lieben, und nie so weit verfallen, daß wir in Haß und Feindschafft durch Gram und Hertzeleid eines des andern Tod befördern sollten. Zorn, Zanck, Zwietracht, sind Wercke des Fleisches und des Sa- tans, laß dieselbe unter uns nicht wohnen, damit wir nicht das Verderben erndten: Sondern gieb, daß wir durch liebreichen, friedlichen und holdseligen Um- gang eines dem andern sein Creutz helffe tragen und lindern, damit wir den Himmel bauen, den Unse- rigen und andern ein gutes Exempel geben: Laß kein Gethös einiges Mißverständnisses unter uns gehö- ret werden, und wann etwas Widriges vorfällt, so laß es ein Wölcklein seyn, das bald vorbey gehe, und laß uns doch nie die Sonne im Zorn und Un- versöhnlichkeit untergehen; damit wir deinen Segen, o GOtt! durch unsere Schuld nicht von uns treiben, und unter deinem Zorn und Ungnade, o GOtt des Friedens! sollten dahin gehen: Verbin- de uns je mehr und mehr in Liebe und vertraulicher Einträchtigkeit, daß wir aus dem Wege räumen und nachlassen alles Böse, das den Frieden stöhret, und gieb, daß wir eines dem andern so begegnen mit Worten und Wercken, daß eines an dem andern Freude habe: Laß uns auch kein Hertzenleid an un- sern Kindern erleben, zeiget sich an einem und an- dern eine Unart, so nimm das Böse aus ihrem noch zarten Hertzen weg, daß uns durch sie keine Laster- Säulen aufgerichtet werden. Regiere sie, o GOtt! durch deinen Heil. Geist zu allem Guten, und gieb, daß wir dein Ebenbild an ihnen sehen hervor leuch-
ten!
Gebett in Widerwärtigkeit im Ehſtand.
lieben, und nie ſo weit verfallen, daß wir in Haß und Feindſchafft durch Gram und Hertzeleid eines des andern Tod befördern ſollten. Zorn, Zanck, Zwietracht, ſind Wercke des Fleiſches und des Sa- tans, laß dieſelbe unter uns nicht wohnen, damit wir nicht das Verderben erndten: Sondern gieb, daß wir durch liebreichen, friedlichen und holdſeligen Um- gang eines dem andern ſein Creutz helffe tragen und lindern, damit wir den Himmel bauen, den Unſe- rigen und andern ein gutes Exempel geben: Laß kein Gethös einiges Mißverſtändniſſes unter uns gehö- ret werden, und wann etwas Widriges vorfällt, ſo laß es ein Wölcklein ſeyn, das bald vorbey gehe, und laß uns doch nie die Sonne im Zorn und Un- verſöhnlichkeit untergehen; damit wir deinen Segen, o GOtt! durch unſere Schuld nicht von uns treiben, und unter deinem Zorn und Ungnade, o GOtt des Friedens! ſollten dahin gehen: Verbin- de uns je mehr und mehr in Liebe und vertraulicher Einträchtigkeit, daß wir aus dem Wege räumen und nachlaſſen alles Böſe, das den Frieden ſtöhret, und gieb, daß wir eines dem andern ſo begegnen mit Worten und Wercken, daß eines an dem andern Freude habe: Laß uns auch kein Hertzenleid an un- ſern Kindern erleben, zeiget ſich an einem und an- dern eine Unart, ſo nimm das Böſe aus ihrem noch zarten Hertzen weg, daß uns durch ſie keine Laſter- Säulen aufgerichtet werden. Regiere ſie, o GOtt! durch deinen Heil. Geiſt zu allem Guten, und gieb, daß wir dein Ebenbild an ihnen ſehen hervor leuch-
ten!
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Gebett in Widerwärtigkeit im Ehſtand.
lieben, und nie ſo weit verfallen, daß wir in Haß
und Feindſchafft durch Gram und Hertzeleid eines
des andern Tod befördern ſollten. Zorn, Zanck,
Zwietracht, ſind Wercke des Fleiſches und des Sa-
tans, laß dieſelbe unter uns nicht wohnen, damit wir
nicht das Verderben erndten: Sondern gieb, daß
wir durch liebreichen, friedlichen und holdſeligen Um-
gang eines dem andern ſein Creutz helffe tragen und
lindern, damit wir den Himmel bauen, den Unſe-
rigen und andern ein gutes Exempel geben: Laß kein
Gethös einiges Mißverſtändniſſes unter uns gehö-
ret werden, und wann etwas Widriges vorfällt, ſo
laß es ein Wölcklein ſeyn, das bald vorbey gehe,
und laß uns doch nie die Sonne im Zorn und Un-
verſöhnlichkeit untergehen; damit wir deinen
Segen, o GOtt! durch unſere Schuld nicht von
uns treiben, und unter deinem Zorn und Ungnade,
o GOtt des Friedens! ſollten dahin gehen: Verbin-
de uns je mehr und mehr in Liebe und vertraulicher
Einträchtigkeit, daß wir aus dem Wege räumen
und nachlaſſen alles Böſe, das den Frieden ſtöhret,
und gieb, daß wir eines dem andern ſo begegnen mit
Worten und Wercken, daß eines an dem andern
Freude habe: Laß uns auch kein Hertzenleid an un-
ſern Kindern erleben, zeiget ſich an einem und an-
dern eine Unart, ſo nimm das Böſe aus ihrem noch
zarten Hertzen weg, daß uns durch ſie keine Laſter-
Säulen aufgerichtet werden. Regiere ſie, o GOtt!
durch deinen Heil. Geiſt zu allem Guten, und gieb,
daß wir dein Ebenbild an ihnen ſehen hervor leuch-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/606>, abgerufen am 30.06.2024.
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