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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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am Freytag.
Gieb uns ferner die Süßigkeit deiner hei-
ligen Liebe zu geniessen: Und wann end-
lich am Ende unsers Lebens wir den Weg
des Todes gehen sollen, ach HErr JE-
su! so laß deinen Tod unser Leben seyn,
dein heiliges Grab unsere Ruhe, daß wir
durch den Tod zum Leben eingehen. Er-
höre uns, o JEsu! um deines Ramens und
Liebe willen. Amen.

Ich bitte, JEsu! dich,
Dein Blut komm über mich,
Doch aber in Genaden;
So kan mir keine Noth,
Kein Elend und kein Tod,
Auch gar kein Teufel, schaden.
Der gläubige Christ bittet um Demuth.
Aufmunterung.
1 Petr. 5, 5. 6. Haltet vest an der Demuth, denn GOtt widerstehet den Hoffärti-
gen, aber den Demüthigen giebt er Gnade. So demüthiget euch nun unter die gewal-
tige Hand GOttes, daß er euch erhöhe zu seiner Zeit.

UNter denjenigen Sünden, darwider ein gläubiger Christ
zu kämpfen hat, ist auch der Stoltz und Hochmuth
des Hertzens, welcher hernach in Worten und Wercken aus-
bricht. Stoltz sind wir von Natur, nach dem Sünden-Fall,
aber demüthig müssen wir werden durch die Gnade. Wer
nicht demüthig wird, kan GOtt nicht gefallen, und auch
nicht Christi Jünger seyn. Wenn nun dieses ein gläubiger
Christ erwäget, so bittet er GOtt um ein demüthig Hertz,
1) gegen GOtt. Denn es ist dir gesagt, Mensch! was gut
ist, und was der HErr von dir fordert, nemlich GOttes
Wort halten, Liebe üben und demüthig seyn für deinem
GOtt, Micha 6, 8. Er wird gegen GOtt aber demüthig
werden, wenn er bedencket GOttes Hochheit, Majestät und
Herrlichkeit, wie ihn alle Engel und Seraphinen, Cherubi-

nen
K 5

am Freytag.
Gieb uns ferner die Süßigkeit deiner hei-
ligen Liebe zu genieſſen: Und wann end-
lich am Ende unſers Lebens wir den Weg
des Todes gehen ſollen, ach HErr JE-
ſu! ſo laß deinen Tod unſer Leben ſeyn,
dein heiliges Grab unſere Ruhe, daß wir
durch den Tod zum Leben eingehen. Er-
höre uns, o JEſu! um deines Ramens und
Liebe willen. Amen.

Ich bitte, JEſu! dich,
Dein Blut komm über mich,
Doch aber in Genaden;
So kan mir keine Noth,
Kein Elend und kein Tod,
Auch gar kein Teufel, ſchaden.
Der gläubige Chriſt bittet um Demuth.
Aufmunterung.
1 Petr. 5, 5. 6. Haltet veſt an der Demuth, denn GOtt widerſtehet den Hoffärti-
gen, aber den Demüthigen giebt er Gnade. So demüthiget euch nun unter die gewal-
tige Hand GOttes, daß er euch erhöhe zu ſeiner Zeit.

UNter denjenigen Sünden, darwider ein gläubiger Chriſt
zu kämpfen hat, iſt auch der Stoltz und Hochmuth
des Hertzens, welcher hernach in Worten und Wercken aus-
bricht. Stoltz ſind wir von Natur, nach dem Sünden-Fall,
aber demüthig müſſen wir werden durch die Gnade. Wer
nicht demüthig wird, kan GOtt nicht gefallen, und auch
nicht Chriſti Jünger ſeyn. Wenn nun dieſes ein gläubiger
Chriſt erwäget, ſo bittet er GOtt um ein demüthig Hertz,
1) gegen GOtt. Denn es iſt dir geſagt, Menſch! was gut
iſt, und was der HErr von dir fordert, nemlich GOttes
Wort halten, Liebe üben und demüthig ſeyn für deinem
GOtt, Micha 6, 8. Er wird gegen GOtt aber demüthig
werden, wenn er bedencket GOttes Hochheit, Majeſtät und
Herrlichkeit, wie ihn alle Engel und Seraphinen, Cherubi-

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K 5
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[153/0175] am Freytag. Gieb uns ferner die Süßigkeit deiner hei- ligen Liebe zu genieſſen: Und wann end- lich am Ende unſers Lebens wir den Weg des Todes gehen ſollen, ach HErr JE- ſu! ſo laß deinen Tod unſer Leben ſeyn, dein heiliges Grab unſere Ruhe, daß wir durch den Tod zum Leben eingehen. Er- höre uns, o JEſu! um deines Ramens und Liebe willen. Amen. Ich bitte, JEſu! dich, Dein Blut komm über mich, Doch aber in Genaden; So kan mir keine Noth, Kein Elend und kein Tod, Auch gar kein Teufel, ſchaden. Der gläubige Chriſt bittet um Demuth. Aufmunterung. 1 Petr. 5, 5. 6. Haltet veſt an der Demuth, denn GOtt widerſtehet den Hoffärti- gen, aber den Demüthigen giebt er Gnade. So demüthiget euch nun unter die gewal- tige Hand GOttes, daß er euch erhöhe zu ſeiner Zeit. UNter denjenigen Sünden, darwider ein gläubiger Chriſt zu kämpfen hat, iſt auch der Stoltz und Hochmuth des Hertzens, welcher hernach in Worten und Wercken aus- bricht. Stoltz ſind wir von Natur, nach dem Sünden-Fall, aber demüthig müſſen wir werden durch die Gnade. Wer nicht demüthig wird, kan GOtt nicht gefallen, und auch nicht Chriſti Jünger ſeyn. Wenn nun dieſes ein gläubiger Chriſt erwäget, ſo bittet er GOtt um ein demüthig Hertz, 1) gegen GOtt. Denn es iſt dir geſagt, Menſch! was gut iſt, und was der HErr von dir fordert, nemlich GOttes Wort halten, Liebe üben und demüthig ſeyn für deinem GOtt, Micha 6, 8. Er wird gegen GOtt aber demüthig werden, wenn er bedencket GOttes Hochheit, Majeſtät und Herrlichkeit, wie ihn alle Engel und Seraphinen, Cherubi- nen K 5

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/175>, abgerufen am 21.11.2024.