Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebett bey schwerem Gewitter.
über Sodom, wußtest du den Loth mit den
Seinigen zu erretten: Laß uns auch sicher
wohnen in unserm kleinen Zoar, daß uns
kein Unglück treffe: Da du Egypten straff-
test mit Feuer und Hagel, und eine schwar-
tze Finsterniß das gantze Land bedeckte, war
es licht in den Wohnungen deines Volcks
Israels: Laß auch unsere Wohnungen seyn
wie ein helles Gosen, da das Licht deines
gnädigen Antlitzes leuchte. Du ruffest uns
zu, fürchte dich nicht du Würmlein Jacobs,
dann ich, der HErr, helffe dir, ich bin bey
dir in der Noth: Darauff verlassen wir uns
dann, und fürchten uns nicht, wann gleich
die Welt untergienge, wann schon das Meer
wütet und wallet, und von seinem Unge-
stümm die Berge einfielen, Sela: So wird
doch die Stadt GOttes fein lustig bleiben,
mit ihren Brünnlein, da die Wohnungen
des Höchsten seyn; dann du, o GOtt! bist
bey uns, und zeigest uns, wie einen mächti-
gen Vatter wir in dem Himmel haben.

Ist ein einziges Gewitter so entsetzlich, o
wie erschrecklich wird dann den Gottlosen

der

Gebett bey ſchwerem Gewitter.
über Sodom, wußteſt du den Loth mit den
Seinigen zu erretten: Laß uns auch ſicher
wohnen in unſerm kleinen Zoar, daß uns
kein Unglück treffe: Da du Egypten ſtraff-
teſt mit Feuer und Hagel, und eine ſchwar-
tze Finſterniß das gantze Land bedeckte, war
es licht in den Wohnungen deines Volcks
Iſraels: Laß auch unſere Wohnungen ſeyn
wie ein helles Goſen, da das Licht deines
gnädigen Antlitzes leuchte. Du ruffeſt uns
zu, fürchte dich nicht du Würmlein Jacobs,
dann ich, der HErr, helffe dir, ich bin bey
dir in der Noth: Darauff verlaſſen wir uns
dann, und fürchten uns nicht, wann gleich
die Welt untergienge, wann ſchon das Meer
wütet und wallet, und von ſeinem Unge-
ſtümm die Berge einfielen, Sela: So wird
doch die Stadt GOttes fein luſtig bleiben,
mit ihren Brünnlein, da die Wohnungen
des Höchſten ſeyn; dann du, o GOtt! biſt
bey uns, und zeigeſt uns, wie einen mächti-
gen Vatter wir in dem Himmel haben.

Iſt ein einziges Gewitter ſo entſetzlich, o
wie erſchrecklich wird dann den Gottloſen

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0636" n="614"/><fw place="top" type="header">Gebett bey &#x017F;chwerem Gewitter.</fw><lb/>
über Sodom, wußte&#x017F;t du den Loth mit den<lb/>
Seinigen zu erretten: Laß uns auch &#x017F;icher<lb/>
wohnen in un&#x017F;erm kleinen Zoar, daß uns<lb/>
kein Unglück treffe: Da du Egypten &#x017F;traff-<lb/>
te&#x017F;t mit Feuer und Hagel, und eine &#x017F;chwar-<lb/>
tze Fin&#x017F;terniß das gantze Land bedeckte, war<lb/>
es licht in den Wohnungen deines Volcks<lb/>
I&#x017F;raels: Laß auch un&#x017F;ere Wohnungen &#x017F;eyn<lb/>
wie ein helles Go&#x017F;en, da das Licht deines<lb/>
gnädigen Antlitzes leuchte. Du ruffe&#x017F;t uns<lb/>
zu, fürchte dich nicht du Würmlein Jacobs,<lb/>
dann ich, der HErr, helffe dir, ich bin bey<lb/>
dir in der Noth: Darauff verla&#x017F;&#x017F;en wir uns<lb/>
dann, und fürchten uns nicht, wann gleich<lb/>
die Welt untergienge, wann &#x017F;chon das Meer<lb/>
wütet und wallet, und von &#x017F;einem Unge-<lb/>
&#x017F;tümm die Berge einfielen, Sela: So wird<lb/>
doch die Stadt GOttes fein lu&#x017F;tig bleiben,<lb/>
mit ihren Brünnlein, da die Wohnungen<lb/>
des Höch&#x017F;ten &#x017F;eyn; dann du, o GOtt! bi&#x017F;t<lb/>
bey uns, und zeige&#x017F;t uns, wie einen mächti-<lb/>
gen Vatter wir in dem Himmel haben.</p><lb/>
            <p>I&#x017F;t ein einziges Gewitter &#x017F;o ent&#x017F;etzlich, o<lb/>
wie er&#x017F;chrecklich wird dann den Gottlo&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[614/0636] Gebett bey ſchwerem Gewitter. über Sodom, wußteſt du den Loth mit den Seinigen zu erretten: Laß uns auch ſicher wohnen in unſerm kleinen Zoar, daß uns kein Unglück treffe: Da du Egypten ſtraff- teſt mit Feuer und Hagel, und eine ſchwar- tze Finſterniß das gantze Land bedeckte, war es licht in den Wohnungen deines Volcks Iſraels: Laß auch unſere Wohnungen ſeyn wie ein helles Goſen, da das Licht deines gnädigen Antlitzes leuchte. Du ruffeſt uns zu, fürchte dich nicht du Würmlein Jacobs, dann ich, der HErr, helffe dir, ich bin bey dir in der Noth: Darauff verlaſſen wir uns dann, und fürchten uns nicht, wann gleich die Welt untergienge, wann ſchon das Meer wütet und wallet, und von ſeinem Unge- ſtümm die Berge einfielen, Sela: So wird doch die Stadt GOttes fein luſtig bleiben, mit ihren Brünnlein, da die Wohnungen des Höchſten ſeyn; dann du, o GOtt! biſt bey uns, und zeigeſt uns, wie einen mächti- gen Vatter wir in dem Himmel haben. Iſt ein einziges Gewitter ſo entſetzlich, o wie erſchrecklich wird dann den Gottloſen der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/636
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/636>, abgerufen am 30.06.2024.