Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Danck-Gebett nach dem Wetter.
schen bekennen, daß wir, wegen unserer uns immer
anklebenden und fast schweren Sünden, viel zu ge-
ring seynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue,
die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und
Mägden, gethan hast; dann wie weislich und herr-
lich hast du doch, o du getreuer Vatter! dieses Wet-
ter regieret und gemildert: Es ist ja ohne Schaden
abgangen, und wir sind vätterlich von dir erhalten
worden? Um Trost war uns sehr bang, du aber
hast dich unser hertzlich angenommen, und in der
That bezeuget, daß du gerne hilffest. O du leben-
dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens,
gieb mir selber tüchtige Wort auf meine Zunge, und
thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm
verkündige. Du, o GOtt! warest unser Zuversicht
und Stärcke, eine Hülffe in den grossen Nöthen,
die uns getroffen haben; wann du uns, unser Leib
und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber-
ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hättest,
so wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze-
boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus seynd,
das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu-
zumessen. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt,
singet, rühmet und lobet; lasset uns mit Dan-
cken für sein Angesicht kommen, und mit Psal-
men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer-
ner mit allem dem, was wir von deiner milden
Hand empfangen haben, und gieb uns von die-
sem Tag an deinen Segen, cröne uns mit Gna-
den: und lasse uns Gnad und Trost allezeit

wie-

Danck-Gebett nach dem Wetter.
ſchen bekennen, daß wir, wegen unſerer uns immer
anklebenden und faſt ſchweren Sünden, viel zu ge-
ring ſeynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue,
die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und
Mägden, gethan haſt; dann wie weislich und herr-
lich haſt du doch, o du getreuer Vatter! dieſes Wet-
ter regieret und gemildert: Es iſt ja ohne Schaden
abgangen, und wir ſind vätterlich von dir erhalten
worden? Um Troſt war uns ſehr bang, du aber
haſt dich unſer hertzlich angenommen, und in der
That bezeuget, daß du gerne hilffeſt. O du leben-
dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens,
gieb mir ſelber tüchtige Wort auf meine Zunge, und
thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm
verkündige. Du, o GOtt! wareſt unſer Zuverſicht
und Stärcke, eine Hülffe in den groſſen Nöthen,
die uns getroffen haben; wann du uns, unſer Leib
und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber-
ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hätteſt,
ſo wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze-
boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus ſeynd,
das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu-
zumeſſen. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt,
ſinget, rühmet und lobet; laſſet uns mit Dan-
cken für ſein Angeſicht kommen, und mit Pſal-
men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer-
ner mit allem dem, was wir von deiner milden
Hand empfangen haben, und gieb uns von die-
ſem Tag an deinen Segen, cröne uns mit Gna-
den: und laſſe uns Gnad und Troſt allezeit

wie-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0643" n="621"/><fw place="top" type="header">Danck-Gebett nach dem Wetter.</fw><lb/>
&#x017F;chen bekennen, daß wir, wegen un&#x017F;erer uns immer<lb/>
anklebenden und fa&#x017F;t &#x017F;chweren Sünden, viel zu ge-<lb/>
ring &#x017F;eynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue,<lb/>
die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und<lb/>
Mägden, gethan ha&#x017F;t; dann wie weislich und herr-<lb/>
lich ha&#x017F;t du doch, o du getreuer Vatter! die&#x017F;es Wet-<lb/>
ter regieret und gemildert: Es i&#x017F;t ja ohne Schaden<lb/>
abgangen, und wir &#x017F;ind vätterlich von dir erhalten<lb/>
worden? Um Tro&#x017F;t war uns &#x017F;ehr bang, du aber<lb/>
ha&#x017F;t dich un&#x017F;er hertzlich angenommen, und in der<lb/>
That bezeuget, daß du gerne hilffe&#x017F;t. O du leben-<lb/>
dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens,<lb/>
gieb mir &#x017F;elber tüchtige Wort auf meine Zunge, und<lb/>
thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm<lb/>
verkündige. Du, o GOtt! ware&#x017F;t un&#x017F;er Zuver&#x017F;icht<lb/>
und Stärcke, eine Hülffe in den gro&#x017F;&#x017F;en Nöthen,<lb/>
die uns getroffen haben; wann du uns, un&#x017F;er Leib<lb/>
und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber-<lb/>
ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hätte&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze-<lb/>
boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus &#x017F;eynd,<lb/>
das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu-<lb/>
zume&#x017F;&#x017F;en. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt,<lb/>
&#x017F;inget, rühmet und lobet; la&#x017F;&#x017F;et uns mit Dan-<lb/>
cken für &#x017F;ein Ange&#x017F;icht kommen, und mit P&#x017F;al-<lb/>
men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer-<lb/>
ner mit allem dem, was wir von deiner milden<lb/>
Hand empfangen haben, und gieb uns von die-<lb/>
&#x017F;em Tag an deinen Segen, cröne uns mit Gna-<lb/>
den: und la&#x017F;&#x017F;e uns Gnad und Tro&#x017F;t allezeit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[621/0643] Danck-Gebett nach dem Wetter. ſchen bekennen, daß wir, wegen unſerer uns immer anklebenden und faſt ſchweren Sünden, viel zu ge- ring ſeynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue, die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und Mägden, gethan haſt; dann wie weislich und herr- lich haſt du doch, o du getreuer Vatter! dieſes Wet- ter regieret und gemildert: Es iſt ja ohne Schaden abgangen, und wir ſind vätterlich von dir erhalten worden? Um Troſt war uns ſehr bang, du aber haſt dich unſer hertzlich angenommen, und in der That bezeuget, daß du gerne hilffeſt. O du leben- dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens, gieb mir ſelber tüchtige Wort auf meine Zunge, und thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Du, o GOtt! wareſt unſer Zuverſicht und Stärcke, eine Hülffe in den groſſen Nöthen, die uns getroffen haben; wann du uns, unſer Leib und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber- ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hätteſt, ſo wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze- boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus ſeynd, das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu- zumeſſen. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt, ſinget, rühmet und lobet; laſſet uns mit Dan- cken für ſein Angeſicht kommen, und mit Pſal- men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer- ner mit allem dem, was wir von deiner milden Hand empfangen haben, und gieb uns von die- ſem Tag an deinen Segen, cröne uns mit Gna- den: und laſſe uns Gnad und Troſt allezeit wie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/643
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/643>, abgerufen am 22.11.2024.