Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Abend-Gebett
ben, bevestiget in der Hoffnung, entzün-
det in der Liebe, aufgemuntert in Schwach-
heit, erquicket in allem Creutz und Leiden,
gebessert im Leben, und getröstet im Ster-
ben. Dieser Tag ist nun auch dahin, die
Sonne ist untergangen: Bleib du aber bey
mir, HErr JEsu! du Sonne der Gerech-
tigkeit. Und obschon die finstere Nacht den
Erdboden bedeckt, so laß es doch in meinem
Hertzen lichte seyn, und laß deinen Geist
Zeugniß geben meinem Geist, daß ich ein
Kind GOttes sey. Wohl dem Volck, ja
wohl dem Menschen, dessen Bundes-GOtt
du o allgenugsamer GOtt bist: Bist du all-
mächtig, so willt du es seyn, mich zu be-
schützen: Bist du gnädig, so wirst du es seyn,
mir alle meine Sünden zu vergeben: Bist du
allwissend, so wirst du alle die Angelegen-
heiten meines Hertzens sehen, und mir helf-
fen. Dein Israel, ja deine Kinder haben es
allezeit gut, wer nur reines Hertzens ist: Laß
mein Hertz aufrichtig seyn, so werde ichs gut
haben, hier zeitlich und dort ewig.

Ich gehe hin zur Ruhe, meinen Leib zu

erqui-

Abend-Gebett
ben, beveſtiget in der Hoffnung, entzün-
det in der Liebe, aufgemuntert in Schwach-
heit, erquicket in allem Creutz und Leiden,
gebeſſert im Leben, und getröſtet im Ster-
ben. Dieſer Tag iſt nun auch dahin, die
Sonne iſt untergangen: Bleib du aber bey
mir, HErr JEſu! du Sonne der Gerech-
tigkeit. Und obſchon die finſtere Nacht den
Erdboden bedeckt, ſo laß es doch in meinem
Hertzen lichte ſeyn, und laß deinen Geiſt
Zeugniß geben meinem Geiſt, daß ich ein
Kind GOttes ſey. Wohl dem Volck, ja
wohl dem Menſchen, deſſen Bundes-GOtt
du o allgenugſamer GOtt biſt: Biſt du all-
mächtig, ſo willt du es ſeyn, mich zu be-
ſchützen: Biſt du gnädig, ſo wirſt du es ſeyn,
mir alle meine Sünden zu vergeben: Biſt du
allwiſſend, ſo wirſt du alle die Angelegen-
heiten meines Hertzens ſehen, und mir helf-
fen. Dein Iſrael, ja deine Kinder haben es
allezeit gut, wer nur reines Hertzens iſt: Laß
mein Hertz aufrichtig ſeyn, ſo werde ichs gut
haben, hier zeitlich und dort ewig.

Ich gehe hin zur Ruhe, meinen Leib zu

erqui-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0048" n="26"/><fw place="top" type="header">Abend-Gebett</fw><lb/>
ben, beve&#x017F;tiget in der Hoffnung, entzün-<lb/>
det in der Liebe, aufgemuntert in Schwach-<lb/>
heit, erquicket in allem Creutz und Leiden,<lb/>
gebe&#x017F;&#x017F;ert im Leben, und getrö&#x017F;tet im Ster-<lb/>
ben. Die&#x017F;er Tag i&#x017F;t nun auch dahin, die<lb/>
Sonne i&#x017F;t untergangen: Bleib du aber bey<lb/>
mir, HErr JE&#x017F;u! du Sonne der Gerech-<lb/>
tigkeit. Und ob&#x017F;chon die fin&#x017F;tere Nacht den<lb/>
Erdboden bedeckt, &#x017F;o laß es doch in meinem<lb/>
Hertzen lichte &#x017F;eyn, und laß deinen Gei&#x017F;t<lb/>
Zeugniß geben meinem Gei&#x017F;t, daß ich ein<lb/>
Kind GOttes &#x017F;ey. Wohl dem Volck, ja<lb/>
wohl dem Men&#x017F;chen, de&#x017F;&#x017F;en Bundes-GOtt<lb/>
du o allgenug&#x017F;amer GOtt bi&#x017F;t: Bi&#x017F;t du all-<lb/>
mächtig, &#x017F;o willt du es &#x017F;eyn, mich zu be-<lb/>
&#x017F;chützen: Bi&#x017F;t du gnädig, &#x017F;o wir&#x017F;t du es &#x017F;eyn,<lb/>
mir alle meine Sünden zu vergeben: Bi&#x017F;t du<lb/>
allwi&#x017F;&#x017F;end, &#x017F;o wir&#x017F;t du alle die Angelegen-<lb/>
heiten meines Hertzens &#x017F;ehen, und mir helf-<lb/>
fen. Dein I&#x017F;rael, ja deine Kinder haben es<lb/>
allezeit gut, wer nur reines Hertzens i&#x017F;t: Laß<lb/>
mein Hertz aufrichtig &#x017F;eyn, &#x017F;o werde ichs gut<lb/>
haben, hier zeitlich und dort ewig.</p><lb/>
          <p>Ich gehe hin zur Ruhe, meinen Leib zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">erqui-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0048] Abend-Gebett ben, beveſtiget in der Hoffnung, entzün- det in der Liebe, aufgemuntert in Schwach- heit, erquicket in allem Creutz und Leiden, gebeſſert im Leben, und getröſtet im Ster- ben. Dieſer Tag iſt nun auch dahin, die Sonne iſt untergangen: Bleib du aber bey mir, HErr JEſu! du Sonne der Gerech- tigkeit. Und obſchon die finſtere Nacht den Erdboden bedeckt, ſo laß es doch in meinem Hertzen lichte ſeyn, und laß deinen Geiſt Zeugniß geben meinem Geiſt, daß ich ein Kind GOttes ſey. Wohl dem Volck, ja wohl dem Menſchen, deſſen Bundes-GOtt du o allgenugſamer GOtt biſt: Biſt du all- mächtig, ſo willt du es ſeyn, mich zu be- ſchützen: Biſt du gnädig, ſo wirſt du es ſeyn, mir alle meine Sünden zu vergeben: Biſt du allwiſſend, ſo wirſt du alle die Angelegen- heiten meines Hertzens ſehen, und mir helf- fen. Dein Iſrael, ja deine Kinder haben es allezeit gut, wer nur reines Hertzens iſt: Laß mein Hertz aufrichtig ſeyn, ſo werde ichs gut haben, hier zeitlich und dort ewig. Ich gehe hin zur Ruhe, meinen Leib zu erqui-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/48
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/48>, abgerufen am 03.12.2024.