Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Morgen-Gebett
Meinige in gutem Wohlseyn wieder finde,
auch im Stande bin, mit neuen und erhol-
ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs
zu gehen.

Ich dencke heute, mein GOtt! an die
Wercke deiner Hände: Du schuffest an die-
sem Tage der ersten Welt-Woche die Ve-
ste, und scheidetest die Wasser über der Ve-
ste, von den Wassern unter der Veste. Gieb
daß ich mit diesem neuen Tag ein neues Le-
ben anfange, und anziehe den neuen Men-
schen, der nach dir, o GOtt! geschaffen
ist in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei-
ligkeit: Bevestige in mir den heiligen Vor-
satz, wider die anklebende sündliche Unart
ritterlich zu kämpfen, sonderlich wider die
Sünden zu streiten, worzu ich am meisten
geneigt bin: Laß mich alle Versuchungen
überwinden, die sündliche Begierden mei-
nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine
Seele vor der verführenden Welt unbe-
fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als
was dir lieb ist, und gieb, daß ich, als dein
gehorsames Kind, dir meinem himmlischen

Vatter

Morgen-Gebett
Meinige in gutem Wohlſeyn wieder finde,
auch im Stande bin, mit neuen und erhol-
ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs
zu gehen.

Ich dencke heute, mein GOtt! an die
Wercke deiner Hände: Du ſchuffeſt an die-
ſem Tage der erſten Welt-Woche die Ve-
ſte, und ſcheideteſt die Waſſer über der Ve-
ſte, von den Waſſern unter der Veſte. Gieb
daß ich mit dieſem neuen Tag ein neues Le-
ben anfange, und anziehe den neuen Men-
ſchen, der nach dir, o GOtt! geſchaffen
iſt in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei-
ligkeit: Beveſtige in mir den heiligen Vor-
ſatz, wider die anklebende ſündliche Unart
ritterlich zu kämpfen, ſonderlich wider die
Sünden zu ſtreiten, worzu ich am meiſten
geneigt bin: Laß mich alle Verſuchungen
überwinden, die ſündliche Begierden mei-
nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine
Seele vor der verführenden Welt unbe-
fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als
was dir lieb iſt, und gieb, daß ich, als dein
gehorſames Kind, dir meinem himmliſchen

Vatter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0060" n="38"/><fw place="top" type="header">Morgen-Gebett</fw><lb/>
Meinige in gutem Wohl&#x017F;eyn wieder finde,<lb/>
auch im Stande bin, mit neuen und erhol-<lb/>
ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs<lb/>
zu gehen.</p><lb/>
          <p>Ich dencke heute, mein GOtt! an die<lb/>
Wercke deiner Hände: Du &#x017F;chuffe&#x017F;t an die-<lb/>
&#x017F;em Tage der er&#x017F;ten Welt-Woche die Ve-<lb/>
&#x017F;te, und &#x017F;cheidete&#x017F;t die Wa&#x017F;&#x017F;er über der Ve-<lb/>
&#x017F;te, von den Wa&#x017F;&#x017F;ern unter der Ve&#x017F;te. Gieb<lb/>
daß ich mit die&#x017F;em neuen Tag ein neues Le-<lb/>
ben anfange, und anziehe den neuen Men-<lb/>
&#x017F;chen, der nach dir, o GOtt! ge&#x017F;chaffen<lb/>
i&#x017F;t in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei-<lb/>
ligkeit: Beve&#x017F;tige in mir den heiligen Vor-<lb/>
&#x017F;atz, wider die anklebende &#x017F;ündliche Unart<lb/>
ritterlich zu kämpfen, &#x017F;onderlich wider die<lb/>
Sünden zu &#x017F;treiten, worzu ich am mei&#x017F;ten<lb/>
geneigt bin: Laß mich alle Ver&#x017F;uchungen<lb/>
überwinden, die &#x017F;ündliche Begierden mei-<lb/>
nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine<lb/>
Seele vor der verführenden Welt unbe-<lb/>
fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als<lb/>
was dir lieb i&#x017F;t, und gieb, daß ich, als dein<lb/>
gehor&#x017F;ames Kind, dir meinem himmli&#x017F;chen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Vatter</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0060] Morgen-Gebett Meinige in gutem Wohlſeyn wieder finde, auch im Stande bin, mit neuen und erhol- ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs zu gehen. Ich dencke heute, mein GOtt! an die Wercke deiner Hände: Du ſchuffeſt an die- ſem Tage der erſten Welt-Woche die Ve- ſte, und ſcheideteſt die Waſſer über der Ve- ſte, von den Waſſern unter der Veſte. Gieb daß ich mit dieſem neuen Tag ein neues Le- ben anfange, und anziehe den neuen Men- ſchen, der nach dir, o GOtt! geſchaffen iſt in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei- ligkeit: Beveſtige in mir den heiligen Vor- ſatz, wider die anklebende ſündliche Unart ritterlich zu kämpfen, ſonderlich wider die Sünden zu ſtreiten, worzu ich am meiſten geneigt bin: Laß mich alle Verſuchungen überwinden, die ſündliche Begierden mei- nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine Seele vor der verführenden Welt unbe- fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als was dir lieb iſt, und gieb, daß ich, als dein gehorſames Kind, dir meinem himmliſchen Vatter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/60
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/60>, abgerufen am 21.11.2024.