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Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wirst von den Leuten. Ich gehe jetzt aufs Rathhaus und laß' das Stück ausschreiben. Es ist nicht lang and hat nur drei Acte; der Hanney kann seinen Salomo schon auswendig, die Franzel lernt schon über Hals und Kopf an der Königin; ich werd' mit dem Hohenpriester auch fertig werden, und so kann das Stück in acht Tagen sein, und wir könnens überall gleich geben, wo wir hinkommen. Und damit du auch was zu denken hast während dieser Zeit, so will ich dir sagen, daß ich nicht allemal auf dem Stühlchen dasitzen und deinen Launen zu Gefallen handeln will. Es wär' vielleicht klüger gewesen, ich hätte gleich das Erstemal Nein gesagt. Also besinn' dich und überlege dir, wie du es anstellen willst, den Melcher wieder zurecht zu bringen, der mir von Burghausen einen Brandbrief um den andern schreibt. . . Du verstehst mich schon!

Er ging, nicht ohne etwas theatralisches Pathos, das ihm von der Bühne her zur Gewohnheit geworden war. Wolfsind blieb allein zurück, das Taschentuch vor den Augen und Thränen ohnmächtigen Zorns in denselben.

Sie hatte wohl auch einigen Grund dazu.

Wie viel hatte sie in ihren Augen sich selbst vergeben, als sie bei der Probe des bayrischen Hiesel's die wärmere Annäherung Hanney's nicht wie sonst mit vornehmer Kälte von sich abgehalten hatte! Und wie hatte er ihr gedankt! In Mitte des zärtlichsten Gesprächs,

wirst von den Leuten. Ich gehe jetzt aufs Rathhaus und laß' das Stück ausschreiben. Es ist nicht lang and hat nur drei Acte; der Hanney kann seinen Salomo schon auswendig, die Franzel lernt schon über Hals und Kopf an der Königin; ich werd' mit dem Hohenpriester auch fertig werden, und so kann das Stück in acht Tagen sein, und wir könnens überall gleich geben, wo wir hinkommen. Und damit du auch was zu denken hast während dieser Zeit, so will ich dir sagen, daß ich nicht allemal auf dem Stühlchen dasitzen und deinen Launen zu Gefallen handeln will. Es wär' vielleicht klüger gewesen, ich hätte gleich das Erstemal Nein gesagt. Also besinn' dich und überlege dir, wie du es anstellen willst, den Melcher wieder zurecht zu bringen, der mir von Burghausen einen Brandbrief um den andern schreibt. . . Du verstehst mich schon!

Er ging, nicht ohne etwas theatralisches Pathos, das ihm von der Bühne her zur Gewohnheit geworden war. Wolfsind blieb allein zurück, das Taschentuch vor den Augen und Thränen ohnmächtigen Zorns in denselben.

Sie hatte wohl auch einigen Grund dazu.

Wie viel hatte sie in ihren Augen sich selbst vergeben, als sie bei der Probe des bayrischen Hiesel's die wärmere Annäherung Hanney's nicht wie sonst mit vornehmer Kälte von sich abgehalten hatte! Und wie hatte er ihr gedankt! In Mitte des zärtlichsten Gesprächs,

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:20:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:20:55Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_mohrenfranzl_1910/54>, abgerufen am 21.11.2024.