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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Der andächtige Christ erwäget
werth gewesen sey, denn er war heilig, rein, und von den
Sündern abgesondert, er hat auch keine Sünde gethan, ist
auch kein Betrug in seinem Munde erfunden worden. Al-
so war es ein von Seiten JEsu unverdientes Leiden, aber
um unsert willen nahm er es willig auf. Es war 3) ein
von seinem himmlischen Vatter zugeschicktes und bestimm-
tes Leiden, denn weil er nach dem wohlbedachten Rath
GOttes gelitten, Ap. Gesch. 2, 23. so wußte JEsus auch
alles, was ihm begegnen sollte. Aber damit sind die Juden
nicht entschuldiget, als ob sie GOttes Willen vollbringen müs-
sen; denn GOtt hätte ihn vollends zu Tode martern kön-
nen, als er schon im blutigen Schweiß auf der Erden lag,
er hat sich aber der Juden Eigenwillen und Bosheit dazu
gebrauchet, deren Absicht nicht war, GOttes Willen zu
erfüllen, sondern ihre Bosheit und Muthwillen an Christo
auszuüben. Wie also Josephs Brüder ihn nicht verkaufft
haben, ihren Bruder zum grossen Herrn zu machen, son-
dern sie gedachten es bös mit ihm zu machen, GOtt aber
dachte anders, 1 B. Mos. 50, 20. 4) War Christi Lei-
den ein wahrhafftiges Leiden, indem er alle Wunden em-
pfunden und die Schmertzen wohl gefühlet hat. Dieses
alles ziehet eine gläubige Seele in Betrachtung, und läs-
set sich es ein Spiegel des göttlichen Zorns gegen die Sün-
de, und ein Spiegel der göttlichen Liebe zum Heil der Men-
schen seyn.

Gebett.

ACh HErr JEsu Christe, du heiliges,
zartes, unbeflecktes und unschuldi-
ges Lämmlein GOttes, der du trägst die
Sünde der Welt, ich dancke dir von Her-
tzen für dein allerheiligstes Leiden und
bittern Tod, für deine grosse Traurigkeit,
da deine Seele betrübt war bis in den

Tod,

Der andächtige Chriſt erwäget
werth geweſen ſey, denn er war heilig, rein, und von den
Sündern abgeſondert, er hat auch keine Sünde gethan, iſt
auch kein Betrug in ſeinem Munde erfunden worden. Al-
ſo war es ein von Seiten JEſu unverdientes Leiden, aber
um unſert willen nahm er es willig auf. Es war 3) ein
von ſeinem himmliſchen Vatter zugeſchicktes und beſtimm-
tes Leiden, denn weil er nach dem wohlbedachten Rath
GOttes gelitten, Ap. Geſch. 2, 23. ſo wußte JEſus auch
alles, was ihm begegnen ſollte. Aber damit ſind die Juden
nicht entſchuldiget, als ob ſie GOttes Willen vollbringen müſ-
ſen; denn GOtt hätte ihn vollends zu Tode martern kön-
nen, als er ſchon im blutigen Schweiß auf der Erden lag,
er hat ſich aber der Juden Eigenwillen und Bosheit dazu
gebrauchet, deren Abſicht nicht war, GOttes Willen zu
erfüllen, ſondern ihre Bosheit und Muthwillen an Chriſto
auszuüben. Wie alſo Joſephs Brüder ihn nicht verkaufft
haben, ihren Bruder zum groſſen Herrn zu machen, ſon-
dern ſie gedachten es bös mit ihm zu machen, GOtt aber
dachte anders, 1 B. Moſ. 50, 20. 4) War Chriſti Lei-
den ein wahrhafftiges Leiden, indem er alle Wunden em-
pfunden und die Schmertzen wohl gefühlet hat. Dieſes
alles ziehet eine gläubige Seele in Betrachtung, und läſ-
ſet ſich es ein Spiegel des göttlichen Zorns gegen die Sün-
de, und ein Spiegel der göttlichen Liebe zum Heil der Men-
ſchen ſeyn.

Gebett.

ACh HErr JEſu Chriſte, du heiliges,
zartes, unbeflecktes und unſchuldi-
ges Lämmlein GOttes, der du trägſt die
Sünde der Welt, ich dancke dir von Her-
tzen für dein allerheiligſtes Leiden und
bittern Tod, für deine groſſe Traurigkeit,
da deine Seele betrübt war bis in den

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[234/0256] Der andächtige Chriſt erwäget werth geweſen ſey, denn er war heilig, rein, und von den Sündern abgeſondert, er hat auch keine Sünde gethan, iſt auch kein Betrug in ſeinem Munde erfunden worden. Al- ſo war es ein von Seiten JEſu unverdientes Leiden, aber um unſert willen nahm er es willig auf. Es war 3) ein von ſeinem himmliſchen Vatter zugeſchicktes und beſtimm- tes Leiden, denn weil er nach dem wohlbedachten Rath GOttes gelitten, Ap. Geſch. 2, 23. ſo wußte JEſus auch alles, was ihm begegnen ſollte. Aber damit ſind die Juden nicht entſchuldiget, als ob ſie GOttes Willen vollbringen müſ- ſen; denn GOtt hätte ihn vollends zu Tode martern kön- nen, als er ſchon im blutigen Schweiß auf der Erden lag, er hat ſich aber der Juden Eigenwillen und Bosheit dazu gebrauchet, deren Abſicht nicht war, GOttes Willen zu erfüllen, ſondern ihre Bosheit und Muthwillen an Chriſto auszuüben. Wie alſo Joſephs Brüder ihn nicht verkaufft haben, ihren Bruder zum groſſen Herrn zu machen, ſon- dern ſie gedachten es bös mit ihm zu machen, GOtt aber dachte anders, 1 B. Moſ. 50, 20. 4) War Chriſti Lei- den ein wahrhafftiges Leiden, indem er alle Wunden em- pfunden und die Schmertzen wohl gefühlet hat. Dieſes alles ziehet eine gläubige Seele in Betrachtung, und läſ- ſet ſich es ein Spiegel des göttlichen Zorns gegen die Sün- de, und ein Spiegel der göttlichen Liebe zum Heil der Men- ſchen ſeyn. Gebett. ACh HErr JEſu Chriſte, du heiliges, zartes, unbeflecktes und unſchuldi- ges Lämmlein GOttes, der du trägſt die Sünde der Welt, ich dancke dir von Her- tzen für dein allerheiligſtes Leiden und bittern Tod, für deine groſſe Traurigkeit, da deine Seele betrübt war bis in den Tod,

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/256>, abgerufen am 24.11.2024.