Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.Num. I. Ueber eine Stelle in dem hiesigen Wochenblatte. I. Hr. G. klagt, er verdiene jezt wenig Geld mit seinen Collegien; und dieses Geld nähme ich für ihn ein. Antwort. 1. Nur ein einziges Collegium, die Universalhistorie, lese ich gemeinschaftlich mit ihm: von allen übrigen, die er je teils gelesen teils lesen wollen, habe ich mir kein einziges zugeeignet. Kan der Verlust eines einzigen Collegii den Professor einer der ausgebrei- tetsten Wissenschaften verlegen machen, oder gar in Schaden bringen? 2. Noch dazu konnte ihm dieses Collegium, wegen der Wenigkeit der Zuhörer, die er schon seit merern Jaren hatte, ohnmöglich einträglich seyn. Und 3. Bei eben diesem Collegio hatte ich ihm (S. 404) das Abwechseln angeboten, das er aber von der Hand wies. 4. Ob ich Geld für dieses Collegium einnehme, und wie viel oder wie wenig: ist keine Frage, die ich ihm hier öffentlich beantworten muß. Vermutet er nach der Menge der Zuhörer viel: so käme dieses Viele großenteils von der Erhöhung des Honorarii von 3 rthlr. C c 5
Num. I. Ueber eine Stelle in dem hieſigen Wochenblatte. I. Hr. G. klagt, er verdiene jezt wenig Geld mit ſeinen Collegien; und dieſes Geld naͤhme ich fuͤr ihn ein. Antwort. 1. Nur ein einziges Collegium, die Univerſalhiſtorie, leſe ich gemeinſchaftlich mit ihm: von allen uͤbrigen, die er je teils geleſen teils leſen wollen, habe ich mir kein einziges zugeeignet. Kan der Verluſt eines einzigen Collegii den Profeſſor einer der ausgebrei- tetſten Wiſſenſchaften verlegen machen, oder gar in Schaden bringen? 2. Noch dazu konnte ihm dieſes Collegium, wegen der Wenigkeit der Zuhoͤrer, die er ſchon ſeit merern Jaren hatte, ohnmoͤglich eintraͤglich ſeyn. Und 3. Bei eben dieſem Collegio hatte ich ihm (S. 404) das Abwechſeln angeboten, das er aber von der Hand wies. 4. Ob ich Geld fuͤr dieſes Collegium einnehme, und wie viel oder wie wenig: iſt keine Frage, die ich ihm hier oͤffentlich beantworten muß. Vermutet er nach der Menge der Zuhoͤrer viel: ſo kaͤme dieſes Viele großenteils von der Erhoͤhung des Honorarii von 3 rthlr. C c 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <pb facs="#f0205" n="409[185]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Num.</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> Ueber eine Stelle in dem hieſigen<lb/> Wochenblatte.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> Hr. G. klagt, er verdiene jezt wenig <hi rendition="#fr">Geld</hi><lb/> mit ſeinen <hi rendition="#fr">Collegien;</hi> und dieſes <hi rendition="#fr">Geld</hi><lb/> naͤhme <hi rendition="#fr">ich fuͤr ihn</hi> ein.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Antwort.</hi> </p><lb/> <list> <item>1. Nur ein einziges Collegium, die Univerſalhiſtorie,<lb/> leſe ich gemeinſchaftlich mit ihm: von allen uͤbrigen,<lb/> die er je teils geleſen teils leſen wollen, habe ich<lb/> mir kein einziges zugeeignet. Kan der Verluſt eines<lb/> einzigen Collegii den Profeſſor einer der ausgebrei-<lb/> tetſten Wiſſenſchaften verlegen machen, oder gar<lb/> in Schaden bringen?</item><lb/> <item>2. Noch dazu konnte ihm dieſes Collegium, wegen der<lb/> Wenigkeit der Zuhoͤrer, die er ſchon ſeit merern Jaren<lb/> hatte, ohnmoͤglich eintraͤglich ſeyn. Und</item><lb/> <item>3. Bei eben dieſem Collegio hatte ich ihm (S. 404) das<lb/><hi rendition="#fr">Abwechſeln</hi> angeboten, das er aber von der Hand<lb/> wies.</item><lb/> <item>4. Ob ich <hi rendition="#fr">Geld</hi> fuͤr dieſes Collegium einnehme, und<lb/> wie viel oder wie wenig: iſt keine Frage, die ich ihm<lb/> hier oͤffentlich beantworten muß. Vermutet er nach<lb/> der Menge der Zuhoͤrer viel: ſo kaͤme dieſes <hi rendition="#fr">Viele</hi><lb/> großenteils von der Erhoͤhung des Honorarii von 3<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c 5</fw><fw place="bottom" type="catch">rthlr.</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [409[185]/0205]
Num. I.
Ueber eine Stelle in dem hieſigen
Wochenblatte.
I.
Hr. G. klagt, er verdiene jezt wenig Geld
mit ſeinen Collegien; und dieſes Geld
naͤhme ich fuͤr ihn ein.
Antwort.
1. Nur ein einziges Collegium, die Univerſalhiſtorie,
leſe ich gemeinſchaftlich mit ihm: von allen uͤbrigen,
die er je teils geleſen teils leſen wollen, habe ich
mir kein einziges zugeeignet. Kan der Verluſt eines
einzigen Collegii den Profeſſor einer der ausgebrei-
tetſten Wiſſenſchaften verlegen machen, oder gar
in Schaden bringen?
2. Noch dazu konnte ihm dieſes Collegium, wegen der
Wenigkeit der Zuhoͤrer, die er ſchon ſeit merern Jaren
hatte, ohnmoͤglich eintraͤglich ſeyn. Und
3. Bei eben dieſem Collegio hatte ich ihm (S. 404) das
Abwechſeln angeboten, das er aber von der Hand
wies.
4. Ob ich Geld fuͤr dieſes Collegium einnehme, und
wie viel oder wie wenig: iſt keine Frage, die ich ihm
hier oͤffentlich beantworten muß. Vermutet er nach
der Menge der Zuhoͤrer viel: ſo kaͤme dieſes Viele
großenteils von der Erhoͤhung des Honorarii von 3
rthlr.
C c 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/205 |
Zitationshilfe: | Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 409[185]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/205>, abgerufen am 16.07.2024. |