Meinige in gutem Wohlseyn wieder finde, auch im Stande bin, mit neuen und erhol- ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs zu gehen.
Ich dencke heute, mein GOtt! an die Wercke deiner Hände: Du schuffest an die- sem Tage der ersten Welt-Woche die Ve- ste, und scheidetest die Wasser über der Ve- ste, von den Wassern unter der Veste. Gieb daß ich mit diesem neuen Tag ein neues Le- ben anfange, und anziehe den neuen Men- schen, der nach dir, o GOtt! geschaffen ist in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei- ligkeit: Bevestige in mir den heiligen Vor- satz, wider die anklebende sündliche Unart ritterlich zu kämpfen, sonderlich wider die Sünden zu streiten, worzu ich am meisten geneigt bin: Laß mich alle Versuchungen überwinden, die sündliche Begierden mei- nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine Seele vor der verführenden Welt unbe- fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als was dir lieb ist, und gieb, daß ich, als dein gehorsames Kind, dir meinem himmlischen
Vatter
Morgen-Gebett
Meinige in gutem Wohlſeyn wieder finde, auch im Stande bin, mit neuen und erhol- ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs zu gehen.
Ich dencke heute, mein GOtt! an die Wercke deiner Hände: Du ſchuffeſt an die- ſem Tage der erſten Welt-Woche die Ve- ſte, und ſcheideteſt die Waſſer über der Ve- ſte, von den Waſſern unter der Veſte. Gieb daß ich mit dieſem neuen Tag ein neues Le- ben anfange, und anziehe den neuen Men- ſchen, der nach dir, o GOtt! geſchaffen iſt in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei- ligkeit: Beveſtige in mir den heiligen Vor- ſatz, wider die anklebende ſündliche Unart ritterlich zu kämpfen, ſonderlich wider die Sünden zu ſtreiten, worzu ich am meiſten geneigt bin: Laß mich alle Verſuchungen überwinden, die ſündliche Begierden mei- nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine Seele vor der verführenden Welt unbe- fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als was dir lieb iſt, und gieb, daß ich, als dein gehorſames Kind, dir meinem himmliſchen
Vatter
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Morgen-Gebett
Meinige in gutem Wohlſeyn wieder finde,
auch im Stande bin, mit neuen und erhol-
ten Kräfften an die Arbeit meines Berufs
zu gehen.
Ich dencke heute, mein GOtt! an die
Wercke deiner Hände: Du ſchuffeſt an die-
ſem Tage der erſten Welt-Woche die Ve-
ſte, und ſcheideteſt die Waſſer über der Ve-
ſte, von den Waſſern unter der Veſte. Gieb
daß ich mit dieſem neuen Tag ein neues Le-
ben anfange, und anziehe den neuen Men-
ſchen, der nach dir, o GOtt! geſchaffen
iſt in wahrhafftiger Gerechtigkeit und Hei-
ligkeit: Beveſtige in mir den heiligen Vor-
ſatz, wider die anklebende ſündliche Unart
ritterlich zu kämpfen, ſonderlich wider die
Sünden zu ſtreiten, worzu ich am meiſten
geneigt bin: Laß mich alle Verſuchungen
überwinden, die ſündliche Begierden mei-
nes eigenen Hertzens dämpfen, und meine
Seele vor der verführenden Welt unbe-
fleckt bewahren: Laß mich nichts thun, als
was dir lieb iſt, und gieb, daß ich, als dein
gehorſames Kind, dir meinem himmliſchen
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/60>, abgerufen am 21.11.2024.
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