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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Der andächtige Christ betrachtet das Leiden
Sünde gethan hat; und siehe! du ergiebest dich in
den allerschmählichsten Tod und in das grausamste
Leiden für mich, der ich ein Ungerechter, ein
Sünder und ein Kind des Todes bin. O wie
groß ist deine unaussprechliche Barmhertzigkeit!
Der Heilige träget meine Unheiligkeit, der Fromme
träget meine Bosheit, der Gerechte meine Unge-
rechtigkeit, der Unschuldige meine Schuld: Dir
werden meine Sünden aufgeleget, damit mir dei-
ne Gerechtigkeit geschencket würde. Mein JEsu!
an deinem Leiden kan ich sehen den Zorn GOttes
gegen die Sünde, den Greuel der Sünden, die
Strafe der Sünden. Denn hat GOTT, um
fremder Missethaten, und um zugerechneter Sün-
den willen, dich unschuldiges Lamm! so erbärmlich
am Oelberg selbst gemartert, und durch deiner
Feinde Hände so erbärmlich zurichten lassen; wie
hart werden denn dermaleinst gestraffet werden, die
durch solches Leiden sich nicht zum Glauben, zur
Busse und zur Lebens-Heiligung bewegen lassen.
Mein JEsu! ich trette jetzo zu dir, und schaue dein
Leiden gläubig an. Du gehest in den Garten
Gethsemane und schwitzest blutigen Schweiß! ach
für mich! damit ich von der Gewalt des Satans
befreyet würde. Du wirst vor Gericht geführet,
verklaget und zum Tode verdammet! ach für mich!
damit ich, wenn ich nach meinem Tode und am
jüngsten Tag vor Gericht werde gestellet werden,
möge losgesprochen werden. Du hast vor Gericht
lauter Ankläger, aber keinen Fürsprecher! ach für

mich!

Der andächtige Chriſt betrachtet das Leiden
Sünde gethan hat; und ſiehe! du ergiebeſt dich in
den allerſchmählichſten Tod und in das grauſamſte
Leiden für mich, der ich ein Ungerechter, ein
Sünder und ein Kind des Todes bin. O wie
groß iſt deine unausſprechliche Barmhertzigkeit!
Der Heilige träget meine Unheiligkeit, der Fromme
träget meine Bosheit, der Gerechte meine Unge-
rechtigkeit, der Unſchuldige meine Schuld: Dir
werden meine Sünden aufgeleget, damit mir dei-
ne Gerechtigkeit geſchencket würde. Mein JEſu!
an deinem Leiden kan ich ſehen den Zorn GOttes
gegen die Sünde, den Greuel der Sünden, die
Strafe der Sünden. Denn hat GOTT, um
fremder Miſſethaten, und um zugerechneter Sün-
den willen, dich unſchuldiges Lamm! ſo erbärmlich
am Oelberg ſelbſt gemartert, und durch deiner
Feinde Hände ſo erbärmlich zurichten laſſen; wie
hart werden denn dermaleinſt geſtraffet werden, die
durch ſolches Leiden ſich nicht zum Glauben, zur
Buſſe und zur Lebens-Heiligung bewegen laſſen.
Mein JEſu! ich trette jetzo zu dir, und ſchaue dein
Leiden gläubig an. Du geheſt in den Garten
Gethſemane und ſchwitzeſt blutigen Schweiß! ach
für mich! damit ich von der Gewalt des Satans
befreyet würde. Du wirſt vor Gericht geführet,
verklaget und zum Tode verdammet! ach für mich!
damit ich, wenn ich nach meinem Tode und am
jüngſten Tag vor Gericht werde geſtellet werden,
möge losgeſprochen werden. Du haſt vor Gericht
lauter Ankläger, aber keinen Fürſprecher! ach für

mich!
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[230/0252] Der andächtige Chriſt betrachtet das Leiden Sünde gethan hat; und ſiehe! du ergiebeſt dich in den allerſchmählichſten Tod und in das grauſamſte Leiden für mich, der ich ein Ungerechter, ein Sünder und ein Kind des Todes bin. O wie groß iſt deine unausſprechliche Barmhertzigkeit! Der Heilige träget meine Unheiligkeit, der Fromme träget meine Bosheit, der Gerechte meine Unge- rechtigkeit, der Unſchuldige meine Schuld: Dir werden meine Sünden aufgeleget, damit mir dei- ne Gerechtigkeit geſchencket würde. Mein JEſu! an deinem Leiden kan ich ſehen den Zorn GOttes gegen die Sünde, den Greuel der Sünden, die Strafe der Sünden. Denn hat GOTT, um fremder Miſſethaten, und um zugerechneter Sün- den willen, dich unſchuldiges Lamm! ſo erbärmlich am Oelberg ſelbſt gemartert, und durch deiner Feinde Hände ſo erbärmlich zurichten laſſen; wie hart werden denn dermaleinſt geſtraffet werden, die durch ſolches Leiden ſich nicht zum Glauben, zur Buſſe und zur Lebens-Heiligung bewegen laſſen. Mein JEſu! ich trette jetzo zu dir, und ſchaue dein Leiden gläubig an. Du geheſt in den Garten Gethſemane und ſchwitzeſt blutigen Schweiß! ach für mich! damit ich von der Gewalt des Satans befreyet würde. Du wirſt vor Gericht geführet, verklaget und zum Tode verdammet! ach für mich! damit ich, wenn ich nach meinem Tode und am jüngſten Tag vor Gericht werde geſtellet werden, möge losgeſprochen werden. Du haſt vor Gericht lauter Ankläger, aber keinen Fürſprecher! ach für mich!

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/252>, abgerufen am 24.11.2024.