meinem Gebett, feuriger in der Liebe, ve- ster und stärcker im Glauben, und fröli- cher in Hoffnung, daß ich durch alle die Hinderungen Fleisches und Blutes eifriger durchbreche, und sagen könne: Nun lebe ich, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebet in mir, und also dir meinem Heyland in meinem gantzen Leben recht lebendig nachfolge; und wann endlich mein Sterb- stündlein kommt, so offenbare den Trost deiner Auferstehung recht kräfftig an mein Hertz, wenn ich dann schon wandele im finstern Thal des Todes, so will ich doch kein Unglück fürchten, dann du, o Fürst des Lebens! bist bey mir, und dein Hirten- Stab tröstet mich, daß du mich, dein Schäflein, das du kennest, das dir folget und deiner Stimme gehorchet, nicht wirst zurück lassen, sondern mir geben das ewi- ge Leben. Das Grab soll mich nun nicht schrecken, und die finstere Grufft, da man das sterbliche Theil von mir wird hinlegen, soll mich nicht betrüben, weil du mein Heyland auch mein Grab geheiliget, und
zu
Der andächtige Chriſt freuet ſich
meinem Gebett, feuriger in der Liebe, ve- ſter und ſtärcker im Glauben, und fröli- cher in Hoffnung, daß ich durch alle die Hinderungen Fleiſches und Blutes eifriger durchbreche, und ſagen könne: Nun lebe ich, aber nicht mehr ich, ſondern Chriſtus lebet in mir, und alſo dir meinem Heyland in meinem gantzen Leben recht lebendig nachfolge; und wann endlich mein Sterb- ſtündlein kommt, ſo offenbare den Troſt deiner Auferſtehung recht kräfftig an mein Hertz, wenn ich dann ſchon wandele im finſtern Thal des Todes, ſo will ich doch kein Unglück fürchten, dann du, o Fürſt des Lebens! biſt bey mir, und dein Hirten- Stab tröſtet mich, daß du mich, dein Schäflein, das du kenneſt, das dir folget und deiner Stimme gehorchet, nicht wirſt zurück laſſen, ſondern mir geben das ewi- ge Leben. Das Grab ſoll mich nun nicht ſchrecken, und die finſtere Grufft, da man das ſterbliche Theil von mir wird hinlegen, ſoll mich nicht betrüben, weil du mein Heyland auch mein Grab geheiliget, und
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Der andächtige Chriſt freuet ſich
meinem Gebett, feuriger in der Liebe, ve-
ſter und ſtärcker im Glauben, und fröli-
cher in Hoffnung, daß ich durch alle die
Hinderungen Fleiſches und Blutes eifriger
durchbreche, und ſagen könne: Nun lebe
ich, aber nicht mehr ich, ſondern Chriſtus
lebet in mir, und alſo dir meinem Heyland
in meinem gantzen Leben recht lebendig
nachfolge; und wann endlich mein Sterb-
ſtündlein kommt, ſo offenbare den Troſt
deiner Auferſtehung recht kräfftig an mein
Hertz, wenn ich dann ſchon wandele im
finſtern Thal des Todes, ſo will ich doch
kein Unglück fürchten, dann du, o Fürſt
des Lebens! biſt bey mir, und dein Hirten-
Stab tröſtet mich, daß du mich, dein
Schäflein, das du kenneſt, das dir folget
und deiner Stimme gehorchet, nicht wirſt
zurück laſſen, ſondern mir geben das ewi-
ge Leben. Das Grab ſoll mich nun nicht
ſchrecken, und die finſtere Grufft, da man
das ſterbliche Theil von mir wird hinlegen,
ſoll mich nicht betrüben, weil du mein
Heyland auch mein Grab geheiliget, und
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/268>, abgerufen am 24.11.2024.
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