keit war, wie ein Hertz und Seele: Aber ach! wie weit ist die Welt von der alten Liebe entfallen, durch Hassen, Neiden, Verläumden und Verfolgen deiner Kinder. Ich erfahre auch mein Theil, o GOtt! das weißt du wohl: Ich finde auch meinen Esau, der mich verfolget, und mir das Le- ben sucht sauer und bitter zu machen; mei- nen Doeg, der nicht müde wird, mich zu schmähen; meinen Simei, der mir flucht, und redet allerley Ubels von mir: Doch das ist mein Trost, das Zeugniß eines gu- ten Gewissens vor dir: Ich weiß zwar wohl, daß ich ein armer Sünder vor dir, o GOtt! bin, und erkenne, daß ichs genug- sam an dir verschuldet, daß wieder Feinde müssen kommen, mich an meine Sünden dencken zu machen: Aber das ist doch mein Trost, daß sie mir ohne Ursache Ubels thun, und sehe es vor ein Stück deiner heiligen Führung und Fürsehung an, daß sie mich durch ihr Beissen und Bellen, wie ein ent- ferntes Kind, desto näher zu dem Schoos meines himmlischen Vatters treiben: Wie
mich
Gebett wider Verläumdung,
keit war, wie ein Hertz und Seele: Aber ach! wie weit iſt die Welt von der alten Liebe entfallen, durch Haſſen, Neiden, Verläumden und Verfolgen deiner Kinder. Ich erfahre auch mein Theil, o GOtt! das weißt du wohl: Ich finde auch meinen Eſau, der mich verfolget, und mir das Le- ben ſucht ſauer und bitter zu machen; mei- nen Doeg, der nicht müde wird, mich zu ſchmähen; meinen Simei, der mir flucht, und redet allerley Ubels von mir: Doch das iſt mein Troſt, das Zeugniß eines gu- ten Gewiſſens vor dir: Ich weiß zwar wohl, daß ich ein armer Sünder vor dir, o GOtt! bin, und erkenne, daß ichs genug- ſam an dir verſchuldet, daß wieder Feinde müſſen kommen, mich an meine Sünden dencken zu machen: Aber das iſt doch mein Troſt, daß ſie mir ohne Urſache Ubels thun, und ſehe es vor ein Stück deiner heiligen Führung und Fürſehung an, daß ſie mich durch ihr Beiſſen und Bellen, wie ein ent- ferntes Kind, deſto näher zu dem Schoos meines himmliſchen Vatters treiben: Wie
mich
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Gebett wider Verläumdung,
keit war, wie ein Hertz und Seele: Aber
ach! wie weit iſt die Welt von der alten
Liebe entfallen, durch Haſſen, Neiden,
Verläumden und Verfolgen deiner Kinder.
Ich erfahre auch mein Theil, o GOtt!
das weißt du wohl: Ich finde auch meinen
Eſau, der mich verfolget, und mir das Le-
ben ſucht ſauer und bitter zu machen; mei-
nen Doeg, der nicht müde wird, mich zu
ſchmähen; meinen Simei, der mir flucht,
und redet allerley Ubels von mir: Doch
das iſt mein Troſt, das Zeugniß eines gu-
ten Gewiſſens vor dir: Ich weiß zwar
wohl, daß ich ein armer Sünder vor dir,
o GOtt! bin, und erkenne, daß ichs genug-
ſam an dir verſchuldet, daß wieder Feinde
müſſen kommen, mich an meine Sünden
dencken zu machen: Aber das iſt doch mein
Troſt, daß ſie mir ohne Urſache Ubels thun,
und ſehe es vor ein Stück deiner heiligen
Führung und Fürſehung an, daß ſie mich
durch ihr Beiſſen und Bellen, wie ein ent-
ferntes Kind, deſto näher zu dem Schoos
meines himmliſchen Vatters treiben: Wie
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/616>, abgerufen am 22.11.2024.
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