselben verzeich-
nete Massstab bedeutend verringert wird, und dass der-
selbe jetzt für den Plan von Ilium, Tafel 213, auf
Millimeter per Meter; für den Plan meiner Ausgrabun-
gen Tafel 214 auf Millimeter per Meter; für den Plan
des alten Troja Tafel 215 auf Millimeter per Meter;
und für den Plan des Skaeischen Thors und des grossen
Thurms Tafel 216 auf 3 Millimeter per Meter zu be-
rechnen ist.

Der grosse Indologe Max Müller in Oxford schreibt
mir soeben hinsichtlich der eulenköpfigen trojanischen
Schutzgöttin: „Under all circumstances, the owl headed

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0061" n="LV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">einleitung</hi>.</fw><lb/>
sondern lediglich um mein freundliches Entgegenkommen<lb/>
zu zeigen, habe ich dem Museum in Konstantinopel<lb/>
sieben grosse, 1½ bis 2 Meter hohe trojanische Vasen<lb/>
und vier Säcke mit steinernen Werkzeugen geschickt,<lb/>
und bin somit der einzige Wohlthäter geworden, den<lb/>
dies Museum je gehabt hat; denn zwar werden sämmt-<lb/>
liche &#x201E;Fermane&#x201C; mit der ausdrücklichen Bedingung er-<lb/>
theilt, die Hälfte der zu findenden Alterthümer ans Mu-<lb/>
seum zu geben, aber noch niemals hat letzteres von ir-<lb/>
gendjemand irgendetwas davon erhalten; denn da es<lb/>
nichts weniger als öffentlich ist und selbst gar oft dem<lb/>
Director desselben von der Schildwache der Eintritt<lb/>
verweigert wird, so weiss jeder, dass die dahin geschick-<lb/>
ten Alterthümer auf ewig für die Wissenschaft verloren<lb/>
gehen.</p><lb/>
        <p>Ich mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass<lb/>
infolge der Reduction der Pläne auf Tafel 213, 214, 215<lb/>
und 216 durch Photographie der auf denselben verzeich-<lb/>
nete Massstab bedeutend verringert wird, und dass der-<lb/>
selbe jetzt für den Plan von Ilium, Tafel 213, auf <formula notation="TeX">\frac{2787}{10000}</formula><lb/>
Millimeter per Meter; für den Plan meiner Ausgrabun-<lb/>
gen Tafel 214 auf <formula notation="TeX">\frac{8}{10}</formula> Millimeter per Meter; für den Plan<lb/>
des alten Troja Tafel 215 auf <formula notation="TeX">\frac{9}{10}</formula> Millimeter per Meter;<lb/>
und für den Plan des Skaeischen Thors und des grossen<lb/>
Thurms Tafel 216 auf 3 <formula notation="TeX">\frac{4}{10}</formula> Millimeter per Meter zu be-<lb/>
rechnen ist.</p><lb/>
        <p>Der grosse Indologe Max Müller in Oxford schreibt<lb/>
mir soeben hinsichtlich der eulenköpfigen trojanischen<lb/>
Schutzgöttin: &#x201E;Under all circumstances, the owl headed<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[LV/0061] einleitung. sondern lediglich um mein freundliches Entgegenkommen zu zeigen, habe ich dem Museum in Konstantinopel sieben grosse, 1½ bis 2 Meter hohe trojanische Vasen und vier Säcke mit steinernen Werkzeugen geschickt, und bin somit der einzige Wohlthäter geworden, den dies Museum je gehabt hat; denn zwar werden sämmt- liche „Fermane“ mit der ausdrücklichen Bedingung er- theilt, die Hälfte der zu findenden Alterthümer ans Mu- seum zu geben, aber noch niemals hat letzteres von ir- gendjemand irgendetwas davon erhalten; denn da es nichts weniger als öffentlich ist und selbst gar oft dem Director desselben von der Schildwache der Eintritt verweigert wird, so weiss jeder, dass die dahin geschick- ten Alterthümer auf ewig für die Wissenschaft verloren gehen. Ich mache ganz besonders darauf aufmerksam, dass infolge der Reduction der Pläne auf Tafel 213, 214, 215 und 216 durch Photographie der auf denselben verzeich- nete Massstab bedeutend verringert wird, und dass der- selbe jetzt für den Plan von Ilium, Tafel 213, auf [FORMEL] Millimeter per Meter; für den Plan meiner Ausgrabun- gen Tafel 214 auf [FORMEL] Millimeter per Meter; für den Plan des alten Troja Tafel 215 auf [FORMEL] Millimeter per Meter; und für den Plan des Skaeischen Thors und des grossen Thurms Tafel 216 auf 3 [FORMEL] Millimeter per Meter zu be- rechnen ist. Der grosse Indologe Max Müller in Oxford schreibt mir soeben hinsichtlich der eulenköpfigen trojanischen Schutzgöttin: „Under all circumstances, the owl headed

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/61
Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. LV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/61>, abgerufen am 21.11.2024.